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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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nervöser als Deyv, willigten aber ein zu folgen, wohin er wünschte.
    Als er die Spannung nicht länger ertrug, bat er Vana anzuhalten. Er benutzte die Zeichensprache, um sie zu fragen, wieso das Wesen sie begleitete. Zuerst begriff sie nicht. Als ihr klar wurde, was er meinte, ging sie an den Archkerri heran und tippte ihm auf die Brust. Oder zumindest auf das, was unter all den Blättern seine Brust hätte sein können. Dann wies sie auf ihre eigene und schließlich auf Deyvs.
    „Du meinst“, fragte er, „daß auch ihm sein Seelenei gestohlen worden ist?“
    Sie mußte wohl seinen Ton, wenn auch vielleicht nicht seine Worte verstanden haben. Sie schüttelte ihren Kopf. Ja.
    Daraufhin änderte sich seine Einstellung ein wenig. Wenn dem so war, dann konnte das Geschöpf kein Ungeheuer sein. Jedenfalls nicht ganz. Wenn es ein Seelenei hatte, dann mußte es ein menschliches Wesen sein, auch wenn es nicht unbedingt so aussah.
    Deyv machte ihr auch klar, daß er gern den Namen des Wesens gewußt hätte.
    Vana pfiff ein paar Mal kurz und ein paar Mal lang. Mittlerweile war sein Ohr für diese Art von Tönen empfänglicher geworden. Es gab fünf Laute ungleicher Länge. Wenn nun der kürzeste eins bedeutete, der nächstlängere zwei und so weiter, dann lautete sein Name … wie? Im Moment war es noch zu schwer, das herauszufinden. Außerdem würde der Name ihm auch gar nichts sagen.
    Vana schien angestrengt über das Problem nachzudenken. Nachdem sie eine ganze Weile die Stirn gerunzelt und auf der Lippe gekaut hatte, sagte sie schließlich: „Sloosh.“
    Er fragte nicht, wie sie dahintergekommen war. Sie hätte es ihm sowieso nicht sagen können. Aber sie hatte irgendwie die Laute ihrer eigenen Sprache und die des Wesens zueinander in Beziehung gesetzt.
    Deyv hatte das Gefühl, daß er weitergekommen war, wenn auch nicht viel. Die Zeit, die er damit zugebracht hatte, ihr seine Sprache beizubringen, war umsonst gewesen. Jetzt mußte er die ihre erlernen, um die gesummten Laute des Archkerri übersetzen zu können. Das aber ärgerte ihn gewaltig. Da er der Anführer war, sollte eigentlich er derjenige sein, der ihnen seine Sprache beibrachte.
    Sie marschierten weiter, nachdem Deyv Vana zu verstehen gegeben hatte, daß sie mit dem Pflanzenmenschen so wenig wie möglich sprechen sollte. Eine in leisem Ton geführte Unterhaltung bedeutete kein Risiko, aber laute Pfiffe kamen nicht in Frage, denn sie waren weithin zu hören. Sie schüttelte den Kopf und pfiff etwas zu dem Wesen hinüber. Es kam daraufhin näher und summte eine Reihe ganz leiser Lautgruppen. Unter diesen Umständen konnten sie miteinander reden.
    Deyv machte es sich zur Aufgabe, ihre Sprache zu erlernen. Mehrere Ruhezeiten vergingen, und er lernte schnell, obwohl die Struktur ihrer Sprache keiner der Sprachen der neun Stämme auch nur im geringsten ähnelte. Nach einer Weile begriff er, daß der Archkerri nicht seine eigene Sprache gebrauchte. Es war die Sprache-des-Handels derjenigen Stämme, die in Vanas heimatlichem Territorium lebten. Der Archkerri hatte einfach bestimmte gesummte Lautgruppen mit den Lauten der Handelssprache koordiniert. Dies befähigte ihn, ein flüssiges, wenn auch einfaches Gespräch mit den Menschen zu führen.
    Deyv schnitzte sich eine Pfeife aus dem Schenkelknochen eines toten Vogels. Während er sich Vanas Sprache aneignete, lernte er gleichzeitig, sie in Pfiffe umzusetzen; später lernte er auch Archkerris Sprache.
    Unterdessen hatten sie keine weiteren Fußabdrücke oder Lagerspuren des Yawtl gefunden. Deyv wäre deswegen beunruhigt gewesen, wenn nicht der Archkerri seine eigenen unfehlbaren Methoden gehabt hätte, den Dieb aufzuspüren.
    Vana erklärte: „Er folgt seinen Geisterspuren.“
    „Was meinst du damit?“ fragte Deyv und erblaßte. „Ist der Yawtl etwa ein Geist?“
    „Nein“, antwortete sie verächtlich. „Kann ein Geist vielleicht ein Seelenei tragen? Natürlich nicht. Das Ei würde ihn verbrennen – er würde schreiend davonlaufen.“
    „Ich habe nie davon gehört.“
    „Das weiß doch jeder. Jedenfalls dachte ich, daß das jeder wüßte, bevor ich dich kennenlernte. Was ich meinte, ist Slooshs Fähigkeit und die seines ganzen Volkes, das zu sehen, was wir Menschen nicht sehen können. Er sagt, daß alles, was lebt, seine Spuren hinterläßt, wo immer es hingeht. Für ihn sind sie wie rötliche Flecken, die ungefähr die Form des dazugehörigen Wesens haben.“
    Nachdem er noch einige Fragen mehr

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