Dunkel ist die Sonne
waren gerade rechtzeitig verschwunden. Ein Sklave kam mit einer Fackel angelaufen, zwei andere trugen eine lange Planke, und ein weiterer Sklave folgte.
Der Anführer rannte vor den übrigen her, bis er zu dem Raum gelangte, der die Fackeln enthielt. Er warf einen Blick durch den Türeingang und raste dann zurück, um Bericht zu erstatten. Deyv konnte nicht verstehen, was er sagte, aber Feersh war offensichtlich nicht beunruhigt. Sie sagte etwas, und die beiden Sklaven schafften die Planke durch die Tür eines Raums, der sich etwa sechs Meter vom Versteck der Eindringlinge entfernt befand.
Deyv mußte den Kopf einziehen. Als das Licht, das die Fackeln der Leute verströmten, etwas schwächer geworden war, sah er noch einmal hin. Niemand war im Korridor.
Er wartete noch eine Weile ab und lief dann blitzschnell den Korridor hinunter. Da er hoffte, daß sie ihre ganze Konzentration auf die Ausführung ihres Plans richten würden, gestattete er sich einen flüchtigen Blick in den Raum, in den sie gegangen waren. Alles beobachtete die beiden Sklaven, wie sie die Planke über den Abgrund legten.
Als er den anderen erzählt hatte, was er gesehen hatte, meinte Vana: „Sloosh sieht sie sicher auch.“
„Ich weiß nicht. Auf jeden Fall haben sie ihn nicht gesehen. Vielleicht ist er wieder auf das obere Deck gegangen. Aber er muß die Planke wieder zurückgezogen haben, andernfalls hätten sie sie gesehen.“
„In welchem Falle“, ergänzte Vana, „er immer noch an dem Fenster wäre. Dort hätte er ja bleiben müssen, damit wir unter Umständen den Rückzug hätten antreten können.“
„Nicht unbedingt“, meinte Hoozisst, und er stöhnte dabei. „Bei ihm weiß man nie, was er wirklich denkt. Wenn ihm zufällig gerade wieder ein philosophisches Problem eingefallen ist, das noch nicht gelöst ist, kann er auch damit beschäftigt sein.“
Nachdem er Vana gesagt hatte, daß sie sich am Türeingang postieren sollte, ging Deyv zu dem Raum zurück, den er zuerst betreten hatte. Er rechnete nicht damit, daß jemand aus dem anderen Raum herüberkommen würde. Einen Angriff von hinten brauchten sie nicht zu befürchten.
Als er in dem Raum war, blickte er vorsichtig zum Fenster hinaus. Sie konnten zwar nicht ihn sehen, aber dafür er sie. Mit ausgestreckten Armen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, gingen gerade zwei große Sklaven behutsam über das Brett; beide trugen in der rechten Hand einen Speer. Sie hielten solchen Abstand zueinander, daß die Planke durch ihr Gewicht nicht zu sehr an einer Stelle belastet würde. Der eine kletterte durchs Fenster; wenige Sekunden später war auch der andere verschwunden. Eine Fackelträgerin folgte.
Deyv sah zu, wie noch einige andere hinübergingen, unter anderem die beiden Söhne der Hexe, die noch am Leben waren. Vor Feersh ging eine Frau, die ebenfalls eine Fackel trug. Feersh hatte ihr die Hand auf die Schulter gelegt. Sie gingen schneller als zuvor die anderen; die Hexe trieb die offensichtlich verängstigte Frau mit leisen, aber heftigen Worten an.
Noch sieben waren übrig. Deyv rannte zu dem Raum zurück, in dem Vana und Hoozisst waren, und sagte ihnen, was sie tun sollten. Sie folgten ihm, und als sie den Raum erreichten, waren nur noch fünf darin. Jowanarr und Seelgee, die Töchter, waren auf der Planke. Jowanarr schien immer noch unter dem Schlag zu leiden, den sie am Kopf erhalten hatte. Ihre Schwester kam hinter ihr; die Hände hatte sie Jowanarr auf die Schultern gelegt, um sie zu stützen.
Am Fenster stand eine Sklavin, die eine Fackel hochhielt, um den beiden Töchtern zu leuchten. Eine zweite Frau war am Fenster des gegenüberliegenden Tharakorm, auch sie mit einer Fackel in der Hand, zu sehen.
Deyv gab das Zeichen zum Angriff. Aejip warf sich mit Geheul auf den Mann, der ihr am nächsten stand; Jum packte einen anderen an der Gurgel. Dann kam Deyv und tötete einen dritten, und der Yawtl schaltete einen vierten aus. Die kreischende Frau ließ ihre Fackel fallen und sprang auf die Planke. Deyv gab ihr einen heftigen Fußtritt, und sie stürzte ab.
Während die Tiere noch erfolgreich mit ihren Opfern kämpften, ergriffen Deyv und Hoozisst das Ende der Planke. Sie hoben sie an. Jowanarr fiel mit dem Kopf zuerst durch das Fenster, aber ihre Schwester stürzte laut schreiend in die Tiefe.
Jetzt hatten sie es nur noch mit Feersh, den beiden Söhnen, einer Tochter und den Sklaven auf dem anderen Schiffswesen zu tun. Falls Sloosh noch in dem Raum gegenüber
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