Dunkel ist die Sonne
a n kommen.“
„Ein ausgezeichneter Vorschlag!“ lobte Sloosh. „D a für könnte ich dich küssen.“
Hoozisst fuhr zurück und sagte: „Nein, danke. Kohl war noch nie mein Fall.“
Was sie beunruhigte, war die völlige Abwesenheit von Eingeborenen. Sie brauchten zwar keine Angst zu haben, auf der Straße aus dem Hinterhalt überfallen zu werden, was ihnen sowieso noch nie passiert war; was ihnen aber Sorgen machte, war die Tatsache, daß es wohl viele Bevölkerungszentren gab, die aber alle ze r stört waren. Irgend etwas hatte die umgebenden Zäune und die Hütten zertrümmert und die Einwohner niede r gewalzt. Alte Knochen, zerbrochen und zersplittert, l a gen zwischen Ruinen. Sie suchten nach den Spuren der Zerstörer, aber die schweren Regenfälle hatten sie au s gelöscht.
Sie bekamen die Antwort auf ihre Fragen, als sie an eine weitere Kreuzung kamen. Feersh und Jowanarr z o gen eine Ampel zu Rate, und als sie fertig waren, wirkten sie blaß.
„Wir hätten doch auf der kürzeren Straße weiterziehen sollen“, sagte die Hexe. „Ein Skinniwatikaw ist von ihr heruntergegangen und auf diese hier übergewechselt . Es ist etwa zehn Meilen vor uns.“
„Skreesh erhalte uns!“ sagte der Yawtl. „Wenn dies das Ding ist, das auf den Dörfern herumtrampelte – und das muß es sein –, dann kann es genausogut Phemropit nehmen und ins Meer werfen.“
„Glücklicherweise können wir die Straße, die durch den Dschungel führt, auch jetzt noch nehmen“, sagte Sloosh. „Wirklich unangenehm, wenn es hier keine Kreuzung gegeben hätte.“
Hoozisst meinte: „Ich weiß nicht. Wenn seine Ohren so groß wie die Füße sind, wird es uns bestimmt hören. Dann braucht es nur noch den kürzesten Weg durch den Dschungel zu nehmen, und schon hat es uns.“
Sloosh hielt es jedoch für besser, am Strand als im Dschungel angegriffen zu werden. Warum, wollte er im Moment allerdings noch nicht sagen. Er bat Feersh, noch einmal den Ampeln zu „lauschen“. Sie berichtete darau f hin, daß das Ding nicht mehr auf der Straße wäre und daß es keine Möglichkeit gäbe herauszufinden, wo es im A u genblick war. Die Straße konnte, wenn man sie richtig abhörte, Einzelheiten über Tiere oder Gegenstände auf ihrer Oberfläche und mindestens dreieinhalb Meter über ihr angeben. Aber die Straße gab über absolut nichts Auskunft, was von ihr entfernt war und sich nicht in Sichtweite befand.
„Willst du damit etwa sagen, daß du damals, als du unsere Ankunft bemerkt hattest, uns sehen konntest?“ fragte Sloosh.
„Nicht wie mit eigenen Augen, als ich sie noch hatte, nein: Ich konnte bestimmte Eindrücke wahrnehmen und sie dann deuten. Genau wie du die Dinge in deinem Prisma nicht wirklich siehst, sondern sie dir denkst.“
„Wie groß ist dieses Ding?“
„Sein Gewicht ist größer als die Straßensensoren reg i strieren können.“
Der Yawtl gab ein würgendes Geräusch von sich. „Und wo liegt die obere Grenze?“
„Bei tausend Tonnen oder so, glaube ich.“
„Ist es ein Zweibeiner?“
„Ich denke schon.“
„Skreesh!“ rief Hoozisst aus. Er sah die Straße hinab. „Zumindest müßten wir den Kopf frühzeitig erkennen, wenn es auch noch ein gutes Stück entfernt ist. Aber es scheint teuflisch lange Schritte zu machen.“
„Und da sich das Schwarze Tier jetzt bis über den H o rizont erstreckt, werden wir die Silhouette erst sehen, wenn es direkt vor uns ist“, meinte Vana.
Sloosh stieg ab und benutzte den Leuchtkäfer, um mit Phemropit zu sprechen. Als er fertig war, sagte er: „Ich habe ihm die Lage erklärt. Es sagt, es kann seinen Schneidestrahl auch auf das Ding anwenden. Was regen wir uns also auf?“
„Das ist doch Wahnsinn!“ entfuhr es Hoozisst. „Was ist, wenn es nun aus dem Dschungel kommt und uns von der Seite her angreift? Wer weiß, ob Phemropit sich dann schnell genug drehen kann, um den Strahl einzusetzen.“
„Ein vernünftiger Einwand“, bemerkte Sloosh. „Aber ich schlage vor, daß wir trotzdem weitergehen. Ich me i ne, wir sollten folgendes machen …“
33
Deyv, Vana und die beiden Tiere gingen eine halbe Me i le vor den anderen. Der erste Leichnam, den sie fanden, war buchstäblich zerfleischt. Nicht nur das. Die Knochen waren gebrochen und zermalmt. Fleischstücke und Kn o chen, an denen noch Fleisch war, lagen über ein riesiges Gebiet verstreut. Der Schädel sah aus, als ob Zähne, von denen jeder die Größe eines Elefantenkopfes gehabt h a ben mußte, ihn
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