Dunkel ist die Sonne
indem sie mit geschlossenen A u gen ebenfalls „sehend“ vor sich hin starrte. Dann zog die Hexe ihren Finger wieder zurück, und ihre Tochter öffn e te die Augen und nahm ihren Finger ebenfalls weg.
„Die Juwelenwüste ist noch ungefähr tausend Meilen entfernt“, sagte sie. „Allerdings nur, wenn man die Str a ße nimmt, die in den Dschungel hineinführt. Auf der Straße, die am Strand entlanggeht, wären es fünfhundert Meilen mehr.“
Vana hatte ein feineres Gespür für Zwischentöne als die anderen, denn sie fragte: „Wieso hast du Zweifel, was den kürzeren Weg betrifft?“
„Es sind einige von denen dort, die Fetter Bulle die Skinniwatikaw nannte. Ich weiß zwar nicht genau, was für welche das sind, aber ich hatte doch den Eindruck, daß es besser wäre, einen Bogen um sie zu machen.“
„Könnten das etwa die Wesen-mit-der-Schlangennase sein?“ fragte Deyv.
„Nein. Die, die ich meine, sind viel größer. Ich wünschte, ich wüßte mehr über sie, aber ich kann mir nur etwas Riesengroßes und Wildes unter ihnen vorstellen.“
„Haben sie etwas, was sich zu stehlen lohnt?“ fragte Hoozisst.
Feersh gackerte. „Nein, Yawtl!“
„Dann würde ich vorschlagen, daß wir die längere und sichere Strecke nehmen.“
Sloosh dachte da anders. Er war sehr neugierig auf diese Wesen, denn er konnte sich nicht erinnern, je etwas von ihnen gehört oder gelesen zu haben.
„Natürlich kann es mir auch wieder entfallen sein.“
„Wie denn das?“ fragte Deyv. „Du hast doch das abs o lute Gedächtnis.“
„Ach ja. Das hatte ich ganz vergessen.“
Als die anderen zu lachen aufgehört hatten, sagte Sloosh: „Wir sollten uns eingehend mit diesen Geschö p fen befassen. Das würde uns sicher sehr bereichern, und meine Kameraden wären bestimmt hocherfreut, Inform a tionen darüber zu bekommen. Ich bin äußerst erstaunt, daß wir noch nichts durch unsere Prismen über sie erfa h ren haben.“
„Du erfährst nur dann etwas über etwas, wenn du sp e ziell danach fragst“, sagte die Hexe. Sie wies auf den Pfosten, um anzudeuten, daß Jowanarr die Linse wieder an die alte Stelle rücken sollte.
„Trotzdem …“, sagte Sloosh.
Sie stimmten ab. Der Archkerri war der einzige, der für den Weg durch den Dschungel war.
„Aber Feersh kann doch mit Hilfe einer Ampel h e rausfinden, wann wir in der Nähe eines solchen Geschö p fes sind“, wandte er ein. „Dann können wir einen U m weg darum machen. Denkt daran, wir sparen viel Zeit auf dieser Straße.“
Deyv lächelte und erwiderte: „Du hast doch wohl nicht vor, dich wegzuschleichen und auf eigene Faust etwas zu unternehmen?“
„Doch. Woher weißt du das?“
„Wir alle wissen das“, sagte Hoozisst. „Wenn das Ding hinter dir her wäre, würdest du es uns auf den Hals hetzen! Nein, danke!“
Sie setzten den Weg auf der Straße am Strand fort. Sechs Ruhezeiten vergingen; Phemropit schaffte nach dem Frühstück durchschnittlich zehn Meilen. Zum Jagen mußten sie jedes Mal absteigen, bis Sloosh und Deyv gleichzeitig auf eine Idee kamen. Warum setzten sie Phemropit nicht mit seinem Schneidestrahl auf die gr o ßen pflanzenfressenden Tiere an? Dabei konnten sie auf der Straße bleiben, da an deren Rand große Herden we i deten und Tiere mit langen Hälsen oder Rüsseln Früchte oder Blätter fraßen oder sich am Rande des Dschungels Rinde und Blätter holten. Eins von ihnen würde genügen, um sie drei Ruhezeiten lang mit Fleisch zu versorgen. Danach würde es für die Menschen, wenn auch nicht für Katze und Hund, nicht mehr genießbar sein.
Vana wies darauf hin, daß sie zum Schlafen nicht a n zuhalten brauchten. Sie konnten das Fahrzeug oben auf Phemropit auseinanderfalten, es festbinden und sich hi n einlegen. Das Geschöpf aus Metallstein konnte sich dabei weiter vorwärtsbewegen.
Danach erreichten sie im Durchschnitt etwa siebe n undzwanzig Meilen zwischen zwei Ruhezeiten.
Dem Pflanzenmenschen gefiel diese Art zu reisen überhaupt nicht. Sie hinderte ihn daran, sich mit Phemr o pit zu unterhalten, wenn er nicht gerade mit dem Leuch t käfer in der Hand rückwärts vor ihm herging. Yawtl, nicht eben bekannt für revolutionäre Ideen, überraschte alle, indem er vorschlug, nach einem glatten Stein mit viel Glimmer zu suchen.
„Sloosh kann sich vorn hinsetzen und Phemropit den Käfer vor die Augenhöhlen halten“, sagte er. „Und Phemropit kann seine Sprechstrahlen auf den Glimmer richten, der dafür sorgen wird, daß sie bei Sloosh
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