Dunkel ist die Sonne
selbst weiterzugraben, und sie brauc h ten nichts mehr zu tun. Phemropit fuhr etwas aus seinem Bauch aus, das aussah wie ein Transportband mit scha r fen Metallzähnen statt einer Gleitfläche. Damit zerschnitt es den harten Fels und nahm ihn anschließend in den Bauch auf.
Das Geschöpf hörte nicht auf zu arbeiten. Schließlich war es fertig. Sein Magen war gefüllt, und in dem Berg gähnte ein großes Loch. Unterhalb des Lochs lag ein Haufen von Rückständen.
Sloosh schien hinter seinen Blättern förmlich zu stra h len; zumindest hörte es sich so an: „Na, was hab ich g e sagt? War doch gar nicht so schlimm, oder? Auf jeden Fall war es die Zeit und Mühe wert.“
„Das ist aber auch dein Glück“, sagte der Yawtl. „Die Schwielen an meinen Händen gehen bestimmt nie mehr weg, und der Rücken tut mir bestimmt noch bis an mein Lebensende weh. Und selbst danach wird mein Geist vermutlich noch bis in alle Ewigkeit Rückenschmerzen haben.“
Später, als sie auf Phemropits Rücken saßen, gab Hoozisst verdrießlich zu, daß der „Gott“ doch von Nu t zen sein konnte. Außerdem brauchten sie, wenn sie an einen Ort an der Küste kamen, keine Umwege mehr zu machen. Die Stammesleute rannten schreiend davon und versteckten sich so lange im Dschungel, bis das entsetzl i che Ungeheuer und seine sonderbaren Reiter verschwu n den waren. Die Passagiere stiegen dann gewöhnlich von seinem Rücken ab und nahmen sich an Nahrung oder interessanten Gerätschaften, was sie brauchten.
Der Yawtl lud ihm so viele nutzlose, wenn auch hü b sche Dinge auf, daß er gezwungen wurde, die meisten wieder abzuwerfen. Er schrie und drohte den anderen, tat aber schließlich, wie ihm geheißen war. Auch beklagte er sich über den Platz, den Feersh und Jowanarr wegna h men. Sloosh jedoch wies ihn darauf hin, daß auch sie ihnen noch nützlich sein könnten.
Sie gelangten an eine Straße der Alten, die aus dem Dschungel herausführte und parallel zum Strand weite r lief. Laut Sloosh bedeutete das, daß sie sich von dem großen Binnensee weit entfernt hatten.
„Der Planetoid hat rund um den Krater herum in e i nem Umkreis von etlichen tausend Meilen alle Straßen zerstört. Diese Straße hier kann wohl beschädigt gewesen sein, aber sie hat sich wieder glätten können.“
Phemropit bewegte sich auf der Straße weiter, und sie legten noch etliche Meilen auf ihr zurück, bevor sie an eine Kreuzung kamen. Jowanarr wies ihre Mutter darauf hin, daß dort Ampeln standen.
Feersh sagte: „Halt! Ich weiß, wie wir herausfinden, wie weit wir noch von der Juwelenwüste entfernt sind. Allerdings nur, wenn die Erschütterungen die Leitung hier nicht unterbrochen haben.“
Alle stiegen ab. Jowanarr führte die Hexe an den nächsten Pfosten. Feersh legte ihre Hände auf das kühle Metall. Sie stand lange Zeit da und lauschte, wie sie den anderen sagte, mit dem ganzen Körper. Da sie um Ruhe gebeten hatte, fiel während dieser ganzen Zeit kein einz i ges Wort.
Als diese Phase vorüber war, sagte sie: „Ich habe euch dieses Geheimnis noch nicht verraten; Jowanarr weiß natürlich seit langem davon. Ich habe die Straßen der Alten immer dazu benutzt, um meine Feinde zu überw a chen. Als ihr auf dem Weg zu mir wart, wußte ich immer genau, wo ihr wart und wie viele ihr wart. Erst als ihr die Straße verlassen hattet, hatte ich eure Spur verloren.“
„Hochinteressant“, meinte Sloosh. „Kennst du auch die Energiequelle der Straße?“
„Nein. Ich vermute aber, daß sie von der Hitze he r rührt, die noch immer im Metallkern der Erde ist. Ich bin überrascht, daß die Leitungen, die von den Straßen zur Quelle hinführen, durch die vielen Erdbeben nicht längst unterbrochen sind. Vielleicht sind sie besonders g e schmeidig. Die Alten haben wirklich vorzüglich gebaut.“
Phemropit wurde längs neben die Straße gestellt, und Feersh und Jowanarr kletterten auf seinen Rücken. Mit Hilfe der Mutter tastete Jowanarr den Rand des Auges ab, das das grüne Licht abgab. Nachdem sie an zwei Ste l len gedrückt hatte, sprang die Verkleidung des Auges vor. Sie führte Feershs Finger in das Loch und über den runden Metallvorsprung, der das grüne Licht ausstrahlte. Dann nahm sie die andere Hand ihrer Mutter und legte einen Finger der linken auf den Strahler. Ihr eigener Fi n ger berührte dabei den der Mutter nicht.
Die beiden standen lange so da – Feersh, indem sie blind, aber mit den Zellen ihres Körpers zweifellos „s e hend“, und Jowanarr,
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