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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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gesagt, daß diese zufällig waren und rein ästhet i schen Zwecken dienten, aber es hatte den Versuch, sie zu entziffern, nicht aufgegeben.
    „Deshalb frage ich mich manchmal, ob es wirklich i n telligent ist“, sagte Sloosh. „Aber ich vermute, daß sein Verstand nur anders als unserer arbeitet.“
    „Anders als meiner vielleicht“, murmelte Hoozisst. „Der Verstand des Pflanzenmenschen ist mir so fremd wie der Phemropits.“
    Der Archkerri stellte sich vor das Geschöpf, um ihm die Sicht auf die Kugel zu versperren, und blitzte ihm mit dem Leuchtkäfer eine Mitteilung zu. Als Phemropit sich umdrehte, um den anderen ins Gesicht zu sehen, lachte die Shemibob.
    „Ich werde euch etwas Besseres als dieses Insekt g e ben.“
    Die beiden wurden einander vorgestellt, worauf die Shemibob, die schnell den Leuchtkäfer handzuhaben lernte, Phemropit viele Fragen stellte. Als sie damit fertig war, sagte sie: „Dieses Ding kann ich vielleicht noch g e brauchen. Laßt uns nach unten gehen, daß ich euch den Kern des Tores zeige.“
    Sie betraten etwas, was ein Raum zu sein schien, aber kleiner als die meisten anderen war. Es stellte sich he r aus, daß es sich um einen Aufzug handelte. Rasch sank er in die Tiefe; sechs offene Türeingänge und Flure zuckten an ihnen vorbei. Er wurde langsamer und blieb ganz sanft vor dem siebenten Türeingang stehen. Die Shemibob führte sie durch eine hellerleuchtete Halle, ging dann um eine Ecke und blieb erst wieder stehen, als sie halb durch den folgenden Korridor hindurch war.
    Nach weiteren sechs Metern etwa kam die gefürchtete Helligkeit, die halb in der Wand steckte, halb heraushing. Wieder wurden Deyv die Knie schwach, und der Magen drehte sich ihm um.
    „Die Vertrautheit damit hat mein Grauen nur leicht verringert“, sagte die Shemibob. „Aber ich kann schon nahe genug heran, um ein Experiment zu wagen. Seht zu, wenn ihr könnt.“
    Sie nahm einen von einem Dutzend langer Holzstöcke, die an die gegenüberliegende Wand gelehnt standen. Deyv beobachtete sie aus dem Augenwinkel heraus, und die Hand hielt er sich noch zusätzlich vor die Augen, um sich vor der Helle zu schützen. Eigentlich wäre er gern weggelaufen, aber die Erfahrung mit der früheren E r scheinung hatte ihm gezeigt, daß er den Anblick ertragen konnte, wenn er nicht allzu lange hinsah. Wenn er den Kopf ab und zu drehte, ließ der Ekel immer ein wenig nach.
    Die Shemibob trat zu dem leuchtenden Etwas, das ständig größer und wieder kleiner wurde, hin. Sie hatte die Augen voll darauf gerichtet. Sie stieß den Stock hi n ein und bewegte sich dann so weit darauf zu, bis ihr G e sicht nur noch wenige Zentimeter davon entfernt war. Deyv fand, daß sie wirklich sehr mutig war. Aber sie war ja auch die Shemibob.
    Der Stock war fast ganz in die Helligkeit eingedru n gen.
    Sie sagte: „Ich untersuche jetzt das Innere. Da ist e t was, was sich wie eine Wand anfühlt. Es ist fest. Zumi n dest wird der Stock dadurch gebremst. Es scheint eine Art Tunnel zu sein; ich kann den Boden und die Decke fühlen.
    Man beachte, daß die helle Scheibe hier in einem Winkel zur Wand steht. Den Teil, der in der Wand dri n steckt, könnt ihr nicht sehen, aber der Stab läßt sich in die Wand hineinstoßen. Er reicht also in die andere Welt jenseits der Wand hinüber. Die andere Seite des Tunnels, falls es wirklich einer ist, befindet sich drüben. Ich habe irgendwie das Gefühl, daß sich auf dem Boden des Tu n nels Wasser befindet, aber genau kann ich das nicht fes t stellen. Das Tor leitet nämlich nicht.“
    Sie zog an dem Stock. Nur das Stück, das nicht ins He l le eingedrungen war, kam wieder. Der Rest blieb im Tor.
    Sloosh sagte: „Heißt das etwa, daß jeder, der versucht hindurchzugehen, praktisch geteilt wird?“
    „Nur wenn er versuchen würde, auch wieder zurüc k zukommen“, antwortete sie. „Ich habe verschiedene Ve r suche mit Tieren gemacht. Die Tiere, die ich ganz hi n einsetzte, blieben am Leben. Ich band sie an Seile, und sie zerrten deutlich daran. Wenn man die Seile losläßt, werden sie ganz hineingezogen. Die Tiere, die nur tei l weise von mir hineingesetzt wurden, wurden praktisch zweigeteilt, sobald ich versuchte, sie zurückzuholen.“
    „Sehr merkwürdig“, sagte Sloosh. „Aber Tatsachen sind Tatsachen, auch wenn wir nichts Genaueres über sie wissen. Was hat dich davon abgehalten, selbst hineinz u gehen?“
    „Ich habe auch schon längere Stöcke benutzt. Nach etwa drei Metern konnte ich

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