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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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vom Stamme der Pflanzen, so könnte ich dir viele Fragen beantworten. Und ich könnte dir ein neues Prisma machen. Und ich könnte dir gestatten, in meinem Labor zu arbeiten. Aber was würde es dir nützen?
    Du, Yawtl, könntest so viele Schätze bekommen, daß du nie wieder zu stehlen brauchtest. Nicht daß dich das vom Stehlen abhalten würde. Aber was würde es dir nü t zen?
    Du, Hexe, könntest neue Augen erhalten und neue Apparate, und du könntest dir die Ergebnisse deiner ne u en Macht ansehen. Aber welchen Vorteil hättest du d a durch?
    Und du, Jowanarr, würdest nicht auf den Tod deiner Mutter zu warten brauchen, um eine besonders mächtige Hexe zu werden und eine eigene Familie zu gründen. Aber welchen Nutzen hättest du davon?“
    Sie blies eine Wolke süß duftenden, purpurfarbenen Rauchs von sich, und sie lachte. Ihr Lachen hatte etwas Beunruhigendes, Züngelndes und einen Anflug von A r roganz an sich. Außerdem klang es unheilkündend.
    Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, dachte Deyv.
    „Ich könnte euch einfach zu meinen Sklaven machen. Ich brauche jemanden, der mir die Aufwartung macht – aber, bei Thrinkelshum, dringender brauche ich jema n den zum Reden! Ich werde euch nicht zu Sklaven m a chen, denn das habe ich nicht nötig. Ich werde euch als meine Gäste betrachten, wenn ihr mir auch nicht ebe n bürtig seid. Allerdings wird dieser Zustand nicht lange anhalten.“
    „Ich höre Unheilvolles in deiner Stimme“, sagte Sloosh.
    „Das sollst du auch“, erwiderte sie. „Tatsache ist. daß ihr hier gefangen seid. Aber gefangen bin auch ich.“
    „Ach, die unsichtbare Schranke! Dann ist sie nicht von dir?“
    „Nein. Ich habe jedoch eine Entschuldigung dafür, in meinem eigenen Haus gefangen zu sein. Ich ließ meine Sklaven gehen, bevor sich die Schranke völlig schloß, oder vielleicht sollte ich besser sagen, bevor sie sich we i ter ausdehnte. Darum gingen sie fort, wenn auch nicht ohne untereinander Kämpfe wegen verschiedener Schä t ze auszutragen. Ich aber blieb. Wäre ich umgekommen, wäre es für eine gute Sache gewesen.“
    Der Archkerri fragte sie, was sie damit meinte.
    „Die Schranke habe nicht ich selbst gemacht. Sie stellt das Tor zu einem anderen Universum dar; jedenfalls nehme ich das an. Einst aber war sie eine helleuchtende Erscheinung jenseits der Felsen dort. Und – “
    „Darum also haben wir das Tor nicht gesehen“, sagte Sloosh. „Es ist weitergewandert. Und wenn ich dich recht verstehe, hat es sich auch ausgedehnt. Und dabei hat es sich verflüchtigt, entfaltet keine Helligkeit mehr oder strahlt, was immer es war, das beim Betrachter Entsetzen und Ekel ausgelöst hat, nicht mehr aus.“
    „Du hast fast hundertprozentig recht“, sagte die Sh e mibob und starrte ihn aus ihren blattgrünen Augen an. „Du hast eine starke Auffassungsgabe. Allerdings ist sie leider nicht so stark, daß du wüßtest, daß ich es nicht li e be, unterbrochen zu werden. Ich bin im Moment li e benswürdig zu euch, aber das könnte sich leicht ändern.“
    „Ich bitte um Verzeihung“, sagte Sloosh.
    „Die ist nicht immer leicht zu erlangen. Ich will sie dir jedoch gewähren. Was du vielleicht nicht wissen wirst, Archkerri, da es dir an meiner Erfahrung mangelt, ist die Tatsache, daß die Tore nur in einer Richtung durchlässig sind. Vielleicht hast du – “
    „Ich bitte nochmals um Verzeihung“, sagte Sloosh. „Ich glaube zwar auch, daß einige der Tore nur in einer Richtung durchlässig sind, aber wir haben noch etwas erlebt, von dem wir dir nicht gleich berichtet haben, da es uns nicht unbedingt zu unserer Geschichte zu gehören schien.“
    Er erzählte ihr von dem Flimmern bei dem Felsen auf der Insel und von dem Mann, der dort hin und her gega n gen war.
    „Wie du siehst, sind also nicht alle diese Erscheinu n gen nur in einer Richtung durchlässig.“
    „Dann habe ich mich geirrt. Es tut wohl, sich inne r halb so kurzer Zeit gleich zweimal hintereinander zu i r ren, wenn man so lange immer recht gehabt hat. Ich dachte, ich hätte herausgefunden, wie die Tore funkti o nieren; ich habe mich immerhin tausend Weevrish lang damit beschäftigt. Nun, wie dem auch sei, jedenfalls stimmt es, daß sich das Tor ausdehnte. Aber es existiert immer noch ein Zentrum, ein Kern, der noch genauso schrecklich ist wie einst das Ganze. Er befindet sich tief drinnen in meinem Schloß. Ich werde ihn euch zeigen, sobald es an der Zeit ist.
    Einstweilen aber wisse, mein blättriger

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