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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Freund, daß unsere Zeit hier von kurzer Dauer sein wird. Das heißt, von kurzer Dauer für mich – deinen kurzlebigen Kam e raden mag sie lang vorkommen, und selbst dir. Da dieses Tor nur einseitig durchlässig ist, bedeutet das, daß wir weder Wasser noch Luft von draußen bekommen. Ich besitze zwar Maschinen, die Luft erzeugen und die übe r schüssige Hitze durch das Tor blasen, und bald werden sie mit der Herstellung von Wasser beginnen, aber mit der Zeit wird ihnen das Rohmaterial ausgehen, und dann sterben wir an Sauerstoffmangel!“
    „Höchst interessant“, bemerkte Sloosh. „Dieses Tor weist jedoch einige Züge auf, die mich überraschen. Es ist im Grunde ein innerhalb gewisser Grenzen zu zwei Seiten hin offenes Tor, und einseitig durchlässig ist es lediglich in dem, was du seinen „Kern“ nennst. Ich hätte eigentlich erwartet, daß es bei seiner Ausdehnung alles, was ihm in den Weg kam, aufgesaugt hätte. Darum …“
    „So ist es aber nun mal nicht“, sagte die Shemibob grimmig. „Im Moment interessiert es mich auch nicht sonderlich, warum es sich so und nicht anders verhält. Mich interessiert nur, wie ich mich seiner bedienen kann.“
    „Höchst löblich. Aber …“
    Sie rollte mit den Augen vor Abscheu oder Unve r ständnis oder beidem. Dann sagte sie: „Als erstes muß ich mir dieses Phemropit ansehen.“
    Sie verließen den Raum und gingen durch den Korr i dor in Richtung Treppe. Unterwegs belehrte Sloosh sie darüber, daß Phemropit nicht sein wirklicher Name war. Die Tsimmanbul hatten ihn nur erfunden. Das Geschöpf selbst hatte keinen richtigen Namen. Es nannte sich „Ich“, womit es immerhin einen gewissen Persönlic h keitssinn bewies.
    „Woher weiß es dann, wann es angesprochen oder g e rufen wird?“ fragte die Shemibob. „Wie könnte es je auf etwas anderes als sich selbst Bezug nehmen, wenn es dieses andere aus den Augen verloren hätte?“
    „Aus den Augen, aus dem Sinn“, sagte Sloosh. „In seiner gewohnten Umgebung hat es nie auf irgend j e mand Bezug genommen, der nicht in unmittelbarer Reichweite seiner Mikrowellen- oder Lichtstrahldetekt o ren gestanden hätte. Ich begreife seine Kultur nicht, o b wohl es viele Male versucht hat, sie mir zu erklären. Aber du mußt bedenken, daß der Planetoid, auf dem es gelebt hat, eher klein war, vielleicht nicht mehr als vie r hundert Meilen im Durchmesser hatte. Dies muß zusa m men mit der stehenden Luft und der ungeheuren Kälte des Raums und dem Mangel an Oberflächenbeleuchtung eine eigentümliche Gesellschaftsbildung zur Folge g e habt haben. Für uns eigentümlich, heißt das.“
    „Verzeih, wenn ich unterbreche“, summte Deyv in der Hoffnung, daß sie nicht ärgerlich werden würde, „aber es hat wohl einen Namen. Es weiß, daß es gemeint ist, wenn wir es mit Phemropit anreden. Und es nennt uns immer bei unseren Namen.“
    Er schluckte und fuhr dann fort: „Ich habe von dir immer nur als von der Shemibob reden hören. Ist es u n verschämt, wenn ich es wage, dich zu fragen, wie dein Name ist?“
    Sie starrte zu ihm hinunter und lachte. „Ich bin die Shemibob, weil ich die einzige bin auf der ganzen Erde. Ich habe zwar einen Namen, aber ich habe ihn nicht b e nutzt, seit ich hierherkam, und unbedeutenderen G e schöpfen gestatte ich nicht, mich mit ihm anzureden. Bist du damit zufrieden, kleiner Menschenmann?“
    „Gewiß. Nur …“
    „Nur was?“
    „Eine Frage noch, wenn ich darf. Wieso hast du die Juwelen einfach wuchern lassen? Mit der Zeit werden sie sich überallhin ausbreiten, und alles Leben auf dem Land wird zerstört sein.“
    Sie lachte und sagte: „Meinst du, ich sei eine Gärtn e rin, die ihre Juwelen stutzt, als ob sie Pflanzen seien, oder sie ausreißt, als ob es sich um Unkraut handelte? Das wäre wohl sehr merkwürdig!“
    Sie stieß wieder ihr züngelndes Lachen aus. „Eigen t lich könnte ich tatsächlich mehr darauf achten, wie sie wachsen. Das heißt, ich konnte es, bevor ich in meinem eigenen Schloß gefangen war. Aber als ich noch dazu in der Lage war, sah ich dafür keinen Grund. Lange bevor die Steine dieses Land mit ihrem Glanz zugedeckt haben werden, wird diese Erde untergegangen sein. Warum also sollte ich mich deswegen aufregen?“
    „Habe Dank, o Shemibob.“
    Sie fanden das Geschöpf im ersten Stock in einem großen Raum wieder. Es hatte sich vor eine gewaltige Kugel aus geschliffenem Quarz gestellt, die Lichtimpulse in verschiedenen Längen von sich gab. Sloosh hatte ihm schon

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