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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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feststellen, daß sich der Tunnel verengt. Die Frage ist nun, ob es sich dabei um eine Verengung an einer einzelnen Stelle handelt oder ob sich der Tunnel dann wieder verbreitet. Leider sieht es ganz so aus, als ob der Tunnel für mich nicht breit genug zum Wenden wäre. Auch fragt es sich, ob er in einer Sackgasse endet, nahe an der Oberfläche der anderen Erde oder tiefer liegt, wie hoch die Temperatur in dem Tunnel ist, ob man die Luft darin atmen kann und so we i ter.“
    Der Archkerri schloß für einen Moment die Augen. Als er sie wieder geöffnet hatte, sagte er: „Besitzt du i r gendein Kommunikationssystem, das auch über größere Entfernung hinweg funktioniert? Wenn ja, dann könnte ja jemand hineingehen und berichten, wie es da drinnen ist.“
    „Ja, ich habe ein Mittel, um auch über größere Entfe r nung hinweg zu sprechen. Und ich habe schon einmal eine Maschine in dem Tunnel aufgestellt, mit der ich hä t te Verbindung aufnehmen können. Aber, wie ich schon sagte, es kommt weder Licht noch Schwingung noch Shenrem -Fluß durch.“
    „Ach ja“, sagte Sloosh. „Dumm von mir, das zu fr a gen. Aber ich mußte das tun.“
    „Mit dem Stab kann ich wenigstens schätzen, wie weit die Hindernisse entfernt sind, auf die ich damit stoße.“
    „Was ist ein Shenrem?“ fragte Deyv.
    „Das sind Energieteilchen, für das bloße Auge u n sichtbar, die sich an einem Leiter in verschiedene Ric h tungen dirigieren lassen. Man kann sie so weit beeinflu s sen , daß sie etwas Bestimmtes anzeigen, zum Beispiel Temperaturgrade oder Bilder. Ich erkläre es euch i r gendwann.“
    Sloosh meinte: „Der Kern wäre groß genug, um Phe m ropit durchzulassen. Und den engeren Teil des Tunnels könnte es mit dem Strahlenschneider erweitern. Alle r dings glaube ich kaum, daß es sich freiwillig dazu berei t finden wird.“
    „Frage es.“
    Das tat der Pflanzenmensch auch. Dann sagte er: „Phemropit sieht keinen Grund, so etwas zu tun. Ve r ständlich, wie ich meine. Was hätten wir davon, wenn wir ihm nicht folgen könnten?“
    „Irgendwann werde ich mich aufraffen müssen“, sagte die Shemibob . „Wenn mir die Luft ausgeht, kann ich entweder warten, bis ich an Sauerstoffmangel sterbe, oder ich gehe durch das Tor. Im Grunde gibt es keine Wahl, zumindest nicht für ein intelligentes Wesen.“
    Sie kehrten ins Erdgeschoß zurück. Deyv war niede r geschlagen, und nach Gesichtsausdruck und Schweigen der anderen zu urteilen, ging es ihnen genauso. Trotz a l lem, was die Shemibob gesagt hatte, wollte er lieber e r sticken als durch diese Hölle gehen.
    Sechs Ruhezeiten vergingen. Während dieser Zeit e r fuhr Deyv noch einiges über die Vergangenheit der Schloßbesitzerin. Sie war von einer Welt herüberg e kommen, die sich um einen Stern drehte, der so fern war, daß er sich die Entfernung überhaupt nicht vorstellen konnte. Ihr Stern hatte kurz davor gestanden, sich in eine Nova zu verwandeln, und ihr Volk konnte, obgleich es große Macht besessen hatte, ihren Planeten nicht weit genug verlagern, um der Raserei des explodierenden Sterns zu entfliehen. Darum fuhr sie mit vielen anderen zusammen in einem Raumschiff davon. Als dieses auf der Erde ankam, war nur noch sie am Leben. Die anderen waren auf der Suche nach einer bewohnbaren Welt g e storben – durch Unfälle, feindliche Tiere, durch Selbs t mord und durch Strahlen.
    Deyv wurde nur noch schwermütiger dadurch. Das Leben war ohnehin so kurz, aber selbst die großen Sh e mibobs waren verwundbar. Und wenn sie schließlich starb, würde sie, wenn sie bis dahin auch viele, viele G e nerationen von Menschen überlebt haben würde, genauso tot sein wie sie. Das war nicht eben tröstlich.
    Er lag gerade auf dem Bett und wälzte schwere G e danken, als Vana hereinkam. Er setzte sich auf.
    „Was ist passiert?“
    Sie legte sich neben ihn.
    „Unsere Zeit ist begrenzt“, sagte sie leise. „Bald we r den wir tot sein, und wir haben schon jetzt zuviel Zeit verschwendet, weil wir den Gedanken nicht ertragen konnten, jemanden ohne Ei zu lieben. Aber das ist nun ohne Bedeutung. Ich habe gewartet, daß du zu mir kämst und mir das sagtest, was ich dir gerade gesagt habe. Du hast es nicht getan, und darum habe ich meinen Stolz überwunden und bin zu dir gekommen.“
    Deyv nahm sie in die Arme und sagte: „Ich habe schon daran gedacht. Aber ich hatte Angst, daß du mich abweisen würdest.“
    „Bin ich etwa abweisend?“ sagte sie, und sie fing an, ihn zu küssen.
    Einen

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