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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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verhalten! Seht uns an! Wenn wir unten angekommen sind, werden wir euch ein wenig von unserer Magie vorführen!“
    Als Sloosh den Stab des Würfels herauszog und dieser sich darauf entfaltete, erhob sich von dem Dorf ein lauter Schrei, der Überraschung und Angst ausdrückte. Der Pflanzenmensch sagte: „Hoffentlich müssen wir ihn nicht noch mal zusammenfalten. Ich könnte nicht dafür gara n tieren, daß das noch mal klappt.“
    „Zu dumm, daß ich den Beutel nicht mehr habe“, ä r gerte sich die Shemibob. „Andererseits, wenn mein Verstand nicht ausreicht, um mit ihnen fertig zu werden, wäre mein Leben keinen Pfifferling mehr wert!“
    „Sie sind ungebildet und abergläubisch“, sagte Sloosh. „Aber ihre Intelligenz ist die gleiche wie die ihrer zivilisierten Vorfahren. Man sollte sie nicht unte r schätzen.“
    „Ich bitte um Verzeihung. Ich bin so daran gewöhnt, über die niederen Wesen zu gebieten, daß ich immer ve r gesse, daß sie eigentlich gar nicht so tief unter mir st e hen, wenn ich meine Geräte nicht dabeihabe.“
    „Sie sind auf jeden Fall zahlenmäßig überlegen“, b e merkte Deyv.
    „Aber wir haben sie eingeschüchtert“, sagte Vana. Sie sah den Hügel hinauf. Be’nyar stand immer noch vor dem Tor und bat unter Tränen um Einlaß. Die Scham a nen hatten abermals die Köpfe zusammengesteckt.
    „Soweit“, meinte Sloosh, „haben wir das wohl. Nun denn, laßt uns diese köstlich duftenden Speisen geni e ßen.“
    Sie aßen und erleichterten sich anschließend in dem Wasser des nahen Sumpfes. Der Stamm benutzte es zu dem gleichen Zweck, was ihn allerdings nicht davon a b hielt, auch sein Trink- und Kochwasser daraus zu ne h men. Vana und Deyv gingen etwas weiter weg, um ihre gebrannten Tongefäße mit Trinkwasser für den eigenen Bedarf zu füllen. Sloosh hatte ihnen schon vor längerer Zeit den Zusammenhang zwischen Krankheit und ma n gelnder Hygiene erklärt.
    Vana stillte das Kind. Die anderen wanderten eine Weile umher, unterhielten sich und gingen dann schlafen. Bevor sie sich zurückzogen, beobachteten sie jedoch für eine Weile das Dorf. Be’nyar stand immer noch am Tor, aber sie hatte aufgehört, um Einlaß zu bitten. Sie lag jetzt auf den Knien, den Kopf hatte sie gesenkt.
    Sie beschlossen, keinen Wachposten aufzustellen. Wenn sie so taten, als ob ihnen gleichgültig sei, was der Stamm tat, würde diesen das sicher beeindrucken. Ihre Gleichgültigkeit würde sie sicher glauben machen, daß die Fremden so übermächtig wären, daß sie sich nicht im geringsten darum kümmerten, was für Maßnahmen die Dorfbewohner ergriffen.
    Als sie alle im Fahrzeug saßen und die Tür hinter sich geschlossen hatten, sagte Sloosh: „Vielleicht haben wir die falsche Methode gewählt. Alles, was wir von der Mentalität dieser Leute wissen, wissen wir durch Be’nyar. Möglich, daß sie uns belogen hat. Oder daß sie uns unzureichende Informationen gegeben hat, denn a n scheinend haben wir nicht die richtigen Fragen gestellt.“
    „Was wäre der Unterschied?“ fragte die Shemibob. „Sie können nichts machen, solange wir in dem Fahrzeug sind. Auch wenn wir eine Wache aufstellen, ändert das an der Situation gar nichts. Ich werde mich schlafen l e gen; von mir aus können sie ruhig schmoren.“
    Sie zog sich in einen anderen Raum zurück. Nach i h rer Auffassung würde sie sich mit ihnen auf eine Stufe stellen, wenn sie mit ihnen im gleichen Raum schliefe. Deyv verstand nicht, warum das so war. Er hatte sie, wenn auch zögernd, einmal danach gefragt, und sie hatte darauf geantwortet, daß die Frage allein ausreiche, um den Unterschied zwischen ihnen klarzumachen.
    Auch Sloosh legte sich in einem anderen Raum schl a fen. Ihm selbst machte es zwar nichts aus, das Quartier mit ihnen zu teilen, aber ihnen. Obwohl es für ihn u n möglich war, zu schnarchen, „redete“ er im Schlaf, und durch das daher rührende Summen wurden sie oft wach.
    Deyv träumte, daß seine Großmutter zu ihm kam.
    „Dies ist das letzte Mal, daß wir uns begegnen, gelie b ter Enkel. Geister können nicht von einer Welt zur and e ren.“
    Hinter ihr, im Schatten eines dunklen Waldes, waren undeutlich die Umrisse zweier Gestalten zu sehen: Jum und Aejip.
    „Laß mich nicht allein!“ flehte Deyv.
    „Ich muß. Lebe wohl, mein Kleiner. Du wirst jetzt ein Mann. Du brauchst mich nicht mehr.“
    Sie trat zurück in das dunkle Grau und verschwand. Eine ganze Weile noch glühten die Augen der Tiere im Dunkeln, obwohl kaum

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