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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Deyv rannte auf den Hund zu, der erst weglief und dann stehenblieb, um ihm abermals entgegenzutreten.
    Etwas Kleines flog durch die Luft an ihm vorbei und landete in der Seite des Hundes. Die Beine gaben unter dem Tier nach; es verdrehte die Augen und war tot.
    Deyv wartete auf Vana und sagte dann: „Das war ein guter Schuß, aber jetzt hast du nur noch sechs Pfeile. H e be dir zwei für die Wächter auf.“
    Vana sagte, indem sie mit dem Finger auf etwas zei g te: „Da sind sie wieder.“
    Der Yawtl rannte wie der Blitz an ihnen vorbei. I r gendwann während des Laufens mußte es ihm gelungen sein, einen Speer an sich zu bringen. Hunde sprangen hinter ihm drein, dann die beiden Stammesangehörigen. Aber einer von ihnen sah zur Seite und erblickte die be i den Fremden. Sein bestürzter Schrei hallte durch die ganze Gasse.
    Aus einem in der Nähe gelegenen Haus kroch mit hängendem Kopf ein Mann.
    „Ein paar von denen sind jetzt bestimmt wach“, mei n te Deyv. „Mir nach!“
    Er rannte zwischen den Häusern hindurch auf die rec h te Seite der breiten Gasse. Hinter sich hörte er Vanas Schritte. Sie brachen aus dem Hüttenkomplex aus und versuchten wieder zu dem Wachposten in der Ecke zu kommen, wo Deyv sein Seil festgemacht hatte. Aber da kam der Yawtl um die Ecke eines Hauses; die Hunde schnappten ihm nach den Fersen. Einige von ihnen waren verwundet. Der Yawtl drehte sich blitzschnell um und stieß seinen Speer in den Nacken des nächsten Verfo l gers. Die anderen sprangen um ihn herum und versuc h ten, ihm die Knieflechsen zu zerbeißen. Und dann en t deckten einige von ihnen Deyv und Vana.
    Den Yawtl brachte dies nur ein paar Sekunden lang einen Vorteil, denn dann erschienen die beiden Wächter. Sie keuchten und waren schweißgebadet.
    Deyv rannte mit hocherhobenem Schwert auf die Hunde zu.
    Der Yawtl warf seinen Speer, und die Steinspitze blieb in der Schulter eines Wächters stecken. Dann, als Deyv an ihm vorbeiraste, drehte er sich um.
    Eine rötliche Hand streckte sich aus und entriß Deyv den Beutel. Das Triumphgeheul des Yawtl hallte ihm noch in den Ohren, als dieser schon eine enge Gasse hi n untergerannt war.
    Deyv war außer sich. Und er konnte den Dieb nicht einmal verfolgen, weil er von den Hunden umringt war. Seine Klinge fetzte durch die Luft, als er sich drehte, um sich die Hunde von den Beinen zu halten.
    Bei einer dieser schnellen Drehungen sah er, wie der Wächter, der noch übrig war, sich an die Brust griff und dann aufs Gesicht fiel.
    Vier Hunde waren von seiner Hand gefallen, und zwei waren heulend davongehinkt. Einen streckte Vanas Pfeil nieder. Und noch einen. Die vier Überlebenden flohen vor seinem Angriff.
    „Hast du das gesehen?“ keuchte er.
    Sie schüttelte den Kopf. Ihr Gesicht war blaß.
    „Lauf du ihm nach! Ich kann nicht mehr!“
    Der Mann, der aufgewacht war, kam jetzt zwischen zwei Hütten hervorgewankt. Er trug einen Speer, schien aber nicht recht zu wissen, was er damit machen sollte. Deyv hackte mit seiner Klinge die Spitze ab und hätte dem Mann mit einem zweiten Hieb fast den Arm abg e schnitten. Schweratmend und mit einem unsicheren G e fühl in den Beinen rannte er hinter Vana her. Als er sie fand, lag sie mit dem Gesicht nach oben auf dem Boden. Eine Wunde quer über die Stirn zeigte die Stelle an, wo der Yawtl sie mit dem Stiel seines Speeres getroffen ha t te.
    Ihre Bewußtlosigkeit dauerte nur eine Minute. Jedoch wußte sie nicht, wer sie war oder wer Deyv war, bis er ihr halb auf die Plattform der Wächter geholfen hatte. Er erzählte ihr, was geschehen war.
    „Unsere Eier! Sie sind weg!“ Sie begann zu schluc h zen.
    Er sagte nichts. Er war furchtbar wütend. Gleichzeitig fühlte er sich gedemütigt. Der Yawtl hatte ihn zum Na r ren gemacht.
    Bis zur Leiter mußte er sie stützen. Als er erkannte, daß sie nicht hochkam, ohne zu fallen, nahm er sie auf den Rücken und trug sie die Leiter hinauf. Sie blieb eine Minute oder auch zwei auf der Plattform sitzen und meinte dann: „Das Seil komme ich allein hinunter.“
    Deyv blies auf seiner Knochenpfeife. Jum und Aejip brachen aus dem Gebüsch hervor und kamen angelaufen. Vana stand schwankend auf, aber sie ließ sich schließlich an dem Seil bis zum Boden hinab. Im Dorf begannen sich einige Leute zu regen. Für einen Moment dachte er daran, ein paar Häuser anzuzünden, denn das hätte sie eine Weile abgelenkt und die Verfolgung verzögert. Schließlich beschloß er aber, seine Zeit doch nicht mit

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