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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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soeben ein großes Tier verspeist und forderten die Wanderer nur mittels Gebrüll dazu auf, sich auf Distanz zu halten.
    Nach der dritten Ruhezeit erreichten sie wieder eine Kreuzung. Der Archkerri und Deyv gingen weiter, als ob die Signale gar nicht existierten. Deyv ergötzte sich j e doch, als er sah, wie Vana sich anschickte, auf die Knie zu fallen und dann, nachdem sie ihm einen verschämten Blick zugeworfen hatte, ihre Wanderung fortsetzte. Alte Gewohnheiten halten sich lange.
    Um diese Zeit hatte Sloosh die Kraft, mit deren Hilfe die Fahrzeuge der Alten sich schwebend vorwärtsbewegt hatten, in etwa erklärt. Sloosh erläuterte ferner seine A n sicht, daß die Energiequelle für die Signale aus dem Er d kern stammen müßten. In ihm war noch genug Hitze, um die benötigte Energie abgeben zu können.
    „Irgendwann in der Zukunft aber wird die Hitze ve r braucht sein, und die Lichter werden aufhören zu arbe i ten. Vielleicht wird die Straße auch an irgendeiner Stelle aufreißen, und der Kreis, den der Strom durchläuft, also die Straße selbst, unterbrochen.“
    Deyv fragte nach, warum er in der Nähe der aufbli t zenden Lichter durch die Straße einen Schock abbeko m men hätte.
    „Ich nehme an, daß das Erdbeben eine Funktionsst ö rung hervorrief. Vielleicht wurde sie auch durch etwas anderes hervorgerufen. Was immer es war, jedenfalls wurde ein Schlag, etwas, das einem Blitzschlag ähnlich gewesen sein muß, über eine gewisse Entfernung hin von der Straße ausgesandt. Vielleicht war es aber auch …“
    Sloosh zählte noch zehn weitere Möglichkeiten auf, wobei Deyv bei nicht einer richtig zuhörte. Der Schlag selbst war es, und nicht die Ursachen, was ihn intere s sierte.
    Langsam zog das Schwarze Tier über ihnen vorbei und tauchte in den Horizont ein. Viermal wurden sie durch Erdbeben zu Boden geschleudert. Sie kamen an eine Kreuzung, wo die Straße sich so stark verzogen ha t te, daß die Ampeln parallel zur Erde standen.
    „Ein sagenhaftes Material ist das, womit die Alten ihre Straßen gebaut haben“, bemerkte Sloosh. „Es ist u n glaublich dehnbar. Außerdem hat es einen eingebauten Mechanismus, der bewirkt, daß es sich immer wieder glattzieht. Innerhalb von dreißig Ruhezeiten wird diese Kreuzung hier sich wieder ausgeglichen haben, und die Signale werden wieder richtig stehen. Das heißt, wenn sie nicht noch einmal gestört werden, werden sie das. Was unwahrscheinlich ist.“
    Deyv fragte weiter, ob die Alten, die die Straßen g e baut hatten, die gleichen waren, die auch die Häuser e r richtet hatten.
    „Nein. Die Häuserbauer waren noch vor ihnen da. Als die letzten der Alten darangingen, sich aus der Barbarei zur Zivilisation aufzuschwingen, waren die Häuser tief in der Erde vergraben. Die meisten jedenfalls. Aber Er d umwälzungen und die Nachwirkungen der Erosion haben viele wieder freigelegt.“
    Deyv wollte gern wissen, welche der Alten das Schwert verfertigt hatten, das ihm sein Vater gegeben hatte.
    „Das könnte ich dir sagen, wenn ich meinen Kristall hier hätte.“
    Die Regengüsse hörten auf, und es zogen keine neuen Wolken mehr herauf. Die zahllosen über ihnen flamme n den Sterne ließen es mit jeder Ruhezeit heißer werden. Ihre Augen begannen unter der Helligkeit zu leiden, so daß sie sich hölzerne Augenschützer mit schmalen Schlitzen machten. Die Blätter der Pflanzen blieben nun länger zusammengefaltet; die starken, zähen Unterseiten reflektierten die Hitze und bewahrten im Inneren die Feuchtigkeit.
    „Das ist die längste Zeit ohne Regen, an die ich mich bis jetzt erinnern kann“, meinte Vana.
    „Nicht für mich“, sagte Sloosh.
    „Wie alt bist du denn?“
    „Ungefähr sechs eurer Generationen. Und wenn mir nichts zustößt, kann ich sogar noch zehn weitere erl e ben.“
    Die beiden Menschen waren tief beeindruckt. In se i nen Augen mußten sie geradezu Kinder sein. Vielleicht war er wegen seiner überlegenen Haltung nicht einmal zu tadeln. Doch wäre es nett gewesen, wenn er sie nicht immer so offen gezeigt hätte. Andererseits konnte man natürlich von einem Pflanzenmenschen nicht ve r langen, daß er sich in menschliche Gefühle hineinve r setzte.
    Inzwischen war der Schritt des Yawtl langsamer g e worden. Obgleich er keine Spur auf der Straße hinterließ, wurde die Farbe seiner untereinander verbundenen A b drücke allmählich dunkler. Laut Sloosh konnte er ihnen nicht mehr als eineinhalb Ruhezeiten voraus sein.
    „Entweder denkt er, wir hätten

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