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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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bewußtlos. Aber wenn das Tharakorm, das Schiffstier, vollständig fertig ist, dann ist es auch bereit, seine Symbionten, die Khr a tikl aufzunehmen.“
    Deyv sah sich nervös um. „Wo sind sie?“
    „Du brauchst keine Angst zu haben. Noch nicht jede n falls.“
    Eine Anzahl der Tümpel enthielt nur die noch ung e formte, klebrig aussehende Flüssigkeit, in der viele V ö gel, sowohl tote als auch lebendige, lagen. Einige Tü m pel beherbergten halb gelegte – oder besser gesagt, halb geformte – Kiele. In anderen befanden sich fast fertige Tharakorm, die jetzt aber keinen Gestank mehr von sich gaben. Erst als sie den Fuß des Berges erreicht hatten, wo der Geruch die beiden Menschen zu ersticken drohte und ihnen das Wasser in die Augen schießen ließ, fanden sie, was sie suchten.
    Es stand auf dem Boden einer tiefen, ausgedehnten Senke und wurde von zwei Pfeilern aus dem harten M a terial gestützt. Sloosh erklärte, daß diese vom Rumpf entfernt würden, sobald die Zeit für den Abflug geko m men war. Das Geschöpf hatte einen langen und ziemlich breiten Rumpf. Der vordere Teil war wie der eines Schi f fes geformt, aber der hintere war stark erweitert, um ein fast quadratisches Heck zu bilden.
    „Damit der Wind viel Fläche hat, um es anzutreiben“, bemerkte Sloosh.
    Deyv schätzte, daß es etwa fünfunddreißig Meter lang, knapp zehn Meter hoch, die Mäste nicht eingerechnet, und zwölf Meter breit, das erweiterte Heck nicht eing e rechnet, war. Es besaß drei mastähnliche Auswüchse von einer Höhe von etwa drei Metern. Die Segel, die so dünn waren, daß das Licht durchschien, waren unten an der Bodennock befestigt. An den Nocken liefen Taue bis zu den Segeln hinunter. Das ganze Schiff bestand aus einem ganz leichten Material, das halbdurchsichtig war.
    Als er näher herangegangen war, um es sich genauer anzusehen, weil die darüber wimmelnden Vögel ihm die Sicht versperrten, bemerkte Sloosh an Masten und No c ken knotige Schwellungen. Sloosh erklärte, daß es sich dabei um Vorrichtungen zum Setzen oder Einholen der Segel handelte. Außerdem gestatteten sie den Nocken, sich bis zu einem gewissen Grade zu drehen.
    „Es kann auch gegen den Wind segeln, wenn nur eine leichte Brise weht.“
    „Wie ist denn das möglich?“ fragte Deyv. „Es hat doch nicht den Widerstand, den ein Wasserboot hat.“
    „Es schafft sich ein Magnetfeld, das zusammen mit den Luftströmungen der Erde oder auch gegen sie arbe i tet. Das aber erfordert einiges an Kraft, und darum würde ich vermuten, daß das Tharakorm selten anderswohin fliegt als dahin, wo es der Wind hintreibt. Es hat jedoch Sensoren, die sowohl die Windstärke als auch die Ric h tung der Erdströmungen registrieren. In früheren Zeiten konnte es, glaube ich, auch gegen stärkere Winde lavi e ren. Aber heute, da das Magnetfeld der Erde schwächer geworden ist, hat es nicht mehr die Kraft dazu.“
    In den Seitenwänden befanden sich auch runde Öf f nungen. Die am Boden konnte Deyv nicht sehen, aber er wußte, daß auch dort welche waren.
    Von der Spitze des Berges aus konnte er erkennen, daß es auf Deck noch drei weitere, größere Öffnungen gab.
    „Sieh genau hin“, sagte Sloosh, „die Vögel fliegen in den Rumpf hinein. Ein Duft, der noch stärker und daher noch verlockender ist als der, der von der Flüssigkeit ausgeht, zieht sie an.“
    Es stimmte. Die Vögel bekämpften sich gegenseitig, um durch die Öffnung zu gelangen.
    „Unter Deck werden sie gefangen und gefressen. Das Tharakorm benutzt ihre Körper zur Herstellung des G a ses.“
    Sie warteten bis zur Ruhezeit. Sloosh sagte ihnen, daß sie festlegen sollten, wer wann Wache zu halten hätte.
    „Beachtet, daß sich immer mehr Vögel darauf setzen. Aber es wird eine Zeit kommen, da die Tiere es plötzlich meiden werden. Ihr werdet einen neuen Duft riechen, und dieser wird die Vögel vertreiben. Wenn das geschieht, muß derjenige, der gerade Wache hat, alle anderen we c ken. Ich kann den Duft natürlich nicht riechen, aber falls ich gerade Wache haben sollte, sehe ich ja, ob die Vögel fernbleiben.“
    Deyv fragte nicht, warum das so war. Er hatte sich schon gedacht, daß das Ding die Vögel irgendwie a b stieß, um sich erheben zu können. Solange es mit Hu n derten von ihnen beladen war, würde es niemals imsta n de sein, sich vom Boden zu lösen.
     
    Als sie alle aufgewacht waren, sahen sie, daß die Zeit für den Abflug noch nicht gekommen war. Sie saßen unter dem hellen, heißen Himmel

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