Dunkel ist die Sonne
Platte, und die Tür schwang nach innen auf.
Er und Vana sprangen zurück, bereit davonzulaufen, falls etwas gefährlich Aussehendes herauskäme. Aber als die Tür anhielt, offenbarte sie einen Raum, der bis auf einige Möbel leer war.
Sloosh summte sein Gegenstück zu: „Hmm!“
Jum knurrte, und Deyv sah ihn an. Der Hund hatte aber nicht den Zylinder angeknurrt, wie er eigentlich e r wartet hätte, sondern er stand mit dem Gesicht in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
„Oh, oh!“ entfuhr es Deyv. „Das gibt bestimmt Ä r ger.“
Auch die anderen sahen hin. Auf sie zugetrottet kam ein ganzes Rudel großer, häßlich aussehender Tiere, die größer als Jum waren. Die Köpfe hatten irgendwie Äh n lichkeit mit denen von Hunden, aber sie besaßen Ec k zähne, die mindestens dreißig Zentimeter unter dem U n terkiefer endeten. Sie hatten eine Art Buckel auf dem Rücken, und die Hinterteile fielen senkrecht ab. Das bo r stige Fell war grau und mit kleinen schwarzen Kreuzen gezeichnet. Ab und zu gab einer von ihnen ein eigenart i ges schrilles Geschrei von sich, das halb wie ein Knurren und halb wie Gelächter klang.
Als sie auf etwa dreißig Meter an die Wanderer hera n gekommen waren, machten sie halt und schienen sich zu beraten. In der Mitte des von ihnen gebildeten Rings b e fand sich der größte und häßlichste, und es sah so aus, als richteten sie ihre grauenhaften Schreie an ihn. Mittle r weile hatte ein starker Wind ihren Geruch bis zu Deyvs Leuten hinübergeweht, einen Gestank wie von fauligem Fleisch mit einem Hauch von Skunk plus Knoblauch.
Vana meinte: „Mir gefällt das alles gar nicht. Reden sie eigentlich richtig miteinander?“
„Ich möchte das bezweifeln“, entgegnete Sloosh. „Ihre Stirn ist für die Art von Intelligenz, die dazu erforderlich wäre, nicht hoch genug. Nein, es ist nur ein Verhalten s muster. Was sie nicht minder gefährlich macht.“
Der Pflanzenmensch trat zum Türeingang hin und sah hinein. „Die Wände sind noch dünner als die von dem Tharakorm, aber diese hier sind undurchsichtig. Die Ei n richtung ist anscheinend am Boden festgeklebt. Vie l leicht handelt es sich aber auch nur um eine besondere Ausformung des Materials, um ein nahtlos herausg e wachsenes Relief sozusagen.“
Er knickte seine Beine ein und beugte den Oberkörper zur Erde hinunter. Dann steckte er seine riesigen Hände dort unter den Zylinder , wo dieser den Boden berührte. Deyv hielt den Atem an, als sich das gewaltige Ding über Slooshens Kopf erhob.
„Das ist gar nicht weiter erstaunlich“, sagte Sloosh. „Komm. Es ist ganz leicht.“
Da er seine Furcht nicht zeigen wollte, legte er seine Hand neben die des Archkerri. Sloosh trat einen Schritt zurück und ließ ihn das Ding allein tragen. Deyv schrie auf, weil er dachte, daß der Zylinder umfallen würde. Aber es kostete ihn nur wenig Mühe, ihn an die Bäume gelehnt zu halten. Er wog sicher nicht mehr als achtzig Pfund.
Er setzte ihn wieder ab und sagte: „Was ist das? Ein Haus ist es bestimmt nicht.“
„Jedenfalls nicht die Art Haus, an die du gewöhnt bist.“
Sloosh warf einen Blick auf die ekelhaften Tiere. „Sie gehen auseinander. Meiner Meinung nach sollten wir in diesem Ding Schutz suchen.“
Der Kreis hatte sich in eine langgezogene Linie ve r wandelt, mit dem Anführer an der Spitze. Statt sofort vorzurücken, wie Deyv erwartet hatte, dehnte sich die Linie an den Seiten aus; schließlich begannen die beiden Enden sich nach innen zu krümmen. Die Raubtiere wol l ten nicht nur frontal angreifen, sondern obendrein von den Flanken her stürmen.
Sloosh summte, daß Deyv und Vana sich zum einen Ende des Zylinders begeben sollten, während er das a n dere übernehmen würde.
Sie gehorchten, obwohl sie sich wunderten, was er vorhatte. Sloosh, der sich unter dem komisch geformten Ende postiert hatte, schrie mit gellender Stimme: „Los, ihr zwei! Hochheben und ab in meine Richtung damit!“
Das zu tun wäre leicht gewesen, wenn nicht der Wind den Zylinder so stark gegen die Bäume gedrückt hätte. Sie mußten ihn gleichzeitig hochheben und weiterschi e ben. Die Seitenwand des Zylinders wirkte wie ein riese n großes Segel.
Obgleich er von seiner Aufgabe vollkommen in A n spruch genommen war, vergaß Deyv in keiner Sekunde die grauen, mit dem Kreuz gezeichneten Tiere. Ein flüc h tiger Blick ließ ihn erkennen, daß sie angehalten hatten. Ihre Schreie klangen verwirrt. Der Anführer war näher an den Zylinder
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