Dunkel ist die Sonne
herangetrottet und dann mit schiefgelegtem Kopf stehengeblieben.
Als sie an dem einen Baum ganz und an dem anderen halb vorbei waren, sagte Sloosh: „Jetzt hinlegen! Aber gut festhalten! Sonst dreht sich vielleicht das eine Ende, und das Ganze rollt uns weg!“
„Ich glaube, ich weiß jetzt, was er vorhat“, murmelte Deyv.
„Was denn?“ fragte Vana.
Sloosh summte: „Jetzt, Deyv! Sag deinen Tieren, daß sie hineingehen sollen!“
Unter anderen Umständen hätte es Jum und Aejip vie l leicht widerstrebt, den Zylinder zu betreten. Das so deu t lich auf der Hand liegende Vorhaben der grauenhaften Bestien hatte sie jedoch sehnlichst eine Zuflucht wü n schen lassen. Wie der Blitz waren sie im Türeingang ve r schwunden.
Sloosh sagte: „Jetzt du, Vana! Festhalten, Deyv!“
Deyv mühte sich verzweifelt ab, sein Zylinderende davon abzuhalten, sich im Winde zu drehen. Vana schoß an der ganzen Länge des Zylinders vorbei und zum Ei n gang hinein.
„Jetzt sieh zu, daß du zur Tür kommst! Ich werde das gleiche tun! Wenn sich ein Ende dreht, lauf so schnell du kannst hinein!“
Schritt für Schritt bewegten sie sich gleichmäßig au f einander zu. Deyvs Druck gegen die Zylinderwand war sicher nicht so stark wie der von Sloosh, aber der Pfla n zenmensch versuchte, den gleichen Gegendruck ausz u üben. Bevor sie sich auf eine Entfernung von sechs M e tern einander genähert hatten, fing der Zylinder an, sich mit dem hinter Sloosh liegenden Ende zu drehen.
Da entschied der Anführer des Rudels, daß die Zeit zum Angriff gekommen wäre. Obwohl er ohne Zweifel wegen der Wunderlichkeit des Zylinders unschlüssig war, konnte er es dennoch nicht ertragen, sich die Beute entgehen zu lassen. Er stieß ein wolfsähnliches Geheul aus und raste auf den Eingang zu. Die hinter ihm Ko m menden griffen ebenfalls an, und die, die die Flanken bildeten, begannen plötzlich zu laufen.
Deyv gelangte als erster ans Ziel und wandte sich um, um Sloosh hinter sich hineinzuziehen. Der Archkerri stolperte genau in dem Moment hinein, als der Anführer schon nach seinen Hinterbeinen schnappte. Vana kam ihm zu Hilfe und schlug dem Scheusal mit der scharfen Kante ihres Tomahawks auf den Kopf. Betäubt fiel die Bestie zurück. Einige von denen direkt hinter ihm spra n gen über seinen Körper und verkeilten sich im Eingang. Andere fingen an, an dem Anführer zu zerren. Die Tür schwang nach innen auf. Sloosh griff nach oben und drückte auf eine in die Innenseite der Tür eingelegte Pla t te.
Der ganze Vorgang hatte sich innerhalb weniger S e kunden abgespielt. Dann begann der Zylinder, der sich immer noch drehte, auch zu rollen. Die Tür schloß sich gerade noch rechtzeitig. Und weg waren sie; der Wind wirbelte den Zylinder über die Ebene dahin. Innen fingen alle fünf an zu rennen, um nicht umgeworfen zu werden. Es half allerdings keinem etwas, denn der Innenraum war viereckig, und sie traten jedes Mal daneben, wenn sie vom Boden auf die Wand zu kommen suchten, die nun für einige Sekunden den Boden bildete. Daß es drinnen vollkommen dunkel war, machte ihre Lage nur noch schlimmer. Deyv fiel durch die Tür in den anliegenden Raum hinein und prallte so heftig gegen eine Wand, daß er wie betäubt war.
Einen Augenblick später stieß ein kläffender Jum g e gen ihn.
Deyv wurde noch schlimmer durchgeschüttelt als vo r her, als er von dem Tharakorm abgeworfen worden war.
Schließlich war der Alptraum wie alle Alpträume zu Ende. Der Zylinder hielt mit einem krachenden Geräusch an, und die Insassen blieben liegen, wo sie gerade waren. Alles ächzte und stöhnte. Deyv stand auf und tastete sich zur Tür, deren unteres Ende sich in Brusthöhe befand. Durch sie hindurch hievte er sich wieder in den ersten Raum. Zumindest hoffte er, daß es der Raum mit der A u ßentür war. In seiner Verwirrung hätte er auch leicht in den Raum geraten können, der weiter nach innen führte.
Wegen der hereindringenden Geräusche war er jedoch ziemlich sicher, an der richtigen Stelle zu sein. Er rief die anderen alle einzeln auf; niemand war imstande, weni g stens in irgendeiner Weise zu reagieren, aber alles klagte über einen Katalog von Schmerzen.
Seine Hände fühlten nach der Tür, und einen Auge n blick später drückte er die eingelegte Platte. Als sich die Tür öffnete, strömte Licht herein: sie bildete mit dem Boden einen Winkel von fünfundvierzig Grad. Es fiel jedoch nicht schwer, den Zylinder wieder gerade aufz u richten, wenn sie nur ihr
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