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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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sie zu zahlreich würden, hungern müssen. Und sie konnten die Alten schließlich nicht einfach in den Dschungel jagen, damit sie für sich selbst sorgten. Da war es tatsächlich besser, ja menschenfreundlicher, ihnen ein solches Schicksal zu ersparen.
    Vielleicht hatte er die Hexe falsch beurteilt. Konnte denn jemand, der einen solchen Wald hervorgebracht hatte, einen so wunderbaren Ort, wirklich schlecht sein? Das war unwahrscheinlich. Und wenn sie gar keine H e xe, sondern eine gute Zauberin war, dann war vielleicht auch ihr Motiv für den Eierdiebstahl gut. Möglicherweise hatte sie den Bestohlenen etwas Gutes tun wollen, und das war sogar sehr wahrscheinlich. Da diese jedoch w e gen ihres schlechten Rufes – zweifellos die Folge der Lügen, die ihre Feinde über sie verbreiteten – mit ihren Eiern kaum freiwillig zu ihr gekommen wären, hatte sie den Yawtl die Eier stehlen lassen. Auf diese Weise hätten die Betroffenen ihm nachspüren und bis zu Feersh folgen müssen. Und dann hätte sie ihnen erklärt, warum sie e t was getan hatte, was ihnen nur deshalb als so furchtbar erschienen war, weil sie ihr wahres Motiv nicht kannten.
    Hatte der Yawtl nicht gesagt, er habe darauf geachtet, daß seine Verfolger die Spur nicht aus den Augen verl o ren? Wenn er Deyv und seinen Gefährten keine sehr deutlichen Spuren hinterlassen hatte, so war dies nur deshalb geschehen, weil er Sloosh bei ihnen gewußt ha t te. Im Gegensatz zu der Behauptung des Pflanzenme n schen war Hoozisst Slooshens Fähigkeit des psychischen Spurenlesens sehr wohl bekannt. Deyv konnte nicht g e nau sagen, in welchem Zusammenhang dies mit seinem immer stärker werdenden Glauben stand, daß Feersh g e gen sie nichts Böses im Sinne habe, aber er war sicher, daß es sein Urteil über sie bestärkte.
    Er verstand allerdings nicht, warum Feersh die gefäh r lichen Shishvenomi ihnen hatte auflauern lassen. Ein Akt der Freundlichkeit war das gewiß nicht gewesen. Aber sie konnte auch dafür vortreffliche Gründe haben. Vie l leicht hatte sie die ungeeigneten Bewerber für die Woh l taten, die sie für sie vorgesehen hatte – welche auch i m mer dies sein mochten –, aussortieren wollen. Deyv und seine Begleiter hatten sich jedenfalls als würdig erwi e sen.
    Da sie nun schon einmal so weit gekommen waren und das Ziel in Sicht war – warum sollten sie eigentlich nicht aus ihrem Versteck herauskommen und sich ze i gen?
    Gesagt, getan. Jedenfalls beinahe. Er mußte nur noch mit seinen Kollegen reden, um festzustellen, ob sie dafür oder dagegen waren. Falls sie dagegen waren, was kaum sein konnte, da Deyvs Logik zwingend war, würde er auf eigene Faust handeln. Aber er war es ihnen schuldig, erst die Angelegenheit mit ihnen zu besprechen.
    Er war angenehm überrascht, als ihm der Yawtl sagte, daß er zu ähnlichen Überlegungen gekommen sei. Ho o zisst war wieder auf den Beinen; sein gebrochener Arm war so gut wie verheilt; die Quetschungen waren ve r schwunden.
    „Wir wollen sehen, wie der Pflanzenmensch darüber denkt.“
    „Wo ist Vana?“ fragte Deyv.
    „Sie ist mit Aejip auf die Jagd gegangen.“
    Deyv war ein wenig ärgerlich.
    „Warum denn das? Wir brauchen kein Fleisch mehr. Die Purpurfrüchte können wir ja gar nicht alle aufessen. Mehr brauchen wir doch nicht.“
    Hoozisst nickte. „Ich meine das auch. Warum in den Sumpf gehen mit all den stechenden Insekten und gift i gen Schlangen und Khrukhrukhru allein weiß was sonst noch. Sie wollte mir schon zustimmen, aber die Katze hatte Hunger und verlangte, daß Vana sie begleitete. Sie hat Vana sehr gern, nicht wahr?“
    Deyv war deswegen schon vorher den Sticheleien des Yawtl ausgesetzt gewesen. Er verspürte jedoch keine Eifersucht mehr.
    „Mit einer Katze kann man nicht vernünftig diskuti e ren. Sie hätte Vana so lange bearbeitet, bis sie schließlich doch bekommen hätte, was sie wollte, und das weiß V a na. Nun, wir können mit ihr sprechen, wenn sie wieder zurück ist. Es eilt ja nicht.“
    Sloosh war dabei, sich die purpurfarbenen Früchte in den Mund an der Brust zu stopfen, wo immer er welche finden konnte. Seine Augen waren geschlossen, und se i ne Gedanken schienen um irgendein philosophisches Problem zu kreisen.
    Deyv hatte sich geirrt. Sloosh war mit dem gleichen Gegenstand beschäftigt wie die anderen. Auch seine L o gik war ähnlich.
    „Sobald Vana zurück ist, sagen wir ihr, was wir m a chen wollen. Ich bin sicher, daß sie mit uns einiggehen wird, und wenn nicht, lassen

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