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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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starke, ineinander ve r schlungene Kletterpflanzen waren. Der Yawtl wies sie nochmals warnend darauf hin, daß die Pflanzen bei B e rührung sofort Alarm geben würden.
    „Während des Ruhens ist jede Pflanze sensibilisiert – allerdings nur, was tierisches Leben betrifft. Wenn ein Blatt oder eine entwurzelte Pflanze gegen das Kabel g e weht wird, registriert es den Kontakt nicht. Es wäre ganz nett für uns gewesen, wenn Feershs Mannschaft verge s sen hätte, die Strickleiter hochzuziehen, aber leider hat sie das nicht. Trotzdem haben wir noch Glück, weil Sloosh bei uns ist. Er ist eine ‚Pflanze’ – also löst er ke i nen Alarm aus.“
    „Da seid euch mal nicht so sicher“, summte Sloosh leise. „Ich bestehe zur Hälfte aus Protein.“
    Hoozisst machte ein langes Gesicht und versetzte: „In einer Minute werden wir es wissen.“
    Sloosh ging auf das dreifache Kabel zu. Ohne es zu berühren, blickte er hinauf in die Dunkelheit. Die Thar a korm bildeten eine verschwommene, weißliche Masse. Hoozisst hatte ihm versichert, daß die Öffnung, aus der das Kabel heraushing, groß genug sein würde, um selbst seinen riesenhaften Körper durchzulassen. Er hatte dies selbst nachprüfen wollen, aber in dem schwachen Licht und bei der Entfernung konnte er nichts sehen.
    Er streckte ohne zu zögern seine Hand aus und faßte das Kabel an. Deyv erwartete, das Alarmzeichen zu h ö ren. Er wußte nicht, wie es sich anhören würde, ob wie ein gellender Schrei oder wie ein Brüllen. Es herrschte weiterhin Stille. Seine Erleichterung dauerte jedoch nur kurz. Sloosh bemerkte kritisch, daß der Alarm mögliche r weise nur von den oben Schlafenden zu hören sein würde. Wenn sie überhaupt schliefen. Die fünf waren zwar vom Tharakorm aus nicht zu sehen gewesen, als sie die Ebene durchquert hatten, aber ein Wächter hätte sie auch übers e hen haben oder gerade von seinem Posten abwesend g e wesen sein können, als sie herübergekommen waren.
    Der Archkerri ergriff das dicke Kabel mit beiden Hä n den. Deyv kletterte ihm auf den Rücken und band seine Taille mit Hilfe seines Seils an Slooshens oberem Torso fest. Sloosh fing an, sich hochzuziehen, wobei sein ob e rer Leib sich pfeilgerade vom unteren wegstreckte und seine Beine sich um die Pflanzen legten. Langsam, aber sicher ging es aufwärts. Deyv hielt sich am Seil fest und achtete gleichzeitig darauf, daß er nicht mit den Klette r pflanzen in Berührung kam.
    Auf halber Höhe machte der Archkerri halt, um Luft zu schöpfen. Deyv blickte nach unten. Der Boden war ein gutes Stück entfernt, obwohl er ihn nur undeutlich sehen konnte. Die Untenstehenden waren überhaupt nicht zu sehen. Das überzeugte ihn davon, daß ein Wächter sie auf der Ebene gar nicht hätte erkennen können. Wenn der Wächter allerdings jetzt durch das Loch nach unten sah, würde er Sloosh und Deyv eventuell bemerken. Andere r seits, warum sollte er eigentlich?
    Das Kabel stand nicht gerade von der Außenwand ab, sondern in einem ganz leichten Winkel dazu, denn der Wind drückte es gegen das Tharakorm. Ab und zu nahm die Windstärke wieder etwas ab, und das Kabel schwang dann hin und her. Deyv hatte sich schon in Lagen befu n den, in denen er sich sicherer gefühlt hatte.
    „Ich möchte nur gern wissen“, summte der Archkerri leise, „ob es möglich ist, wie der große Sindsindbat b e hauptet, daß die Schwingung der Materie eher durch ps y chische als durch physikalische Mittel verursacht wird! Oder vielleicht sollte ich lieber von psycho-physikalischen Mitteln sprechen.“
    „Bei Skreekmishgakl!“ entfuhr es Deyv. „Wovon r e dest du eigentlich?“
    „Sindsindbat sagt, daß die Materie, die beim Ausbruch des ersten Feuerballs ausgestoßen wurde, sich nicht u n endlich ausdehnt, sondern wegen der Haßgefühle bezi e hungsweise wegen der negativen Ladungen, die Milli o nen und aber Millionen denkender Wesen auf den Billa r den und aber Billiarden bewohnten Planeten abgeben, daß also diese Materie statt dessen allmählich zum Ze n trum der Materie wieder zurückfällt. Diese Ladungen bewirken, wenn dieser ganze Ärger und Haß einen b e stimmten Grad erreicht, daß die Sterne und in der Tat die gesamte Materie zum Stillstand kommt. Die negative Energie bremst die Masse und verursacht dann eine U m kehrung. Einen Fall sozusagen.“
    „Klingt interessant, wenn ich auch nicht die leiseste Ahnung habe, worum es eigentlich geht“, sagte Deyv. Seine Stimme klang leise, aber auch ärgerlich.

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