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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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hat.
    Mein Stamm stand mit ihr in Verbindung, da ihre Söhne und Töchter gelegentlich zu Besuch in unser Dorf kommen. Wir geben ihnen geräuchertes Fleisch und a n dere Waren; sie nutzt dafür ihre Kräfte nicht dazu aus, um uns Böses zu tun. So recht hat uns das nie gefallen, aber wir waren dagegen machtlos. Wie dem auch sei, als eines Tages einer ihrer Söhne, Skibroziy, in unser Dorf kam, nahm er mich beiseite und befahl mir, mit ihm z u sammen zu seiner Mutter zu gehen. Ich fragte ihn, was sie von mir wollte. Er aber erwiderte in dieser höhn i schen, anmaßenden Art, die wir Yawtl uns von ihnen gefallen lassen müssen, daß sie mir das schon selbst s a gen würde.
    Ich hatte Angst. Ich schäme mich nicht, es zuzugeben. Aber ich ging hin. Außerdem dachte ich, daß ich vie l leicht auch selbst Nutzen aus der Angelegenheit ziehen könnte. Schließlich hatte ich nichts getan, was Feersh hätte erzürnen können. Skibroziy und ich wanderten also durch den Dschungel – unser Dorf ist nur drei Ruheze i ten entfernt –, und er geleitete mich durch die Sandfallen, und wir kletterten die Leiter hinauf, die an dem mittleren der drei Schiffswesen hängt.
    Feersh lud mich ein, Platz zu nehmen und gab mir das Beste zu essen und zu trinken. Dann sagte sie mir, daß sie mich ausersehen habe, einen Auftrag für sie ausz u führen. Einen Auftrag! Sie habe gehört, daß ich der ta p ferste, verschlagenste und geschickteste Dieb von allen sechs Stämmen dieses Gebiets sei. Daher sei ich der b e ste Kandidat, um das zu tun, was sie wollte.
    Sie verlangte von mir, daß ich hinginge, ganz gleich, wie weit weg es mich auch führen und wieviel Zeit es mich auch kosten würde, und Seeleneier stehlen sollte. Nicht etwa die von irgendeinem. Sie mußten auf einen bestimmten charakterlichen Typ hindeuten. Sie beschrieb den Charakter der Besitzer, und sie beschrieb auch, in welcher Weise die Eier darauf hindeuten würden.
    Ich wollte meinen Stamm nicht gern für längere Zeit verlassen, noch hatte ich große Lust auf die unbekannten Gefahren, in die ich mich dabei begeben konnte. And e rerseits fühlte ich mich geschmeichelt, weil sie gerade mich auserwählt hatte. Ich war jedoch nicht bereit, es umsonst zu tun. Daher fragte ich sie, welchen Lohn ich für meine aufgewendete Zeit und die lebensgefährlichen Mühen bekommen würde. Zu meiner Überraschung an t wortete sie darauf, daß ich aus einer Anzahl seltener oder einzigartiger Schätze haben sollte, was ich wollte. Sie zeigte mir die Stelle, wo sie auf Deck ausgelegt waren und forderte mich auf, etwas auszusuchen. Schließlich, ich hatte eine Weile mit mir gerungen, wählte ich den Smaragden-des-Vorhersehens. Ich erkläre euch gleich, was das ist.
    Ich war mißtrauisch und glaubte nicht wirklich an ihr Versprechen. Aber ich hatte vor, ihr den Smaragden, falls sie es nicht einlösen würde, zu stehlen. Daran, daß ich solches im Sinn hatte, könnt ihr sehen, wie wertvoll er war, wo ich doch gleichzeitig so große Furcht vor i h ren Kräften hatte. Obgleich ich zugeben muß, daß es hier nicht einen einzigen Yawtl gibt, der nicht schon davon geträumt hätte, Feersh zu bestehlen. Aber keiner von uns hat wirklich den Mut dazu.
    So ging ich also hin, und das erste Ei, das ich stahl, gehörte dem Stamm des Flußschweins. Ich wollte meinen eigenen Stamm nur dann bestehlen, wenn es absolut u n umgänglich war. Allerdings hatte meiner ohnehin nicht die Eier, die sie wollte. Bis auf mein eigenes. Welches, wie ihr seht, sie inzwischen hat. Zwei weitere entdeckte ich bei anderen Yawtl-Stämmen, und dann mußte ich zu den Dörfern der Menschen und der Tsimmanbul und zu den Häusern gehen.“
    Deyv fragte: „Was ist das, ein Tsimmanbul?“
    „Eine Spezies sapiens, die von einem Tier abstammt, das einst im Wasser lebte“, antwortete Sloosh. „Sie h a ben sich nicht auf natürlichem Wege von einer schwi m menden Gattung zu auf dem Lande lebenden Zweibe i nern entwickelt; die Alten machten sie dazu. Aber ihre Intelligenz war gleich der der Menschen.“
    „Ich glaube, ich muß jetzt schlafen“, meinte Hoozisst.
    Dies enttäuschte seine Zuhörer gewaltig, und wah r scheinlich genoß er ihre Reaktion sogar.
    Als Deyv Vana bei der Wache ablöste, postierte er sich am Waldrand. Während er so dastand und die San d fallen im Auge behielt, ging es ihm durch den Sinn, daß, wenn ihm nicht sein Ei gestohlen worden und Feersh die Blinde nicht so nahe gewesen wäre, er an der Umgebung geradezu Gefallen

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