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Dunkel ist die Zukunft

Dunkel ist die Zukunft

Titel: Dunkel ist die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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passiert?« fragte Niles scharf. »Wo sind sie, und wie viele sind es?« »Ich weiß es nicht«, antwortete Mark nervös. »Aber es sind viele. Sie schießen alles nieder, was sich bewegt. Wir hätten diesen Mistkerl da draußen einfach abknallen sollen. Aber vielleicht hole ich es ja noch nach.« »Idiot«, sagte Skudder stöhnend. »Wenn ihr mich erschießt, dann bleibt hier unten keiner mehr am Leben.« »Da wäre ich nicht so sicher, Mister Skudder«, sagte Niles eisig. »Wir sind nicht ganz wehrlos, wissen Sie?« »Ihr habt keine Chance, und das weißt du auch, alter Mann«, erwiderte Skudder abfällig. »Gebt auf, und ich lasse euch am Leben.« Mark stieß ihn so grob mit dem Gewehrlauf zwischen die Rippen, daß er sich erneut vor Schmerzen krümmte. »Für jemanden, der auf der falschen Seite einer Waffe steht, riskierst du ziemlich viel, Shark«, sagte er. »Hören Sie endlich auf, Mark«, sagte Niles. »Wieviel Zeit haben wir noch?« Mark brauchte nicht zu überlegen. »Nicht mehr viel«, gestand er dann. »Vielleicht können wir sie aufhalten. Sie waren schon in der Station, ehe wir sie überhaupt bemerkt haben.« Niles wandte sich an Skudder. »Wie haben Sie das geschafft?« Skudder grinste. Langsam hob er die Hand und streckte sie nach Charity aus. Mark fuchtelte drohend mit seiner Waffe herum, aber Charity winkte ab. »Lassen Sie ihn.« Skudder bedankte sich mit einem spöttischen Kopfnicken, öffnete den Reißverschluß ihrer Ärmeltasche und zog eine kleine Scheibe aus weichem, grauem Kunststoff heraus. Charitys Augen weiteten sich vor Erstaunen. »Eine Wanze!« sagte sie. »Du ... du hast mir eine Wanze angehängt? Aber dann ... das war alles ... « »Geplant, natürlich«, sagte Skudder ruhig. »Glaubst du wirklich, du hättest fliehen können, wenn ich es nicht gewollt hätte?« Er schüttelte den Kopf. »Deine Freundin Net war so freundlich, uns zu verraten, was du vorhattest, und da ich schon lange eine Gelegenheit gesucht habe, Mister Niles einmal persönlich kennenzulernen ... « Charity starrte ihn an. In ihrem Mund war plötzlich ein bitterer Geschmack, und sie mußte all ihre Selbstbeherrschung aufbringen, um sich nicht einfach auf ihn zu stürzen und ihm die Fäuste ins Gesicht zu schlagen. Großer Gott, was für eine Närrin war sie doch gewesen! »Nimm es nicht tragisch«, sagte Skudder spöttisch. »Früher oder später hätten wir sie auch allein gefunden.« »Du verdammter Mistkerl!« brüllte Mark. »Dafür bringe ich dich um!« »Mark!« schrie Niles. Aber diesmal regierte Mark nicht mehr darauf. Mit einer wütenden Bewegung riß er den Laser hoch und legte auf Skudder an. Charity schlug ihm die Waffe aus der Hand, versetzte ihm einen Hieb in die Seite, der ihn auf die Knie herunterfallen ließ, und hob blitzschnell den Laser auf. Drohend richtete sie die Mündung der Waffe auf Skudder, behielt aber auch Mark scharf im Auge. »Und jetzt?« fragte Skudder ruhig. Charitys Gedanken überschlugen sich. Sie hatte einfach gehandelt, fast ohne zu denken, und es tat ihr auch nicht leid, Skudders Leben gerettet zu haben - aber er hatte recht, sie wußte einfach nicht, was sie tun sollte! »Erschießen Sie ihn!« stöhnte Mark. Niles schwieg. »Die Leute hier«, fragte Charity unsicher. »Haben Sie eine Chance?« »Gegen meine Männer?« Skudder schüttelte überzeugt den Kopf. »Nein.« »Er lügt!« keuchte Mark. Taumelnd stemmte er sich hoch, streckte die Hand aus und schaltete die Gegensprechanlage ein. Plötzlich erfüllten Schüsse und Schreie das kleine Büro, der Kampf tobte noch immer. »Ich will dein Wort!« sagte sie. »Du garantierst mir, daß Niles' Leute am Leben bleiben, wenn sie sich ergeben.« Skudder überlegte einen Moment. Dann nickte er. »Okay. Ich verspreche es.« »Glauben Sie ihm nicht!« kreischte Mark. »Alle Sharks sind Lügner!« Charity beachtete ihn gar nicht. Sie sah Niles an. Und nach einer Weile nickte der alte Mann. Langsam beugte er sich vor und drückte einen Knopf auf seinem Schreibtisch. Aus dem Lautsprecher drang ein gedämpftes Knacken, dann seine Stimme, die jetzt überall gleichzeitig in der Station erscholl: »Hier spricht Commander Niles. Stellen Sie das Feuer ein. Wir ergeben uns.« Charity reichte Skudder schweigend ihre Waffe.

Kapitel 11

    Die Sonne ging wieder auf, bis sie das Gebiet der Sharks erreichten. Skudder hatte Wort gehalten. Nachdem die Verteidiger ihren Widerstand aufgegeben hatten, hatten auch sie

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