Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkel ueber Longmont

Dunkel ueber Longmont

Titel: Dunkel ueber Longmont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
Vom Netzwerk:
was zu tun war. Wahrscheinlich wäre es das Sicherste, im Wald zu bleiben und die letzten der Nomen zu jagen. Doch im Nebel wartete verlockendere Beute.
    »Also gut«, befahl er. »Wir werden vor der Burg einen Schwenk nach Westen machen. Lanzenträger voran, sie sollen sich der Riesen annehmen. Bogenschützen an die Flanken, um die Nomen aus dem Weg zu räumen.«
    Die Luft füllte sich mit Rauch von den Bränden auf den Feldern und im Wald weiter unten.
    Die Ritter von Orden bildeten Schlachtreihen, stürmten durch die Bäume hinunter auf das östlich gelegene Feld.
    Borenson hatte keine Lanze, hielt sich also in der Mitte der Meute, nahe der vordersten Reihe, damit er dirigieren konnte.
    Während sein Pferd durch den Nebel donnerte, sah Borenson zu seiner Linken einen gewaltigen Riesen aufragen, einen zottigen Berg im dichten Nebel. Zwei Lanzenträger schwenkten herum und ritten krachend in ihn hinein.
    Das verletzte Ungeheuer brüllte auf, schlug mit seinen gewaltigen Krallen um sich, riß ein Schlachtroß zu Boden, als sei es ein kleiner Hund, und biß einen Krieger mit seinen ungeheuren Zähnen in zwei Teile.
    Dann war Borenson an diesem Kampf vorbei. Ein paar Bogenschützen hatten sich in das Handgemenge geworfen.
    Zwei weitere Riesen kamen durch den Nebel gewatet.
    Nomen hatten sich mit neu gefaßtem Mut in ihrem Schlepptau versammelt. Zwanzig von Borensons Rittern schwenkten in ihre Richtung ab. Sein Herz schlug wie ein Hammer. Ein Riese brüllte vor Wut und rief nach seinen Freunden.
    Eine gewaltige Horde aus Riesen und Nomen kam gemeinsam angestürmt, dunkle Berge, gefolgt von einer schwarzen Woge aus Speerwerfern. Aus den Kehlen der Ungeheuer erscholl ein triumphierender Schrei.
    Fast wäre Borenson das Herz stehengeblieben. Denn mitten unter
    ihnen
    ritten
    Hunderte
    von
    Soldaten
    mit
    Messingschilden. An ihrer Spitze schwenkte ein riesiger Krieger in schwarzem Schuppenpanzer und einem Helm mit weißen Eulenschwingen einen gewaltigen Kriegshammer und stieß mit der Stimme von eintausend Mann einen Schlachtruf aus. »Kuanzaya!«
    Der Kerl erfüllte Borensons Herz mit Entsetzen, denn er trug die Rüstung und die Waffen eines Königs.
    Raj Ahten hatte sein Visier hochgeschoben, und er war überraschenderweise der bestaussehende Mann, den Borenson je gesehen hatte. Das unglaubliche Volumen der Stimme des Wolflords brachte Borensons Pferd mitten im Schritt zum Stolpern. Durch den Schlachtruf blöde vor Angst, war es unfähig zu entscheiden, ob es zurückweichen oder abschwenken sollte. Borenson brüllte es an anzugreifen, doch Raj Ahtens Stimme war so trommelfellzerreißend gewesen, daß sie möglicherweise das Gehör des Tieres zerstört hatte.
    Das Pferd kam trampelnd zum Stehen, sträubte sich gegen die Zügel, versuchte sich gegen Borensons Willen zu drehen.
    Es gelang Borenson, das Tier zum Feind herumzureißen. Dann waren sie im Zentrum der Schlacht. Seine Lanzenträger fielen wütend über die Riesen her, wodurch die Kavallerie gefährlich ausgedünnt wurde; Bogenschützen feuerten einen Pfeilhagel ab, während Borenson angestrengt versuchte, Raj Ahten anzugreifen. Sein Roß weigerte sich, in die Nähe des Mannes vorzudringen, wollte fliehen. Es rannte nach links, und plötzlich stellte Borenson fest, daß er mitten unter Riesen in das dichteste Kampfgetümmel stürmte. In diesem Moment flog Raj Ahten vorbei und hob und senkte den Kriegshammer mit unfaßbarer Geschwindigkeit, während er eine blutige Schneise durch die Reihen der Angreifer bahnte.
    Ein Riese mit einer gewaltigen Eisenstange stürzte sich aus dem Nebel auf Borenson. Borenson tauchte unter dem Hieb weg, floh vorbei an dem Riesen mitten in ein dichtes Gedränge zischender und fauchender Nomen und war froh, als er einen einzelnen Soldaten mitten unter ihnen entdeckte. Mehrere Riesen stapften auf der Suche nach dem Zentrum der Schlacht an ihm vorbei.
    Irgendwo
    hinter
    Borenson
    stieß
    einer
    seiner
    Unterkommandanten in sein Kriegshorn und blies verzweifelt zum Rückzug.
    Borenson hob Hammer und Schild. Er lachte leise in sich hinein und kämpfte derweil um sein Leben.

KAPITEL 17
Im Grabmal der Königin
    Drei Stunden nach dem erhabenen Morgenrot stand Iome auf dem Bergfried der Übereigner und beobachtete, wie Raj Ahten und eintausend seiner Unbesiegbaren in die Burg zurückritten, zusammen mit Dutzenden von Frowth-Riesen und Hunderten von Kampfhunden unter Hurragebrüll und fröhlichem Jubel. Die Hitze hatte den Nebel über den

Weitere Kostenlose Bücher