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Dunkel wie der Tod

Dunkel wie der Tod

Titel: Dunkel wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. RYAN
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Scheine in meiner Tasche, aber wissen Sie, hier in Boston passiert das so oft, dass ich wählerisch sein kann – ich muss es nicht unbedingt annehmen, wenn ich nicht will. Diesen Jungs aus Salem hat aber wahrscheinlich noch nie jemand auch nur annähernd so viel geboten wie Harry Hewitt eben, und wie könnten sie da Nein sagen?“
    â€žSie lehnen Bestechungsgelder also manchmal auch ab?“, fragte sie zweifelnd.
    â€žManche von diesen Taugenichtsen“, er warf einen vielsagenden Blick auf Harry, „haben sich das selbst eingebrockt und es nicht anders verdient.“ Der Detective schüttelte den Kopf. „Zwei junge Leute liegen da draußen Gott weiß wie lange schon rum, das Mädchen erwürgt und wer weiß was noch alles. Aber“, er hob seine breiten Schultern, „es ist ja nicht mein Fall. Nicht mal mein Zuständigkeitsbereich.“
    Fragend deutete er auf seine leere Tasse. „Wollen Sie auch einen? Ich trinke das Zeug jeden Abend literweise, um bis zum Ende der Schicht durchzuhalten.“
    â€žNein, danke. Ich hatte gerade erst zwei Tassen Kaffee. Haben Sie denn immer so spät Dienst?“
    Er nickte und füllte sich seine Tasse aus einer Kanne nach, die auf einem Stövchen warm gehalten wurde. „Immer von vier bis Mitternacht. Und wenn was ansteht, auch länger. Ich hab oft schon am Schreibtisch gefrühstückt. Tja, ganz unten in der Hackordnung und obendrein noch Ire – wahrscheinlich mache ich bis zum Jüngsten Gericht die Nachtschicht. Und den Wochenenddienst, denn samstags und sonntags darf ich auch arbeiten.“
    â€žAber irgendwann müssen Sie doch mal freibekommen.“
    â€žMontags und dienstags, aber das ist eben nicht dasselbe.“
    Die Bürotür flog auf, und Harry kam ohne ein Wort herausstolziert, die Wangen gerötet und mit der Miene eines trotzigen Kindes, das eine Standpauke hat über sich ergehen lassen müssen.
    Will stand in der Tür und rieb sich den Nacken, als er seinem Bruder nachschaute. „Waren Sie die ganze Zeit dabei, als mein Bruder verhört wurde?“, fragte er.
    Cook nickte. „Aber wohlgemerkt nur als Beobachter. Niemanden hat es sonderlich interessiert, was ich zu der Sache zu sagen gehabt hätte.“
    â€žHätten Sie etwas dagegen, wenn ich Ihnen jetzt ein paar Fragen stellte?“
    â€žÃœberhaupt nicht.“ Cook bat sie beide, wieder in sein Büro zu treten, und deutete auf die beiden Stühle, die vor seinem Schreibtisch standen. „Hitchcock!“, rief er.
    Ein junger Polizist in Uniform erschien flugs auf der Türschwelle. „Detective?“
    Cook reichte ihm die Whiskeyflasche und das Glas. „Bringen Sie das wieder dorthin zurück, wo Sie es hergeholt haben. Kann den Geruch von dem Zeug nicht ertragen – nicht, seit ich selbst nichts mehr trinke. Und machen Sie die Tür hinter sich zu.“ Als sie allein waren, fragte er Will: „Was möchten Sie denn wissen?“
    â€žHaben die Konstabler ihn tatsächlich verhört, oder war das alles nur eine Farce?“
    â€žNun ja, sie haben mit recht ernsten Absichten begonnen und sogar versucht, ihn einzuschüchtern, aber es waren keine fünf Minuten vergangen, da hat Ihr Bruder erste Angebote gemacht. Und nachdem sie sich erst mal auf einen Preis geeinigt hatten, haben die beiden ihn behandelt wie den englischen Kronprinzen.“
    â€žHaben sie ihn auch nach dem Schal gefragt?“
    â€žGleich als Erstes. Er hat gesagt, dass der kürzlich aus seinem Büro verschwunden sei – er wisse aber nicht genau wann, weil es ihm erst Tage später aufgefallen ist. Meinte, dass Bridie Sullivan ihn bestimmt mal mitgenommen hat, weil sie den immer so schön fand.“
    Wie praktisch, dachte Nell.
    â€žSie haben ihn auch danach gefragt, wo er während der letzten Woche überall gewesen ist“, fuhr Cook fort. „Aber das bringt ohnehin nicht viel, weil niemand genau sagen kann, wann die Morde geschehen sind. Das war’s dann auch schon – kein nennenswertes Verhör also.“
    â€žDürfen die Ermittlungen denn einfach so eingestellt werden, obwohl der Fall nicht gelöst ist?“, fragte Nell.
    â€žMan hat sich jetzt auf Mord mit nachfolgendem Selbstmord geeinigt“, sagte Cook. „Die offizielle Version lautet, dass Virgil Hines das Mädchen aus Eifersucht erwürgt und sich dann aus Verzweiflung über seine Tat

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