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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Metall, als der Wagen endlich losfuhr, und Jessica sah mit Entsetzen, wie ein Mann, der die Tür an Bishops Seite nicht loslassen wollte, mit dem Fahrzeug mitgeschleift wurde, als es an Geschwindigkeit gewann. Mit aller Kraft schlug Bishop auf die Finger des Mannes am Türrahmen, bis die Hände sich lösten. Jessica spürte das entsetzliche Holpern, als das Auto über seine Beine fuhr. Simpson raste auf den Bürgersteig zu, auf dem sich die Menschen nicht so sehr drängten, wie auf der Straße selbst. Eine Frau sprang auf die Motorhaube und es gelang ihr, sich festzuhalten und mit wahnsinnigen Augen durch die Windschutzscheibe zu starren, bis der Wagen auf den Bordstein fuhr und sie heruntergeschleudert wurde. Bishop schaute zurück, konnte aber nichts von Roper sehen, nur eine Masse schwarzer Gestalten, die den Rover umringten. Wieder ein Knall, dann ein tosender Krach, als der Tank des Streifenwagens explodierte; irgend jemand — wahrscheinlich derselbe Mann, von dem der Fahrer und der andere Polizist erschossen worden waren, hatte in die Karosserie des Rover gefeuert. Eine Flammenkugel schoß in die Luft und tötete alle, die zu nahe standen, andere wurden verbrannt zurückgeschleuderte.
    Fast die ganze Straße war durch die Explosion erhellt, doch die Schatten gewannen schnell wieder an Boden und wurden kaum vom roten Lodern des Feuers zurückgehalten.
    Ihr Wagen holperte wieder auf die Straße zurück und jagte weiter, auf die T-Kreuzung am Ende der Willow Street zu. Die Scheinwerfer fingen die Gestalt eines Mannes ein, der vorwärts rannte und eine Milchflasche gegen die Windschutzscheibe schleuderte. Bishop und der Fahrer hoben ihre Arme, um ihre Gesichter zu schützen, als das Glas vor ihnen zerbrach. Kaum langsamer fahrend, schlug der Fahrer ein Loch in die Windschutzscheibe und brüllte Bishop zu: »Nehmen Sie meine Pistole — schlagen Sie das Glas raus!«
    Mit einer Hand schob er seine Jacke zurück, und Bishop konnte den Pistolenkolben aus dem Holster an der Hüfte des Fahrers ragen sehen. Der Polizist löste den Halteriemen, seine Aufmerksamkeit noch immer auf das zackige Loch gerichtet, das er mit der Faust in die Scheibe geschlagen hatte. Bishop zog die Waffe heraus und schlug damit ein größeres Loch in das Glas. Der Wind fegte hindurch, aber sie bemerkten es kaum. Der Wagen bog mit quietschenden Reifen in die Straße am Ende der Willow Road ein. Bishop wurde gegen die Beifahrertür geworfen und faßte nach dem Rahmen, um sich festzuhalten. Er warf einen letzten Blick durch das Fenster zurück auf die Willow Road, bevor sie ganz um die Ecke gebogen waren und Häuser ihm den Blick versperrten. Lichter, Flammen und eine wogende Menschenmenge waren alles, was er gesehen hatte. Jetzt war da nur Schwärze um sie, durchbohrt von ihren Scheinwerfern. Bishop wurde sich des kalten Stahls bewußt, den er gepackt hatte. Er hielt die Waffe dem Fahrer hin. »Hier ist Ihre Pistole.«
    Die Augen des Polizisten waren gegen den Wind zu schmalen Schlitzen zusammengezogen; er wandte den Blick nicht von der Straße. »Behalten Sie sie, ich muß mich aufs Fahren konzentrieren. Zögern Sie nicht, sie zu benutzen — falls nötig.«
    Bishop wollte protestieren, überlegte es sich aber anders. Der Mann hatte recht — er konnte sie wohl kaum gleichzeitig beschützen und fahren. Es war ein Glück, daß alle dienstgradhöheren Polizisten bewaffnet worden waren. Die ganze Truppe wäre mit Waffen ausgestattet worden, wenn es genügend gegeben hätte, da die Anzahl der Opfer, die das Dunkel Tag um Tag forderte, ständig wuchs. Oder, genauer - Nacht um Nacht.
    Bishop kurbelte sein Seitenfenster hoch und wandte sich dann an die drei Passagiere auf dem Rücksitz. »Alles in Ordnung?« fragte er durch den Motorenlärm und den Wind, der heulend in das Innere fegte. In der Dunkelheit waren ihre Konturen kaum erkennbar. Jessica schob ihr Gesicht nah an seines heran.
    »Ich glaube, sie stehen beide unter Schock, Chris.«
    »Nein, nein. Mir geht es gut.« Es war Kuleks Stimme. »Es war nur so ... so ... unglaublich. Die Kraft ist so groß geworden.«
    Bishop spürte die völlige Schwäche des blinden Mannes und teilte dessen Gefühl der Niederlage. Wie sollten sie etwas bekämpfen, das unfaßbar war, etwas, das keine materielle Form hatte, keine physischen Kern? Wie zerstörte man Energie, die aus dem Verstand kam? Die Menschen, die sich dem Dunkel ergaben, konnten zwar getötet werden, doch durch das Töten wurde die Energie nur noch

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