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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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haben. Es ist das fünfte Haustier, das als vermißt gemeldet wurde. Scheint, als ob alle entlaufen seien.«
    ROSS konnte nur mit den Schultern zucken, als Peck ihn verblüfft ansah.

2

    Die Fahrt durch das friedliche Weald of Kent hatte geholfen, Bishops Beunruhigung zu besänftigen. Ein plötzlicher, aber willkommener frühlingshafter Wetterwechsel hatte dem Land die Trübheit genommen, und obwohl die Luft noch immer etwas schneidend war, konnte man sich leicht vorstellen, daß die Jahreszeit zu wechseln begann. Er hatte beschlossen, die Nebenstraßen zu nehmen und die verkehrsreichen Hauptstraßen zu meiden, die direkt zu seinem Ziel führten. Er brauchte Zeit zum Nachdenken.
    Der Wahnsinn in der Willow Road hielt an; ja, er hatte zugenommen. Am Tage zuvor hatten ihn zwei CID-Beamte in seinem Haus in Barnes besucht und ihn fast zwei Stunden danach befragt, was er von Beechwood wisse und was der Grund für seinen Besuch im Haus gewesen sei. Er hatte ihnen alles erzählt, was er wußte: von Jacob Kuleks Besorgnis, von seiner eigenen Entschlossenheit, zu beweisen, daß das Haus nicht verhext sei, von der Entdeckung der nackten Frau, die sich im Keller versteckt hielt.
    Von der Halluzination, die er dort gehabt hatte, erzählte er ihnen nichts. Als sie gingen, schienen sie nicht sehr zufrieden und sagten ihm, daß er wahrscheinlich am nächsten Tag noch einmal um eine formelle Aussage gebeten werden würde; Kriminalhauptkommissar Peck würde sich sehr für seine Geschichte interessieren.
    Bishop hatte später erwogen, mit Jacob Kulek und Jessica Verbindung aufzunehmen, aber etwas hatte ihn daran gehindert. Ihm wurde klar, daß ihn die ganze Geschichte krank machte, daß er nichts damit zu tun haben wollte. Und doch spürte er das Bedürfnis, wieder mit Jessica zu sprechen, und über dieses Bedürfnis war er verwirrt. Die Feindseligkeit, die zwischen ihnen bestanden hatte, war mit dem Ende der Untersuchung verschwunden. Am Tag zuvor, im Park, waren all seine Vorbehalte ihren Ansichten gegenüber gewichen, und er konnte sie als das sehen, was sie eigentlich war: eine attraktive Frau. Aber er widersetzte sich dieser Attraktivität; er mußte es.
    Während Bishop aufmerksam auf die Verkehrsschilder achtete, spürte er das Stechen winziger Nadeln in seinem Magen. Zeit, etwas zu essen. Er schaute auf die Armbanduhr. Er war nicht weit von seinem Ziel entfernt. Gut, also reichlich Zeit, etwas zu essen. Er mußte erst gegen Drei bei dem Haus sein. Der Anruf war gekommen, nachdem die beiden Kriminalbeamten gegangen waren, und der Mann am ändern Ende hatte sich als Richard Braverman vorgestellt. Bishop sei ihm von einem Freund empfohlen worden, und er wolle seine Dienste als Psychoforscher in Anspruch nehmen, um sein Haus in Robertsbridge, Sussex, zu untersuchen. Der neue Klient schien erfreut, daß er gleich am nächsten Tag mit der Untersuchung beginnen konnte. Abgesehen von der Richtung zu dem Haus erfragte Bishop keine weiteren Informationen hinsichtlich des angeblichen Spuks; er bevorzugte es, solche Fragen vor Ort zu stellen. Er freute sich über den Auftrag, wollte wieder etwas zu tun haben. An diesem Abend hatte er Lynn in der Nervenheilanstalt besucht, und er war wie gewöhnlich enttäuscht und deprimiert von dort weggegangen. Sie schien noch verschlossener zu sein. Dieses Mal hatte sie sich sogar geweigert, ihn anzusehen. Ihre Hände bedeckten noch ihre Augen, als er sie verließ.
    Die Helligkeit des folgenden Tages hatten die Belastung ein wenig genommen, und die Vorfreude auf die bevorstehende Arbeit erfüllte seine Gedanken. Er hielt an dem einladenden Pub, der plötzlich zu seiner Linken aufgetaucht war.
    Eine Stunde später war er wieder auf der Straße. Seine Laune hatte sich durch den gefüllten Magen gebessert. Als er das Dorf Robertsbridge erreichte, mußte er nach der Richtung zum Braverman-Haus fragen und wurde zu einer kleinen Seitenstraße verwiesen, die eine Eisenbahnlinie kreuzte und einen steilen Hügel emporführte. Droben verwies ein unauffälliges, verwildertes Schild, das fast in einer Hecke verborgen war, widerwillig darauf hin, daß »Two Circles« am Ende des kleinen Weges zu finden sei, der von der Hauptstraße abbog. »Two Circles« war der Name, den Braverman ihm genannt hatte. Er lenkte den Wagen auf den Weg, der nicht mehr als eine Fahrspur war, und genoß fast die holperige Fahrt zu dem Haus; so machte das Fahren Spaß.
    Das Haus kam ins Blickfeld, und er verstand plötzlich den

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