Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
Vom Netzwerk:
ungewöhnlichen Namen, da es eine umgebaute Hopfendarre war, oder zwei Hopfendarren, um genauer zu sein. Es waren zwei kreisförmige Gebäude, die durch ein konventionelleres Bauwerk miteinander verbunden worden waren, das einmal eine riesige Scheune gewesen sein mußte. Der Umbau war modern und massiv, und seine besondere Form war schön anzusehen. Dahinter dehnten sich grüne Felder, deren Üppigkeit durch den Winter gedämpft schien. Ihre Begrenzungen waren durch Ränder dunkleren Grüns markiert. Bishop lenkte den Wagen auf den großen Hof, der sich vor dem rechteckigen Gebäude erstreckte. Die angrenzenden Hopfendarrentürme befanden sich auf einem Rasen, der hügelabwärts vom Haus zu den offenen Feldern führte und auf halbem Weg in Wiese überging. Bishop war bereits sehr zuversichtlich, was das Austreiben angeblicher Geister anbelangte, als er auf den Haupteingang zuschritt, da große bauliche Veränderungen wie diese oft Ursache für eigenartiges Knarren und Klopfen waren, während die Besitzer sich Sorgen machten, sie hätten mit dem Umbau rachsüchtige Geister geweckt. Er zog an der großen Messingglocke und wartete.
    Niemand kam. Er läutete wieder.
    Eine Bewegung da drinnen? Aber noch immer kam niemand. Er läutete noch einmal, pochte mit den Knöcheln an die Tür und rief: »Hallo, ist dort jemand?«
    Nur wir Geister, sagte er zu sich.
    Er drückte auf die Klinke und stieß die Tür nach innen auf. Sie öffnete sich leicht.
    »Hallo, Mr. Braverman? Ist jemand da?« Bishop trat in einen langen Galeriekorridor und nickte, als er das Innere sah. Der Holzboden war aus Walnuß. Das Licht, das durch die vielen Fenster fiel, spiegelte sich auf seiner polierten Oberfläche und reflektierte von den dunklen Wänden. Die einzelnen Möbelstücke, die in der großen Halle verstreut standen, waren sicherlich wertvolle Antiquitäten, und wenige, sorgfältig platzierte Teppiche überbrückten die Leere, die der Boden vielleicht vermittelt hätte. Zu seiner Rechten führten zwei Doppeltüren zu den runden Teilen des Hauses. Er ging zu der nächsten, und seine Schritte hallten hohl von den Wänden wider. Er mied einen Teppich, um sein schönes Muster nicht zu verschmutzen, klopfte einmal und stieß dann die Tür auf. Ein riesiger Tisch ahmte die runde Form des Raumes nach. Seine Platte war aus dunkler Eiche. Ein breiter Balken, der in die runde Wand eingelassen war, diente als Einfassung für den offenen holzgefüllten, aber nicht brennenden Kamin. Ein kleines Porträt hing direkt über dem Sims, und das Bild schien ihm irgendwie vertraut. Der Boden war mit einem dunkelbraunen Teppich bedeckt, sein Flor war tief und weich.
    »Mr. Braverman? Sind Sie daheim?«
    Ein Geräusch hinter ihm veranlaßte Bishop, sich umzudrehen. Er blickte zu der Galerie hoch. »Mr. Braverman?«
    Kein Geräusch, dann ein Schlag. Jemand war da oben.
    »Mr. Braverman, hier ist Chris Bishop. Sie haben mich gestern angerufen.«
    Keine Antwort. Er näherte sich der Treppe. Bewegung da oben. Er setzte einen Fuß auf die erste Stufe.
    Jessica stieg die Treppe hinab, die zum Empfangsbereich des Institutes führte.
    »Mr. Ferrier?« sagte sie zu dem kleinen bebrillten Mann, der dort wartete. »Ich bin Jessica Kulek.«
    Der Mann sprang auf und drehte nervös die Krempe des Hutes, den er wie ein Lenkrad in seinen Händen hielt. Ein kurzes Lächeln überflog sein Gesicht und war sofort wieder verschwunden. Sein Regenmantel war mit dunklen Flecken überzogen, als ob es gerade zu regnen begonnen hätte, bevor er das Gebäude betreten hatte.
    »Ich fürchte, mein Vater hat heute nicht allzuviel Zeit«, sagte Jessica, die an die Nervosität von Besuchern des Institutes gewöhnt war, die zum ersten Mal kamen. »Wir sind sehr ... beschäftigt, und wir haben viel Arbeit nachzuholen. Sie sagten, Sie kämen von der >Metaphysischen Forschungsgruppe    Ferrier nickte. »Ja, es ist sehr wichtig für mich, Jacob Kulek zu sprechen.« Seine Stimme war dünn und spröde, wie der Mann selbst. »Wenn ich nur zehn Minuten mit ihm sprechen könnte? Nicht länger.«
    »Können Sie mir sagen, worum es geht?«
    »Ich fürchte nicht«, schnappte der kleine Mann. Dann, als er seine Schärfe bemerkte, fügte er entschuldigend hinzu: »Es ist vertraulich.«
    Er sah, daß ihre Gesichtszüge starr wurden, trat rasch auf sie zu und warf dabei einen nervösen Blick zu der Empfangsdame. Das Mädchen sprach mit jemandem am Telefon, ihre Stimme klang gedämpft.
    »Es betrifft Boris

Weitere Kostenlose Bücher