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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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dieser späten Stunde. Der Wahnsinn der Nacht zuvor hatte für alle eine Überbelastung bedeutet — und das war eine Untertreibung: Wie zum Teufel sollte man mit Massenmördern bei jeder Menge Morden fertig werden. Und worin bestand der Zusammenhang zwischen den Ereignissen auf dem Fußballplatz und in der Willow Road? Oder, um genauer zu sein, dem Haus, das einst dort gestanden hatte: Beechwood. Denn es gab jetzt definitiv eine Verbindung. Wenn Kulek nicht selbst um das Treffen gebeten hätte, dann hätte Peck keine Zeit vergeudet, mit dem alten Mann zu sprechen. Es schien, als ob er die einzige Person wäre, die einen Hinweis auf das geben könnte, was da vorging.
    Die Tür öffnete sich, und Jessica Kuleks weißes, nervöses Gesicht blickte zu ihm hinaus.
    »Kommen Sie herein«, sagte sie, und öffnete die Tür weit.
    »Entschuldigen Sie die Verspätung«, sagte Peck. »Wie Sie sich vorstellen können, hatten wir heute viel zu tun.«
    »Darum wollte mein Vater ja mit Ihnen sprechen, Kommissar. Es geht um das, was gestern nacht geschah.«
    »Sie wollen mir sagen, daß es eine Verbindung gibt? Nun, Sie haben recht.«
    Jessicas Augenbrauen wölbten sich überrascht. »Dann glauben Sie das auch?«
    »Sagen wir, die Möglichkeit ist recht groß.«
    Kulek wartete in einer großen, L-förmigen Halle auf sie. Der Raum war wie das Haus modern gestaltet, obwohl das Mobiliar alt wirkte, möglicherweise antik war; überraschenderweise paßte die Kombination. Peck bemerkte, daß alles gerade oder rechtwinklig zueinander aufgestellt war und ihm leuchtete ein, daß ein blinder Mann Möbel nicht wahllos im Raum aufgestellt haben wollte. Die vertikalen Rollos waren zugezogen.
    »Gut, daß Sie kommen«, sagte Kulek. Er stand neben einem Armsessel, eine Hand auf der Lehne. Ob als Stütze oder nur um sich zu orientieren, vermochte Peck nicht zu sagen. Er wirkte älter als bei der ersten Begegnung, aber eindeutig besser als vor zwei Tagen im Krankenhaus. Seine Haut hatte eine trockene, blaßgelbe Farbe angenommen und er war noch gebeugter. Ein Seidenschal, der aus seinem Hemdkragen ragte, versteckte die Würgemale an seinem Hals.
    »Inspektor Roper kennen Sie ja«, sagte Peck, ohne seinen Kollegen anzusehen.
    »Ja, in der Tat. Und dies ist Edith Metlock.«
    Das Medium lächelte die beiden Polizisten kurz an.
    »Wollen Sie sich nicht setzen? Können wir Ihnen etwas zu trinken anbieten? Etwas Stärkeres als Tee oder Kaffee?«
    Peck entspannte sich auf einem Sofa, während Roper einen unbequemen, hartlehnigen Stuhl wählte. »Whisky und ein wenig Wasser für mich«, sagte Peck. »Ich glaube, Inspektor Roper nimmt das gleiche.«
    Roper nickte, und Jessica beschäftigte sich an dem
    Barschrank.
    »Ich dachte, Sie hätten gesagt, daß Chris Bishop heute abend auch hier sein würde?« fragte Peck.
    Kulek setzte sich in den Sessel, hinter dem er gestanden hatte. »Meine Tochter hat in der letzten halben Stunde mehrmals versucht, ihn zu erreichen. Er muß sein Haus verlassen haben.«
    Jessica kam mit den Drinks herüber. »Chris hat versprochen, in jedem Fall herzukommen. Ich sagte, daß ich ihn anrufen würde, sobald ich den Termin für das Treffen mit Ihnen vereinbart hätte.«
    »Nun, wir können schnell herausfinden, wo er ist. Zwei Männer haben ihn den ganzen Tag observiert. Frank, rufen Sie doch Dave über Funk an, ja?«
    Roper stellte sein Glas auf den dicken roten Teppich und verließ das Zimmer.
    Kulek sprach: »Jessica sagte mir, daß in den letzten beiden Tagen ein Mann in einem Auto vor dem Haus geparkt hat.«
    »Zu Ihrem Schutz. Es hat einen Anschlag gegeben und das hat keinen Sinn, einen weiteren zu riskieren.«
    Ein verlegenes Schweigen folgte auf Pecks Feststellung. Dann räusperte der Beamte sich und fuhrt fort: »Ich hatte für morgen früh als erstes geplant, mich mit Ihnen zu treffen, Mr. Kulek. Ich glaube, wir haben eine Menge zu besprechen.«
    »Ja, in der Tat. Allerdings habe ich Ihnen alle Fakten bezüglich Beechwood und Boris Pryszlak bei unserer ersten Begegnung schon genannt. Heute abend wollte ich mit Ihnen eine Theorie diskutieren.«
    »Ich bin immer an Theorien interessiert. Vorausgesetzt, sie ergeben einen Sinn.«
    »Das kann ich Ihnen nicht versprechen. Was für mich einen Sinn ergibt, mag Ihnen völlig irrational erscheinen.«
    »Ich höre zu.« Peck wandte sich an Edith Metlock. »Mrs. Metlock, einer meiner Beamten sprach vorgestern mit Ihnen, nachdem die Wahnsinnige in Beechwood gefunden worden war. Sie

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