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Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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loszuwerden.
    Vanessa musste etwa fünfzehn Minuten warten, bis Christian erschien, bleich und sichtlich angespannt. Er sagte kein Wort, bevor sie das Polizeirevier verlassen hatten und in sein Auto gestiegen waren.
    »Detective Tompkins ist unerbittlich.« Er drehte den Zündschlüssel um. »Am Ende hatte sie mich so weit, dass ich alles gestanden hätte, nur damit sie endlich den Mund hielt.«
    »Hat sie gesagt, was ihrer Meinung nach passiert ist?«, fragte Vanessa.
    Er schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen. »Ich glaube, diese Frau hätte mir noch nicht mal die Notrufnummer genannt, wenn ich sterbend vor ihr auf dem Boden gelegen hätte.«
    Vanessa lehnte sich zurück. »Mir kommt das alles so unwirklich vor.«
    »Ja, ich habe auch noch gar nicht richtig begriffen, dass Andre tot ist.«
    In Christians Stimme schwang ein Schmerz mit, der Vanessa bekannt vorkam. Sie erinnerte sich nur zu gut daran, wie sehr sie selbst sich in den Tagen und Wochen nach Jims Tod nach menschlicher Nähe gesehnt hatte.
    Sie legte die Hand auf Christians Unterarm, wollte ihn trösten, obwohl sie wusste, dass sie nichts tun konnte, um seinen Verlust ungeschehen zu machen. »Es tut mir so leid, Christian. Ich weiß, wie schwer das für Sie ist.« Seine Haut fühlte sich warm an, beinahe fiebrig.
    Er lächelte sie an, doch seine Finger krallten sich um das Lenkrad, und Vanessa spürte, wie sich seine Unterarmmuskeln anspannten. »Ich komme schon klar. Ich will nur, dass sie denjenigen hinter Gitter bringen, der für Andres Tod verantwortlich ist.«
    Vanessa zog ihre Hand zurück, als sie merkte, wie sehr sie es genoss, Christians warme Haut zu berühren. »Ich kenne Detective King. Er hat die Untersuchung von Jims Tod geleitet. Er ist ein guter Polizist, und ich bin sicher, dass er den oder die Täter findet. Hat Andre Ihnen gegenüber mal erwähnt, dass er irgendwelche Probleme hatte?«, fragte sie.
    »Nein, nie. Er war der entspannteste Typ, dem ich je begegnet bin. Ich habe nie erlebt, dass er Streit mit irgendwem gehabt hätte.« Christian seufzte tief, und für den Rest der Fahrt schwiegen sie.
    Als sie bei Wallace Realty ankamen, parkte Christian seinen Wagen neben ihrem und sah sie an. »So habe ich mir das Ende unseres ersten Date eigentlich nicht vorgestellt.«
    »War es das denn? Ein erstes Date?«, fragte sie erstaunt.
    »Ein Haus könnte mir jeder verkaufen, aber ich würde längst nicht jeden zum Mittagessen einladen.«
    Das Timing für die Freude, die sie empfand, hätte nicht unpassender sein können. Andre war tot, sie war gerade von der Polizei befragt worden, und trotzdem wurde ihr heiß, als sie das Feuer in Christians rauchblauen Augen sah.
    »Mir war nicht klar, dass wir ein Date hatten. Sonst hätte ich frischen Lippenstift aufgelegt.«
    Das Feuer in seinen Augen wurde noch intensiver. »Ihre Lippen gefallen mir so, wie sie sind.« Einen endlosen Moment lang sahen sie einander an, bis Vanessa schließlich den Blick senkte, weil sie fürchtete, jeden Augenblick in Ohnmacht zu fallen.
    »Ich muss los.« Sie war völlig durcheinander, zu viele widerstreitende Gefühle kämpften in ihr um die Vorherrschaft.
    »Rufen Sie mich an, wenn Sie mir etwas Neues zeigen können?«
    »Natürlich.« Sie öffnete die Beifahrertür. »Wenn wir uns zu unserem nächsten Besichtigungstermin verabreden, soll ich das dann wieder als Date auffassen?«
    Er lächelte, und es war, als bräche die Sonne durch die Wolken und vertriebe die Düsterkeit, die über ihr hing. »Ich sage Ihnen vorher Bescheid.«
    Sie stand neben ihrem Auto und sah zu, wie Christian vom Parkplatz auf die Straße bog. Kaum war er verschwunden, war die Düsterkeit wieder da.
    Sie blickte zur Eingangstür, hatte aber nicht die Nerven, Alicia und ihren taktlosen Fragen zu begegnen. Also fuhr sie nach Hause. Was sie jetzt brauchte, war Stille, um ihre Nerven zu beruhigen.
    Johnny würde erst in einer Stunde aus der Schule kommen, es blieb ihr also genügend Zeit, über die Ereignisse des Tages nachzudenken.
    Ermordet. Man hatte Andre Gallagher ermordet. Vanessa drückte es das Herz ab, als sie an den Mann dachte, der so kultiviert und liebenswürdig gewesen war, der Jims Talent erkannt und ihm zu einem Erfolg verholfen hatte, der nur wenigen Künstlern beschieden ist.
    Nach Jims Tod hatte Andre sich um sie gekümmert, hatte gelegentlich angerufen, um zu hören, wie es ihr ging, und um ihr zu sagen, dass er zur Verfügung stehe, sobald sie

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