Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)
Nacht hat irgendjemand Andre Gallagher den Schädel eingeschlagen. Er ist tot«, erklärte Detective Tompkins.
Vanessa war so erschrocken, dass sie kaum den bösen Blick registrierte, den Detective King seiner Partnerin zuwarf. Vanessa schwankte leicht und spürte, wie Christian sie von hinten an den Schultern fasste, damit sie nicht umfiel.
»Mein Name ist Christian Connor«, sagte er. »Ich bin nicht nur ein guter Freund von Andre Gallagher, ich war auch gestern Abend auf der Vernissage.«
»Dann müssen wir Sie ebenfalls bitten, mit aufs Revier zu kommen«, sagte King. »Wir können Sie gern mitnehmen und nachher wieder hierher zurückbringen.«
Christians Hände lagen nach wie vor auf Vanessas Schultern, und sie war froh, gehalten zu werden, während sie das Gefühl hatte, eisiger Wind fege durch sie hindurch.
Der Traum.
Der immer Tod prophezeite.
Andre war tot, ermordet.
»Wir nehmen meinen Wagen.« Christian drückte leicht ihre Schultern. »Ich fahre, Vanessa. Anschließend bringe ich Sie wieder in die Firma. Einverstanden?«
Sie nickte, denn ihr war klar, dass sie viel zu aufgewühlt war, um selbst Auto fahren zu können. »Rufen Sie die Worths an und canceln den Termin«, sagte sie zu Alicia und ließ sich dann von Christian nach draußen führen.
»Es muss ein Raubüberfall gewesen sein«, sagte er, als sie im Auto saßen und hinter Detective King herfuhren. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendjemand bewusst auf Andre abgesehen haben könnte.«
Vanessa hörte seiner Stimme an, dass er erschüttert war. Perplex, wie sie war, hatte sie ganz vergessen, dass Christian einen guten Freund verloren hatte.
»Es tut mir so leid für Sie«, sagte sie.
Seine Hände umklammerten das Lenkrad so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. »Er war ein anständiger Mensch, ein großartiger Freund.«
»Ob die Polizei jeden befragt, der gestern Abend auf der Vernissage war?«
»Davon gehe ich aus.«
Vanessa starrte aus dem Fenster und verfluchte ihre blühende Phantasie. Hätte Detective Tompkins ihnen doch nur nicht erzählt, dass man Andre den Schädel eingeschlagen hatte. Sie musste die ganze Zeit daran denken, dass dieses schöne Gesicht zerschmettert war, der brillante Verstand ausgelöscht.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand, der gestern Abend dabei war, zu so was in der Lage wäre«, sagte sie, und ihre Stimme klang ein klein wenig fester als zuvor.
Der Schock ließ allmählich nach, und der Schmerz hatte sie noch nicht erfasst, so dass Vanessa sich emotional in einem seltsamen Zwischenstadium befand. »Danke, dass Sie mich hinbringen«, sagte sie. »Ich glaube, ich hätte nicht selbst fahren können.«
Christian sah sie an und lächelte verkrampft. »Wie es scheint, geht die Sache uns beide an. Hoffentlich dauert es nur ein paar Minuten, bis sie unsere Aussagen aufgenommen haben und wir wieder gehen können.« Vanessa faltete die Hände im Schoß. Sie fürchtete sich davor, das Polizeirevier zu betreten. Sie hatte gehofft, nie wieder durch diese Tür gehen zu müssen.
In der Woche nach Jims Sprung von der Brücke musste sie mehrmals dorthin, um Detective King Auskunft über ihr Leben, ihren Mann und den Zustand ihrer Ehe zu geben.
Der Kriminalbeamte hatte sich als gründlich erwiesen, aber auch als mitfühlend. Er verfügte über einen scharfen Verstand, und Vanessa dachte, wenn irgendjemand den Mord an Andre aufklären konnte, dann Detective Tyler King.
Christian parkte den Wagen direkt vorm Eingang. Er schaltete den Motor aus und sah Vanessa an. »Alles in Ordnung?«
»Ja.« Sie hielt seinem Blick eine ganze Weile stand. Obwohl er für sie kaum mehr war als ein Fremder, beruhigte es sie, dass er mit ihr hineingehen würde und dass er diesen Ort nachher auch wieder gemeinsam mit ihr verlassen würde.
»Können wir?«, fragte er.
Sie nickte. Dann stiegen sie aus und gingen auf das Gebäude zu, in dem die beiden Detectives sie erwarteten.
Vanessa war erleichtert, dass sie von Tyler King, und nicht von seiner Kollegin, in einen der Vernehmungsräume gebeten wurde. Auch wenn Detective King vor zwei Jahren unter verheerenden Umständen in ihr Leben getreten war, wusste sie, dass er die Befragung für sie so schmerzlos wie möglich gestalten würde.
Sie konnte ihm keine Informationen liefern und wusste, dass sie nur eine von vielen war, mit denen er sprechen würde, um herauszufinden, wer dieses abscheuliche Verbrechen begangen hatte.
Der Geruch in dem
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