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Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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ist sie bösartig.«
    »Warum sollte sie ausgerechnet auf mich neidisch sein? Mein Mann hat sich das Leben genommen, und ich muss meinen Sohn allein großziehen. In den letzten Jahren habe ich es wirklich alles andere als leicht gehabt.«
    »Aber du bist klug, du bist schön, und alle bewundern dich. Verdammt, wenn ich es mir recht überlege, beneide ich dich auch.« Helen grinste Vanessa an.
    Vanessa lachte, dann wurde sie wieder ernst. »Manchmal bringt sie mir so einen Hass entgegen.«
    »Schätzchen, lass doch nicht zu, dass sie Macht über dich gewinnt. Sie ist ein Biest, und die beste Art, mit Biestern umzugehen, ist, sie zu ignorieren. Aber falls du mal den Mumm aufbringst, ihr deine Meinung zu sagen, lass es mich vorher wissen, ich würde nämlich liebend gerne dabei sein.«
    »Dazu wird es wahrscheinlich nie kommen. Du weißt, wie sehr ich dramatische Auftritte hasse«, erwiderte Vanessa.
    »Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts«, sagte Helen. »Du würdest doch lieber mit nackten Füßen über glühende Kohlen laufen, als dich mit jemandem anzulegen.«
    Vanessa schmunzelte. »Ich bin gerade reingekommen und wollte nur schnell ein paar Telefonate erledigen; danach mache ich mich für heute vom Acker. Ach, übrigens, ich glaube, ich habe gerade einen Alleinauftrag für den Verkauf des Hauses auf dem Felsvorsprung in der Nähe vom Highway 169 an Land gezogen.«
    »Das Herrenhaus mit dem Blick hinunter auf einen Greenway? Jetzt weiß ich hundertprozentig, dass ich neidisch auf dich bin«, meinte Helen trocken.
    »Du hast auch allen Grund dazu«, gab Vanessa lachend zurück. »Ich habe das Anwesen heute früh besichtigt, und das Haus ist in einem so ausgezeichneten Zustand, dass man praktisch sofort einziehen kann.«
    »Da solltest du keine Probleme haben, es schnell an den Mann zu bringen.«
    »Je schneller, desto besser. Diesen Monat habe ich noch nichts verkauft, und Johnny hat mir gestern seinen Wunschzettel für Weihnachten gegeben.«
    Vanessa stand auf und beschloss, die Telefonate doch von ihrem Schreibtisch aus zu führen. Sie würde nicht zulassen, dass Alicia sie mit ihrer schlechten Laune von ihrem Platz vertrieb. »Und was steht bei dir an?«
    »Nicht viel. Heute findet die Übereignung der Smith-Immobilie statt, und ich habe mir überlegt, den Nachmittag freizunehmen.«
    »Hört sich gut an.« Vanessa verabschiedete sich von Helen und ging in das Großraumbüro zurück.
    Alicia telefonierte gerade. Wütend flüsterte sie in den Hörer, das blasse Gesicht mit hektischen roten Flecken übersät. »Ich muss Schluss machen, Guy«, sagte sie, als sie Vanessa bemerkte. Dann knallte sie den Hörer auf und starrte auf ihren Computerbildschirm.
    Zoff im Paradies, dachte Vanessa und setzte sich an ihren Schreibtisch. Die ganze letzte Woche hatte Alicia ihr mit Geschichten über ihren neuen Freund Guy in den Ohren gelegen. Doch in den vergangenen Tagen hatte es eine Menge Flüstertelefonate gegeben, die meist damit endeten, dass Alicia den Hörer aufknallte.
    Nicht mein Problem, sagte sich Vanessa. Sie erledigte erst die geschäftlichen Anrufe, dann lehnte sie sich zurück und wählte Christians Handynummer. Glücklicherweise beschloss Alicia genau in dem Moment, in den Pausenraum zu gehen.
    Christian meldete sich beim zweiten Klingeln, und als sie seine tiefe Stimme hörte, wurde Vanessa von einer Erregung gepackt, nach der sie süchtig werden könnte. »Die Rosen sind wunderschön«, sagte sie.
    »Schöner als die anderen?«
    Sie hörte das Lächeln in seiner Stimme. »Die anderen habe ich weggeworfen.«
    »Braves Mädchen«, antwortete er. Es gefiel ihr, dass er sie Mädchen nannte. Bis zu diesem Moment war ihr nicht klar gewesen, wie sehr sie sich wünschte, sein Mädchen zu sein. »Gilt unsere Verabredung morgen noch?«
    »Du stehst für zehn Uhr in meinem offiziellen Terminkalender«, sagte sie und drückte den Hörer fester ans Ohr, als könnte sie Christian dadurch näher sein. »Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass du einer von diesen schwierigen Kunden bist.«
    »Schwierig? Ich?«
    »Ja. Ich glaube nämlich, du bist einer von denen, mit denen man eine Besichtigungstour nach der anderen machen muss, bis sie endlich das perfekte Haus gefunden haben.«
    »Vielleicht hast du recht. Aber was tut man nicht alles für eine Verabredung zum Mittagessen.«
    Sie lachte. »Außerdem habe ich das sichere Gefühl, dass du kein Problem damit hättest, jemanden zu finden, der mit dir zu Mittag isst. Aber ich

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