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Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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grinste.
    »Überrascht, mich zu sehen?«
    »Ich dachte mir schon, dass du irgendwann bei mir auftauchst. Scott hat erzählt, dass du wieder in Kansas City bist. Komm mit in die Küche und bring mich auf den neuesten Stand.«
    In der Tür blieb er abrupt stehen. »Der große Junge da am Tisch kann unmöglich Johnny sein. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, war er ein kleiner Rabauke, der noch feucht hinter den Ohren war.« Er zeigte auf Johnny. »Aber der Bursche da ist ja so gut wie erwachsen.«
    Johnny grinste. »Hi, Gary.«
    »Wie geht’s, Kumpel?« Gary zog seinen Cordmantel aus, warf ihn auf einen der Hocker an der Frühstückstheke und ließ sich auf den Stuhl neben Johnny fallen. »Alles klar?«
    »Ja. Ich mache bei einem Kunstwettbewerb mit. Willst du das Bild sehen, das ich gerade male?«
    »Jetzt rede ich erst ein bisschen mit deiner Mom, und dann seh ich mir dein Bild an, okay?«
    »Cool. Bis gleich. Ich gehe wieder hoch, Mom.« Johnny stand auf und verließ die Küche.
    »Wow, ist der Junge groß geworden. Willst du einem alten Freund nicht eine Tasse Kaffee anbieten? Die würde gut zu den Cookies passen, die ich rieche.«
    Gary Bernard hatte zu Jims Malerfreunden gehört. Ausgestattet mit einem üppigen Treuhandvermögen, war er einer der wenigen Glücklichen, die nicht selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen mussten.
    Jim hatte immer gesagt, ein Künstler mit Geld sei ein Künstler mit wenig Motivation. Seiner Meinung nach fehlte Gary der Antrieb, um jemals wirklich erfolgreich werden zu können.
    Gary liebte es jedoch, die Rolle des notleidenden Künst lers zu spielen. Sein langes, schwarzes Haar war am Hinterkopf zu einem Zopf geflochten, und sein schmales, hungriges Gesicht passte irgendwie nicht zu dem entspannten Eindruck, den er ansonsten machte. Er trug eine zerfetzte Jeans und ein Western-Hemd mit geflochtener Litze; in der Brusttasche klaffte ein Loch.
    »Ich erinnere mich noch genau, wie du aus Kansas City verschwunden bist und geschworen hast, wir würden dich nie wiedersehen. In den roten Bergen von Sedona würdest du deinen Frieden und eine Muse finden.« Vanessa füllte Kaffeepulver und Wasser in die Maschine und machte sie an.
    »Mein Gott, ich kann es nicht ausstehen, wenn Leute sich an Sachen erinnern, die ich im Eifer des Gefechts gesagt habe.«
    »Das mit Sedona hat also nicht funktioniert?«
    »Es ist ein tolles Reiseziel, aber ich hätte keine Lust, immer dort zu leben. Ich dachte, der Ort würde mich inspirieren, immerhin ist indianische Kunst mein Spezialgebiet. Aber dann saß ich auf diesen magischen Luftwirbeln herum, und alles was passierte, war, dass mir der Wind in den Hintern blies.«
    Vanessa lachte, goss zwei Tassen Kaffee ein und schob den Teller mit den Schokocookies zu Gary hinüber. »Erzähl mal, was gibt’s Neues bei dir.«
    »Ich habe geheiratet und mich wieder scheiden lassen.« Er schnappte sich einen Keks und schob ihn sich ganz in den Mund.
    »Wahnsinn, Gary, das wären dann vier, oder?«
    Er hielt fünf Finger hoch, während er kaute. »Fünf, wenn du das verlorene Wochenende in Las Vegas mitzählst. Ich bin allerdings extrem stolz darauf, dass alle meine Ex-Frauen noch mit mir befreundet sind.«
    »Das sind sie nur, weil du so ein netter Mensch bist«, sagte Vanessa augenzwinkernd.
    »Genau.« Er nahm noch ein Cookie vom Teller. »Und jetzt erzähl du mir, wie es dir ergangen ist. Du siehst blendend aus.« Er musterte sie mit seinen schokoladenbraunen Augen. »Alles okay soweit?«
    »Ja. Ich bin zufrieden mit meinem Job als Maklerin. Johnny entwickelt sich normal, und mir geht’s auch ganz gut.«
    Gary senkte den Blick und starrte in seine Kaffeetasse. »Ich hätte mich um euch kümmern sollen. Jim hätte gewollt, dass ich hierbleibe und euch helfe, die Scherben aufzusammeln.«
    Er blickte hoch, und Vanessa sah in seinen Augen, wie sehr er sich quälte. »Aber ich konnte es einfach nicht.« Er strich mit der Hand über seine Bartstoppeln und lehnte sich zurück. »Was er getan hat, hat mich komplett umgehauen. Ich meine, wir wussten alle von Jims Unberechenbarkeit, aber das, was er da getan hat, war so verrückt, so irre. Ich hab es noch nicht mal geschafft, bis zur Trauerfeier zu bleiben.«
    »Das ist schon in Ordnung, Gary.«
    Er seufzte. »Jim war der Beste, der Talentierteste von uns allen. Er hatte eine große Zukunft vor sich, und die Tatsache, dass er das alles einfach weggeworfen hat, hat mich wahnsinnig traurig und gleichzeitig wahn sinnig

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