Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)
zwar, aber sie machte weiter.
Alles klar
, dachte er, stoppte den Player und und begann mit dem Schnitt.
***
In der Langenfeldstraße angekommen bemerkte Frank den immer noch beißenden Geruch vom Brand der letzten Nacht. Er schloss den Wagen ab und ging mit Maren auf die Brandstelle zu. Am Straßenrand standen ein Feuerwehrwagen, ein Polizeifahrzeug und der dunkle Kombi von der Spurensicherung. Einige Schaulustige standen schon wieder - oder immer noch – hinter dem Absperrband und verfolgten sie mit ihren Blicken. Das Haus war tatsächlich nur noch eine Ruine. Trümmer bedeckten das, was gestern noch ein recht ansehnlicher Vorgarten war. Eine Eingangstür gab es nicht mehr. So betraten sie das Gebäude durch ein schwarzes Loch, das in das Innere führte. Von oben hörten sie Stimmen und Geräusche.
„Hallo!“, rief Frank. „Können wir rauf kommen?“
„Aber sicher!“, lautete die Antwort. Sabine nahm beide in dem von Ruß geschwärzten Flur in Empfang. Sie drückte Frank einen Kuss auf die Wange und beachtete Maren so gut wie gar nicht.
„Wie es aussieht, begegnen wir uns ja mittlerweile täglich. Vielleicht wird es doch noch was mit uns.“, scherzte Sabine und bemerkte nicht, wie Maren die Augen verdrehte.
„Hast du dein Make-up gewechselt?“, gab Frank zurück, denn Sabines Gesicht wies einige schwarze Streifen auf, die sie sich sicher zugezogen hatte, als sie sich mit ihren rußigen Gummihandschuhen die Haare aus dem Gesicht gewischt hat.
„Nun, ich dachte, so gefalle ich dir vielleicht besser.“
Maren wurde langsam ungeduldig und erschrak ein wenig über sich selbst, als sie dazwischen fuhr: „Können wir vielleicht mal zur Sache kommen?“
Sabine drehte ihren Kopf zu ihr und schaute sie an, als nehme sie Maren erst jetzt wahr.
„Aber Kleine“, sprach sie sie an. „Komm’ mal wieder auf den Teppich!“
„Mein Name ist Dieckmann.“, entgegnete Maren kühl. „Wir haben es recht eilig. Und ich habe keine Lust, hier zu stehen und mir euer Gesülze anzuhören.“
„Ich fasse es nicht!“, sagte Sabine, jetzt wieder zu Frank gewandt. Sie schüttelte den Kopf. Frank schaute Maren recht überrascht an.
„Wir sind hier eigentlich fertig.“, sagte Sabine und ging mit den beiden in die offen stehende Wohnung, die gegenüber der Hülst-Wohnung lag. „Der Brand ist definitiv gelegt worden. An zwei Stellen. Jemand hat Benzin in dieser Wohnung veschüttet. Auch im Treppenhaus ist von oben bis unten Benzin verschüttet worden, wobei eine große Menge an der Tür der Hülst-Wohnung verwendet wurde. In der leeren Wohnung haben wir Reste einer Luftmatratze und ein elektronisches Teil gefunden, das möglicherweise von einem Handy stammt. Alles ist aber so verbrannt und eingeschmolzen, dass man nichts damit anfangen kann. Identifizierung also ausgeschlossen. Trotzdem glaube ich, dass in dieser leeren Wohnung jemand gewohnt hat.“
„Das wird ja immer verrückter!“, kommentierte Frank diese neuen Informationen.
„Naja“, fuhr Sabine fort, „unser Elektroniker meint, es sei die Platine eines Handys gewesen.“
„Vielleicht haben wir ja mal ein wenig Glück.“, bemerkte Maren.
„Schön wär’s“, erwiderte Frank. „Was ist mit der Hülst-Wohnung?“
„Sie ist ausgebrannt wie der Rest des Hauses. Nichts ist übrig.“
„Also war das sehr effektive Spurenvernichtung.“, stellte Maren fest.
„Das kann man wohl sagen.“, bestätigte Sabine und bedachte Maren jetzt mit einem wesentlich freundlicheren Blick.
„Dann können wir ja wieder gehen.“, warf Frank ein und Sabine nickte.
„Wir sind hier fertig und werden auch gleich aufbrechen.“
Sabine und Frank umarmten sich, dann gab Sabine Maren die Hand.
„Tschüss, Frau Dieckmann“, verabschiedete sie sich lächelnd.
„Maren reicht auch.“, erwiderte Maren augenzwinkernd.
Auf dem Weg zum Wagen schwiegen beide, aber ein Lächeln konnte Frank nicht unterdrücken.
***
Maren und Frank waren ins Präsidium zurückgefahren und saßen in Franks Büro, als ein Anruf einging. Jörg Klettners Wagen war gefunden worden. Der dunkelgrüne BMW stand auf dem Metro-Parkplatz, unverschlossen, aber gänzlich unversehrt. Zum zweiten Mal begegneten Maren und Frank heute schon Sabine, die sich aber ihre normalerweise zu erwartenden Bemerkungen verkniff. Die Beamten der Spurensicherung hatten den Wagen vollständig durchsucht und – bis auf ein paar Musik-CDs, eine Schachtel Hustenbonbons und ein Paket Taschentücher – nichts
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