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Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Titel: Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Jahn-Nottebohm
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Franks Gedanken lesen.
    „Dieser Typ hat sich Steffies Vertrauen erschlichen, indem er sich als der Vater einer Freundin ausgab. Offensichtlich hat er behauptet, Profifotograf zu sein, hat ihr jedes Mal fünfzig Euro gegeben und ihr so vorgegaukelt, sie verdiene sich als Model – was ihr Traumberuf ist – das Geld.“
    „Was ist mit der Polizei?“
    Frank war fassungslos.
    „Steffie und die Eltern sind jetzt erstmal fertig mit den Nerven. Steffie hat erst zum Schluss unseres Gesprächs verstanden, was da abgelaufen ist. Die Wiberts werden am Montag mit ihrer Tochter zur Polizei gehen und Anzeige erstatten. Das ist klar. Wenn es Schwierigkeiten gibt, werden sie sich bei mir melden.“
    Frank nickte. Er konnte nachvollziehen, dass Familie Wibert erstmal die Fassung wiedergewinnen musste. Ina stand auf und ging in den Flur, um ihre Jacke aufzuhängen und ihre Schuhe auszuziehen. Plötzlich klingelte das Telefon. Sie nahm ab und meldete sich. Frank hörte, wie sie nach einem kurzen „Okay“ wieder auflegte.
    „Bernd sagt, du sollst sofort kommen. Er hat es geschafft!“
    Frank sprang auf und war in Sekundenschnelle aus der Wohnung. Als er die Treppe hinunterlief, hörte er Ina von oben rufen. Er hatte die Wagenschlüssel vergessen. Ina warf sie ihm zu. Danach war er auf und davon.
    ***
    Frank kam in sein Büro gestürmt, wo Bernd und Maren auf ihn warteten.
    „Was ist los?“, fragte er außer Atem.
    „Sieh es dir an!“, entgegnete Bernd und wies auf den Laptop, der neben ihm stand.
    Auf dem Bildschirm sah Frank zwei Ordnersymbole: „Bilder“ und „Videos“. Er schaute Bernd fragend an.
    „Ich habe nicht weiter gemacht.“, erläuterte Bernd und hob abwehrend die Hände. Weiter erklärte er: „Es war nicht so kompliziert, wie ich anfangs geglaubt habe. Das ist der Inhalt der zweiten Partition. Zehn Gigabyte Bilder und Videos.“.
    Frank holte sich den Stuhl von seinem Schreibtisch und setzte sich unmittelbar vor den Rechner. Mit der rechten Hand griff er zur Maus und machte einen Doppelklick auf das Ordnersymbol „Bilder“. Maren und Bernd hatten sich hinter ihn gestellt. Sofort öffnete sich ein neues Fenster, in dem unzählige Unterordner auftauchten. Alle trugen Bezeichnungen von Mädchennamen. Frank atmete tief durch und klickte auf den ersten Ordner „Anna“. Es öffnete sich ein drittes Fenster, in dem die Dateien zu sehen waren. Es handelte sich hier um 58 Fotos mit fortlaufenden Dateinamen; es begann mit „Anna_001.jpg“ und endete entsprechend mit „Anna_058.jpg“. Frank drehte sich zu Maren und Bernd um. Dann klickte er doppelt auf die erste Datei. Das Foto öffnete sich. Frank sprang von seinem Stuhl auf. Bernd wandte sich fast gleichzeitig ab. Nur Maren hielt ihren Blick starr auf den Bildschirm gerichtet.
    „Ich fasse es nicht!“, flüsterte sie vor sich hin, während Frank wütend mit der Faust auf seine Schreibtischplatte schlug.
    „Hast du das erwartet?“, erkundigte sich Bernd.
    „Erwartet nicht, aber befürchtet.“
    Er setzte sich wieder. Maren stand immer noch an ihrem Platz, war aber blass geworden und schüttelte unablässig den Kopf. Das Bild zeigte ein etwa zwölfjähriges schwarzhaariges Mädchen, das nackt auf einem Bett lag und sich mit beiden Händen ein Stofftier – es handelte sich wohl um einen Hasen – zwischen die Beine presste. Das Kind schaute mit müden Augen in die Kamera. Frank schnürte es das Herz zusammen. Er schloss die Datei wieder und überlegte, was er jetzt tun sollte.
    „Wir können uns jetzt unmöglich die ganzen Bilder angucken!“, sagte er.
    „Einen Überblick verschaffen müssen wir uns aber schon.“, entgegnete Maren, die aus ihrem Schock erwacht war.
    Bernd nickte.
    „Lass sie dir doch im Miniaturformat anzeigen. Das geht schnell und man bekommt einen Überblick, ohne dass man jede Datei öffnen muss.“
    Der Rechner beinhaltete insgesamt 173 derartige Ordner mit jeweils etwa 40 bis 60 Fotos unterschiedlicher „Qualität“. Im Ordner „Videos“ befanden sich acht kinderpornographische Videofilme, die sich die drei natürlich nicht anschauten, aber die ersten Sekunden der im VCD-Format abgespeicherten Filme waren eindeutig. Bei den Opfern handelte es sich um 141 Mädchen und 32 Jungen im Alter zwischen 6 und 14 Jahren. Die Bilder sprachen auch im Miniaturmodus eine klare Sprache. Waren sie auch in der Regel allein auf den Bildern zu sehen, so konnten die Beamten doch einige Fotos ausmachen, auf denen an den Kindern oder durch die

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