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Dunkelmond

Dunkelmond

Titel: Dunkelmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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König.«
    »Und doch hört Ihr auf den Rat Eures Zwillings.«
    »Warum sollte ich das nicht?«
    Ireti antwortete nicht sofort, sah ihn stattdessen forschend an.Schließlich sagte sie: »Euer Bruder verbringt viel Zeit in der Gesellschaft dieser Feuermagierin.«
    Tarind war verblüfft. »Sicher wisst Ihr auch, warum. Ihre Magie übertrifft die Künste des Zaranthen bei Weitem. Doch ich besitze die Magie des Lebens nicht, die Vanar einst dem Haus Norandar verlieh, mein Bruder besitzt sie. Und so ist er derjenige, der das Netz um sie webt. Aber wir beide sind verbunden. Wir sind Brüder, Zwillinge! Was ihm gehört, gehört auch mir.«
    »Seid Ihr sicher, dass es das ist, was Euren Zwilling immer wieder zu dieser Dunkelmagierin treibt?«
    Tarind schwieg.
    Sie erwiderte seinen Blick voller Besorgnis. »Ihr seid erzürnt, mein König, dass ich Euch diese Bedenken vortrage.«
    Zum ersten Mal, seit er sie ergriffen hatte, ließ Tarind die Hand seiner Gemahlin los. Er lehnte sich zurück. »Mein Bruder steht loyal zu mir. Was lässt Euch daran zweifeln?«
    Sie kniff kurz die Lippen zusammen, bevor sie fortfuhr. Es war deutlich, dass sie lieber nichts weiter gesagt hätte. Doch ein Blick auf die Miene ihres Gemahls und Königs machte klar, dass sie schon zu weit gegangen war. Nun blieb ihr keine Wahl mehr.
    Tarind erwartete von ihr, dass sie ihren Vorwurf gut begründete.
    »Ihr kennt meine Fähigkeiten«, sagte sie und wählte die Worte sorgfältig. »Ihr wisst, ich würde Euch nie belügen, mein König. Ich weiß, was Euch mit Eurem Bruder verbindet. Doch wenn Euch auch nicht die gleiche Kraft des Lebens zu eigen ist wie Eurem Zwilling, so wisst Ihr doch ebenso gut wie ich, was nötig ist, einen Dunkelmagier unter die Goldene Magie zu zwingen.«
    »Natürlich.« Tarind ließ sie nicht aus den Augen.
    Sie holte Luft, bevor sie fortfuhr. »Er braucht zu lange«, sagte sie dann.
    »Zu lange?«
    »Wie viele Sitzungen hat er mit dieser Magierin bereits hinter sich? Der Fürst ist ein Heiler zweiter Ordnung. Selbst wenn manin Betracht zieht, dass die Tochter des Siwanon dem Zaranthen weit überlegen ist, sollte seine Lebenskraft sie schon lange besiegt haben.«
    Tarinds Augen verengten sich. »Was wollt Ihr damit andeuten, Gemahlin?«
    Seine Königin musste mehrfach ansetzen, um ihren Verdacht auszusprechen. »Ich war gestern dabei, als der Fürst sagte, er habe das Netz, das sie in seine Gewalt zwingen soll, erst zur Hälfte fertiggestellt. Das zwingt mich geradezu zu der Frage, ob wirklich er es ist, der sie unterwirft. Wir beide, Ihr und ich, wissen, wie groß ihre Kraft ist. Erinnert Euch nur an den Soldaten, dessen Seelenteich sie zum Kochen brachte! Selbst Eurem Bruder fiel es schwer, es zu kühlen, dabei gehorcht ihm die Kälte Eurer Mutter, die aus den Eisebenen von Kantis stammte. Vielleicht spinnt sie ihrerseits ein Netz, um sich seine Magie zu unterwerfen.«
    Tarind schnaubte. »Ich weiß, dass Ihr meinen Zwilling nicht mögt. Es ist nicht leicht, ihn zu mögen, denn er verachtet vieles, was Euch und mir wichtig ist. Zudem ist er aufbrausend und oft zu sehr von sich überzeugt. Doch er kennt seine Macht sehr genau. Wenn es so wäre, wie Ihr sagt, Gemahlin, glaubt Ihr nicht, dass er sich dessen bewusst wäre?«
    Ireti senkte den Blick. »Es klingt plausibel, was Ihr sagt.« Sie schien noch etwas hinzufügen zu wollen, doch dann erhob sie sich mit einer geschmeidigen Bewegung. Die Seide ihres Gewands raschelte leise und trieb Tarind den schweren Duft von Nachtblumen entgegen. Sie hatte sich schon zum Gehen gewandt, da ergriff er wieder ihre Hand und zog sie auf seinen Schoß.
    Sie sah ihn nicht an. »Ich weiß, was Euer Bruder Euch bedeutet«, murmelte sie. »Er ist noch an Eurer Seite, obwohl ich weiß, dass er Euch nicht guttut.«
    Tarind schüttelte langsam den Kopf und verfiel in einen vertraulicheren Ton. »Ich müsste lügen, wenn ich sagte, dass mir der Gedanke nicht auch schon gekommen wäre, Ireti.«
    Er zog ihren schlanken Körper enger an sich und atmete ihren Duft ein.
    »Du weißt, dass ich dir vertraue. Das habe ich immer getan. Es hat mir nie geschadet. Ohne dich und deine Gaben wäre ich nicht, was ich jetzt bin. Sag mir, was ich tun soll.«
    Seine Hand fuhr die Rundungen ihrer Hüften nach.
    Ireti gestattete ihm die intime Berührung und ließ eine seiner langen Haarsträhnen durch die Finger gleiten. »Ich weiß, wie sehr es dich schmerzen muss zu wissen, dass dein Bruder, dein Zwilling, in die Fänge

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