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Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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erinnerte sich daran, wie etwas seinen Hinterkopf getroffen hatte, an einen Tritt, der seine Rippen knacken ließ, an das Gesicht des Umbaraners. »Meister«, sagte er. Ein von der Sorge um Jaden befeuerter Adrenalinstoß gestattete es ihm, sich zu bewegen, sich auf seinen Ellbogen zu stützen.
    Zwei Meter entfernt von ihm kniete eine Gestalt über Jaden. Die Gestalt hielt ein Lichtschwert in der rechten Hand. Der Schein der roten Klinge tauchte Jadens reglose Form in Purpur.
    Wieder ertönte Jadens Stimme in seinem Geist. Am wichtigsten ist es, stets daran zu denken, dass es nicht auf deine physischen Fähigkeiten ankommt, um die Waffe zu führen. Vielmehr kommt es auf deine Verbindung zur Macht an.
    Als sich Marrs Augen deutlich auf die Person fokussierten, die über Jaden aufragte, entwich ihm ein Keuchen. Es war Jaden! Oder vielmehr: ein weiterer Klon von Jaden. Nicht der Klon vom Eismond, sondern ein anderer, ein perfektes Scheinbild von Meister Jaden. Er trug moderne Kleidung, und sein Haar und sein Bart waren sorgsam gestutzt. Einen Moment lang konnte Marr nichts anderes tun, als mit krankhafter Faszination zuzusehen, während sein Verstand die verschiedenen Möglichkeiten durchging und zu ergründen versuchte, wie es zwei Klone seines Meisters geben konnte, einen, der in einem Klonlabor aus der Thrawn-Ära herangezüchtet worden war, und einen, der … irgendwo anders geboren wurde.
    Während Marr hinschaute, holte der Klon ein Gerät hervor, einen metallenen Handgriff mit einem dünnen Stachel am Ende, den er in Jadens Schläfe stieß. Jaden wölbte den Rücken durch, und sein Körper erschlaffte. Seine Lippen zogen sich in einer Grimasse der Pein von den Zähnen zurück. In den Fasern, die die Basis des Stachels bildeten, blinkten weiße Linien auf, ähnlich wie die Lichter in den Wänden der Station, und in diesem Moment wurde Marr klar, dass das Gerät ebenfalls rakatanischen Ursprungs war. »Nein!«, brüllte er und rappelte sich auf.
    Der Jaden-Klon drehte sich um, die Augen im Schatten verborgen. Seine rote Klinge durchschnitt die Luft, spiegelte sich in seinen Augen wider.
    Marrs Herzfrequenz beschleunigte sich. Er öffnete sich der Macht, und zu seiner Überraschung spürte er sie überall um sich herum. Sein Blick fiel auf eine weitere Gestalt, nicht weit von Jaden entfernt, die im trüben Licht kaum auszumachen war – der Umbaraner. Jaden musste ihn getötet haben.
    Jaden schrie, ein grässlicher, animalischer Laut, so voller Schmerz und Verzweiflung, dass es Marr die Tränen in die Augen trieb. Das Gerät, das bis zum Handgriff in seinem Schädel vergraben war, blinkte nun noch schneller.
    Der Klon blickte auf Jaden hinab, dann zurück zu Marr. Seine Augen – trotz ihrer physischen Ähnlichkeit nicht Jadens Augen – durchbohrten Marr. »Wer bist du, Cereaner?«
    Die Frage, mit Jadens Stimme gestellt, entmutigte Marr. Er kam mühsam auf die Beine, während er gegen einen Anfall der Benommenheit ankämpfte. »Ich bin sein Freund.«
    Der Klon grinste, ein Gesichtsausdruck, der trotz des Umstands, dass er auf Jadens Miene zu liegen schien, befremdlich auf Marr wirkte. »Dann nehme ich an, es ist gut, dass ich mich nicht daran erinnern werde, dich getötet zu haben.« Der Klon marschierte mit großen Schritten auf ihn zu, die Klinge niedrig haltend, seine Miene ein Versprechen von Gewalt.
    Marr griff mit der freien Hand nach seinem Blaster, zog ihn und feuerte wieder und wieder und wieder. Der Klon wehrte jeden Schuss ab, während er näher kam, seine Miene voller Verachtung. Marr wich zurück, ohne das Feuer einzustellen, aber der Klon kam trotzdem näher. Ganz anders als bei Jaden wirkte die Mordlust in seinen Zügen, als würde sie von Natur aus dort hingehören.
    Marr stieß gegen die Wand, deren pulsierende Wärme seinen Umhang durchdrang. Der Klon streckte eine Hand aus und nutzte die Macht, um Marr den Blaster aus der Hand zu reißen.
    Hinter dem Klon schrie Jaden erneut, lauter diesmal. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. In seinem Gesicht und auf der Stirn bildete sich ein Netzwerk von Adern. Die Augen öffneten sich – starr, leer –, dann schlossen sie sich wieder, und sein Körper fiel nach hinten.
    »Nein!«, rief Marr.
    »Keine Sorge«, sagte der Klon und hob seine Klinge. »Er wird weiterleben – in mir. Das Gerät nimmt seine Erinnerungen auf, sein Leben, und gibt sie mir.«
    Die rote Klinge sauste auf Marrs Haupt hernieder. Marr aktivierte sein Lichtschwert – Jadens

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