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Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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überrascht.
    Khedryn schaute auf. Sein geschwollenes Auge quoll ihm beinahe aus dem Kopf. »Woher weißt du das?«
    »Ich habe auf Fhost gegen ihn gekämpft.«
    Khedryn wirkte erschüttert. »Und du … Also, das muss ein … seltsames Gefühl gewesen sein.«
    Jaden zuckte die Schultern. »Welcher ist es? Soldat?«
    »Ja«, sagte Khedryn. »Und, Jaden, er war … anders als die anderen Klone.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Marr.
    »Inwiefern anders?«, fragte Jaden.
    »Nicht so krank wie die anderen, vielleicht überhaupt nicht krank. Sie schienen verrückt zu sein, aber er wirkte einfach bloß … verwirrt. Zornig, aber nicht verrückt. Als sie mich umbringen wollten, versuchte er, sie daran zu hindern. Er hat irgendetwas an sich …« Er schaute auf. »Er hat deine Augen. Weißt du, was ich meine? Er sucht nach etwas.«
    Jaden wusste nicht, was er dazu sagen sollte.
    »Er hat mehr mir dir gemein als bloß das Aussehen«, sagte Khedryn nachdenklich. »Und er schien imstande zu sein, sich den Kräften des Umbaraners zumindest teilweise zu widersetzen. Vielleicht kannst du das ja ebenfalls?«
    »Vielleicht«, sagte Jaden, auf sonderbare Weise beunruhigt darüber, dass er und der Klon ein ähnliches Temperament besaßen. Leute sind keine Gleichungen , hatte Marr gesagt. Jaden dachte nach. »Wir müssen hinterher«, sagte er dann.
    »Wem hinterher? Dem Umbaraner oder den Klonen?«, fragte Marr.
    »Den Klonen.«
    Khedryn räusperte sich. »Er sagte, wir sollen ihnen nicht folgen. Das hat Soldat gesagt. Und überhaupt: Warum sollten wir ihnen folgen? Es sind nur noch drei übrig, darunter ein Kind.«
    »Ich würde einem Kind niemals etwas antun, Khedryn«, sagte Jaden.
    »Das weiß ich.«
    »Aber dieser Klon hat auf Fhost Leute umgebracht. Sie sind immer noch gefährlich.«
    Khedryn seufzte. »Jedi, ich würde einfach gern für einen Augenblick zur Ruhe kommen. Verstehst du das?«
    »Gewiss«, sagte Jaden und nickte. »Aber dafür ist keine Zeit.«

10. Kapitel
    Soldat hob Anmut hoch und trug sie ins Cockpit. Dort wartete Seherin auf sie, bei Bewusstsein. Sie stand vor dem Kopilotensitz und schaute durch die Transparistahlscheibe nach draußen. Sie sah sie nicht an, als sie sprach. »Jetzt sind bloß noch wir drei übrig.«
    »Was ist mit deinem Gesicht passiert?«, fragte Anmut sie mit Blick auf den Bluterguss auf der Wange.
    »Sssch«, sagte Soldat und setzte sie auf einen der Mannschaftssessel. Er schnallte sie an und zerwuschelte ihr das Haar. »Jetzt ist alles in Ordnung«, sagte er und lächelte.
    Sie erwiderte das Lächeln nicht, und er spürte die Saat des Kummers in ihr. Sie versuchte zu verhindern, dass sie Wurzeln schlug, aber er nahm an, dass ihr das nicht gelingen würde. Sie hatte ihre Mutter verloren – und alle anderen aus der Gemeinschaft, mit Ausnahme von ihm und Seherin.
    Er fand einen vollen Injektor und spritzte Anmut das Medikament. Sie gab keinen Laut von sich, und er hoffte, dass die Arznei rasch anschlagen würde. Er drehte sich um und legte Seherin die Hände auf die Schultern, um sie behutsam in den Kopilotensessel zu dirigieren. Sie widersetzte sich nicht, und er spürte, wie sich ihre Haut unter seiner Berührung regte. Auch sie zeigte wieder akute Symptome. Das taten alle außer ihm. »Du brauchst das Medikament«, sagte er.
    »Ich sagte dir doch, dass ich keins mehr nehme, Soldat«, erwiderte sie. »Bald werden wir Mutter sehen. Keine Medikamente mehr. Mutter wird uns alle heilen.«
    »Ich bin nicht krank«, sagte er.
    »Nicht körperlich«, entgegnete sie, während sie weiterhin in die Schwärze hinausblickte.
    Soldat fragte sich, was sie dort sehen mochte. Er beschloss, ihr keine Widerworte zu geben. Anmut hatte ihre Arznei bekommen, und das war alles, worauf es ankam. Er nahm im Pilotensessel Platz und warf einen Blick auf den Navigationscomputer. Die Koordinaten wurden noch immer auf dem Bildschirm angezeigt, ein numerischer Code, der sie zu Mutter führen würde, wenn Seherin recht hatte.
    »Bist du jetzt bereit, Soldat?«, fragte Seherin, als sie ihn endlich ansah. »Bist du jetzt, nach alldem, bereit?«
    Er schaute zur Kanzel hinaus, zurück zu Anmut, und nickte. »Lasst uns zu Mutter fliegen«, sagte er und aktivierte den Hyperantrieb.
    Mutter fühlte, wie die Verbindung zu Seherin stärker wurde. Über diese Verbindung spürte sie Verlust. Seherin und den anderen, mit denen sie reiste, war irgendetwas zugestoßen.
    Ich werde dafür sorgen, dass all dies die Mühe wert ist ,

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