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Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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sein Hemd. Das Haar stand in wilden Wirbeln vom Kopf ab. Seine Nase sah so schief aus wie die eines Hutts.
    Er tat ihre Besorgnis mit einer Handbewegung ab. »Mir geht’s gut. Ich werde bloß immer hässlicher, und schuld daran seid ihr zwei.« Er blieb neben Marr stehen und blickte auf Jaden herab, nicht mit Sorge, sondern mit … etwas anderem.
    »Hilf mir auf, ja?«, bat Jaden.
    Marr lieferte ihm Hilfestellung, bis er aufrecht saß. Benommenheit machte ihm zu schaffen, und er stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab, um sich wieder zu fangen. R6 gab ein besorgtes Piepen von sich.
    »Mir geht es gut, Ersechs.«
    Khedryn, Marr und R6 drängten sich um ihn. Khedryn trat an eine Seite, Marr auf die andere, und gemeinsam halfen sie ihm auf die Beine.
    »Wo ist das Versorgungsschiff?«, fragte Jaden.
    Khedryn und Marr warfen einander einen raschen Blick zu. R6 piepte das Droidenäquivalent eines Schulterzuckens.
    »Wir sind gerade erst an Bord gekommen, Meister«, sagte Marr. »Niemand sitzt an den Scannern.«
    »Es ist schön, dass du wieder an Bord bist«, sagte Jaden zu Khedryn.
    »Es ist schön, wieder hier zu sein«, erwiderte dieser.
    Marr legte Khedryn eine Hand auf die Schulter, um ihn willkommen zu heißen.
    »Gehen wir ins Cockpit«, sagte Jaden. Unterwegs legte er Teile des Raumanzugs ab. Als sie das Cockpit erreichten, konnten sie das Versorgungsschiff durch die Kanzel ausmachen und sahen, dass es sich von ihnen entfernte. Den Spähflieger konnten sie nirgends entdecken. Marr beugte sich über die Scanner.
    »Das Versorgungsschiff hat seine Ionentriebwerke aktiviert und hält auf einen Sprungpunkt zu. Wir können es nicht einholen.«
    »Nein«, sagte Jaden. »Aber wir können ihm folgen. Wir haben immer noch den Peilsender an Bord.«
    »Einen Peilsender?«, fragte Khedryn. »Habt ihr mich so aufgespürt?«
    »Ich habe einen deiner Signalgeber aus dem Frachtraum genommen«, erklärte Jaden.
    Marr, der noch immer die Scanner im Blick hatte, ergänzte: »Der Spähflieger ist unterwegs tiefer ins System hinein. Die zweite Rettungskapsel hat daran angedockt.«
    »Dann ist der Umbaraner dort an Bord«, schloss Khedryn.
    »Ein Umbaraner?«, fragte Jaden. »Der, der sich Nyss nennt?«
    »Ja, er ist Umbaraner. Und er … hat irgendwas mit den Klonen gemacht, Jaden. Er hat sie irgendwie von der Macht abgeschnitten.«
    Jaden schüttelte den Kopf. »Das ist nicht möglich.«
    Khedryn fuhr sich mit einer Hand übers Kinn, wie um zu testen, ob es schmerzte. »Ich sage dir bloß, was ich gesehen habe. Als die Klone gegen ihn kämpften, konnten sie die Macht nicht einsetzen. Sogar ihre Lichtschwerter funktionierten nicht. Mal gingen sie, und dann wieder nicht.«
    »Hast du schon einmal von etwas Derartigem gehört, Meister?«, fragte Marr.
    »Noch nie. Bist du dir sicher?«, fragte Jaden Khedryn. »Vielleicht hat er das mit irgendeinem Gerät bewerkstelligt.«
    »Möglicherweise mit so einer Art neurologischem Scrambler«, schlug Marr vor. »Oder vielleicht mithilfe irgendeiner Besonderheit der Klone, dank irgendeiner Anfälligkeit, die auf ihre Krankheit zurückzuführen ist.«
    Khedryn schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Es schien so, als wäre der Umbaraner selbst dafür verantwortlich. Hört mal, ich gebe nicht vor zu verstehen, was da passiert ist. Aber auf mich wirkte es nun einmal so. Er hat die Klone von der Macht abgeschnitten. Nun, alle außer einen.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Jaden. »Welchen denn nicht?«
    Khedryn schluckte und wollte Jaden nicht in die Augen sehen. »Er nannte sich Soldat. Ich habe ihn von den Fesseln des Umbaraners befreit, damit ich …« Er brach ab, ehe er sagte: »Einer der Klone ist ein kleines Mädchen. Ich konnte sie nicht einfach dem Umbaraner überlassen.«
    Jaden verstand ihn vollauf. »Ich hätte dasselbe getan.«
    Jadens Worte sorgten dafür, dass Khedryn sich vor Stolz ein wenig in die Brust warf. »Tja, nun … Richtig.«
    »Also, warum hat er es auf dich abgesehen, Meister?«, fragte Marr. »Und was hat er bei alldem im Sinn?«
    Jaden schüttelte den Kopf. Die Sache war nach wie vor konfus. Er hatte keinen klaren Einblick in die Ereignisse. Khedryn schien etwas sagen zu wollen.
    »Khedryn?«, fragte Jaden. »Was gibt es sonst noch?«
    Khedryn räusperte sich und schaute dann beiseite. »Jaden, ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll …«
    Mit einem Mal verstand Jaden. »Ich weiß bereits Bescheid. Einer von ihnen ist ein Klon von mir.«
    R6 pfiff

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