Dunkle Gefährtin
sie mich von ihrer Lebensessenz nehmen ließ, und sie hat es bestätigt. Als ich sie fragte, warum, meinte sie nur, ich hätte sie gebraucht, und ihr machte es nichts aus.«
»Sie liebt dich«, sagte Tain.
»Das macht es umso schlimmer.«
Er strich über ihren bloßen Arm und stellte fest, dass sie ganz kalt war. »Ich hätte dich nicht so unvermittelt darauf stoßen dürfen, aber ich dachte, du wüsstest es längst.«
»Weil Dämonen so etwas nun einmal tun?«
»Ungefähr so, ja.«
»Du hast geglaubt, ich würde das mit meiner eigenen Mutter machen.« Sie stieß ein verbittertes Lachen aus. »Tja, da hattest du recht!«
Tain schwieg, denn ihm fehlten die Worte. Überhaupt war es seltsam, dass er eine Dämonin trösten wollte, aber das hier war Samantha, also etwas völlig anderes.
»Als ich noch ein Junge war«, begann er schließlich, »habe ich mir anstrengende Aufgaben erleichtert, indem ich meine Magie benutzte. Mein Vater hat mich deswegen immer angeschrien.«
Sie blickte verwundert zu ihm auf. Offenbar verstand sie nicht, warum er ausgerechnet jetzt davon erzählte. »Der römische Soldat?«
»Harte Arbeit und Ehre gingen ihm über alles. Magie zu benutzen hieß für ihn, dass man sich drückte.«
»Das ist aber etwas anderes, als jemandem die Lebensessenz auszusaugen.«
Er fuhr unbeirrt fort: »Ich konnte diese enorme Kraft in mir nicht kontrollieren, und beinahe brachte ich ihn damit um. Weil ich keine Lust hatte, ihm bei der Ausbesserung des Daches zu helfen, ließ ich einen Steinschuppen über ihm einstürzen. Das war der Tag, an dem ich meine Heilkräfte entdeckte.«
»Gott sei Dank hast du sie besessen.«
»Was ich getan hatte, versetzte mir einen Schock, der noch lange Zeit nachwirkte. Ich bekam Angst, meine Magie anzuwenden. Mein Vater begriff es und züchtigte mich nicht. Er sorgte einfach dafür, dass ich sehr schwer arbeitete.« Nach einer kurzen Pause schloss er: »Nun ist er schon seit Jahrhunderten tot.«
»Das klingt, als hättest du ihn geliebt.«
»So formulierte man es in jenen Tagen nicht. Man achtete und ehrte seinen Vater, und das tat ich.«
Samantha streichelte seinen Arm. »Es tut mir leid, dass du ihn verloren hast.«
»Er war ein Sterblicher, wurde alt und starb.« Auch wenn er sich bemühte, stoisch zu wirken, hatte der Tag, an dem sein Vater gestorben war, eine Leere in seinem Leben hinterlassen, die er nie wieder hatte füllen können. »Früher oder später musste ich ihn verlieren.«
»Was es nicht leichter macht.«
»Nein«, stimmte er ihr zu.
An dem Tag, als Cerridwen gekommen war, um Tain zu holen, hatte sein Vater ihn in seinem üblichen schroffen Ton angewiesen, er solle mitgehen und ihm keine Schande machen. Tain hatte geglaubt, Tränen in seinen Augen zu bemerken, bevor der Mann sich umdrehte und mit sehr geraden Schultern in den Wald stapfte.
Tain legte einen Arm um Samantha, denn er musste sie einfach berühren, und küsste ihr duftendes Haar. »Lass mich dich wärmen!«, flüsterte er sanft.
Als sie ihn ansah, erkannte er Angst, aber auch Verlangen in ihrem Blick. »Ja, ich glaube, das möchte ich gern.«
Vorsichtig hob Tain den schlafenden Pickles beiseite und trug Samantha ins Schlafzimmer. Dort zog er sie aus, und bis sie nackt war, hatte sie alles andere hinreichend verdrängt, um sich auf das Liebesspiel einzulassen.
Diesmal gingen sie es sehr langsam an. Tain kostete ihre Lippen, bevor er eine Spur von Küssen über ihren Hals bis zu ihren Brüsten und weiter malte – bis zu der Knospe zwischen ihren Schenkeln. Diese liebkoste er, bis Samantha stöhnte. Dann legte er sich auf den Rücken, hob Samantha rittlings auf sich und glitt in sie hinein.
Er gab einen tiefen Wonnelaut von sich, als ihre Scheide ihn umfing. Ihm war, als wäre es ihm bestimmt, sich in ihr zu verlieren.
Samantha stützte ihre Hände auf seine Brust und bewegte sanft ihre Hüften, während er tiefer und tiefer in sie eindrang. In dem schwachen Licht, das durch die Jalousien hereinfiel, sah er ihre dunklen Augen glitzern und den sanften Schein ihrer Aura, schimmernd wie mitternachtsblauer Samt. Sie warf den Kopf in den Nacken, so dass ihr schwarzes Haar weit über ihren Rücken fiel. Ihre Brüste wiegten sich im Rhythmus ihrer Bewegungen. Tain umfasste sie und neckte die Spitzen mit dem Daumen.
Als ihr Orgasmus nahte, nahm Tain ihre Hand und legte sie auf sein Tattoo. Mit einem leichten Kribbeln floss seine Lebensessenz
in ihre Finger.
»Nein!«, hauchte
Weitere Kostenlose Bücher