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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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freiwillig ausgetreten«, entgegnete Leda leicht frostig.
    »Nun, ich habe mit anderen Hexen aus diesem sogenannten Zirkel des Lichts gesprochen. Einige versuchten, Sie zu decken, andere verließen ihn aus Protest gegen das, was Sie taten.«
    Leda wollte etwas erwidern, doch Hunter drückte Tain die Babytrage in die Hand und eilte mit großen Schritten durch den Mittelgang nach vorn. Weiße Magie umstrahlte ihn, so dass alle Leute in den Reihen sich zur Seite wegneigten.
    Vorn angekommen, packte Hunter Ledas Hand und funkelte Miss Townsend erbost an. »Was in Los Angeles passiert ist, ist nichts verglichen mit dem, was geschehen wäre, hätte Leda nicht getan, was sie tat«, erklärte er. »Sie hat nicht verdient, sich hier von Leuten wie Ihnen blödsinnige Vorwürfe machen zu lassen!«
    »Hunter!«, zischte Leda.
    Miss Townsend sah ihn hochnäsig an. »Ich weise lediglich darauf hin, dass auch diejenigen, deren Motive durchaus lauter sind, zur Todesmagie verführt werden können.«
    »Tja, dann weisen Sie einmal ohne uns weiter auf sonst was hin.«
    Er zog Leda die Stufen hinunter und durch den Mittelgang nach hinten, während Miss Townsend ihnen schadenfroh nachsah.
    Als er an Tain vorbeikam, nahm er ihm die Babytrage ab. »Kommst du mit?«, fragte er seinen Bruder, doch dieser rührte sich nicht.
    »Nein, ich bleibe noch eine Weile.«
    »Machst du Witze? Wozu?«
    »Es könnte wichtig sein.«
    Hunter knurrte, widersprach ihm aber nicht.
    »Sei vorsichtig!«, sagte Leda zu Tain.
    Tain nickte ihr zu. Die beiden gingen, und Tain trat in den Schatten neben der Tür.
    Miss Townsend blickte mit einem kühlen Lächeln ins Publikum. »War das nicht interessant? Sind Sie nicht alle froh, dass ich sie eingeladen habe?«
    Ihre Anhänger applaudierten. Miss Townsend wartete ab, bis sich der allgemeine Jubel gelegt hatte, bevor sie weitersprach: »Todesmagie ist heimtückisch. Sie erobert uns, wenn wir am wenigsten damit rechnen, verführt uns, wie Dämonen ihre Opfer in den sogenannten Clubs verführen. Wir müssen alles tun, was wir können, um die Dunkelheit auszuradieren.«
    Sie wartete den Applaus ab, ehe sie sich in eine feurige Ansprache stürzte, in der es um Dämonen ging und darum, was sie taten, wovon das meiste unzutreffend war. Auch Vampire sprach sie an und die Gesetze, die sie kaum davon abhielten, die Bevölkerung abzuschlachten.
    »Wir müssen uns die Abende zurückerobern, meine Damen und Herren. Unsere Kinder müssen vor den üblen Wesen beschützt werden, die von unseren Gesetzen bevorzugt werden, bevor es zu spät ist!«
    Ihr Publikum, normal aussehende Männer und Frauen, jubelte. Das Problem war, dass Miss Townsend nicht ganz unrecht hatte. Die vielen Gesetze, die Dämonen und Vampire bändigten, wirkten nur so lange, wie die Dämonen und Vampire sie achteten.
    Septimus war mächtig genug, um die Vampire in L.A. unter Kontrolle zu halten, und seine Macht erstreckte sich auch auf andere Städte an der Küste. Die Dämonen hegten solche Antipathien untereinander, dass sich ein Anführer aller Clans wohl nie finden ließe. Aber sollte das Machtgleichgewicht sich jemals verlagern, wären die Menschen leichte Beute, und das wussten die Zuhörer.
    Während die Versammlung andauerte, gewann Tain das Gefühl, dass es hier nicht darum ging, das Problem mit Kuchenauktionen oder Autoaufklebern zu bekämpfen. Und seine Ahnung wurde bestätigt, als Miss Townsend anfing, genaue Methoden zu beschreiben, wie man einen Dämon unterwarf und tötete – etwa, indem man ihm das noch pochende Herz herausschnitt.

[home]
Kapitel 10
    N achdem er getan hatte, was er tun musste, kehrte Tain an diesem Abend um acht Uhr zurück. Die Fenster von Samanthas Wohnung waren dunkel, obwohl ihr kleiner Truck auf dem Parkplatz stand. Besorgt eilte Tain die Treppe hinauf, weil er nicht verstand, wieso sie kein Licht gemacht hatte.
    Als er die Tür öffnete, saß sie regungslos auf der Couch, sanft beschienen von der Straßenbeleuchtung. Sie hatte die Füße auf dem Couchtisch, und ihr Kater lag zusammengerollt auf ihren Schenkeln. Erleichtert atmete Tain auf, schloss die Tür hinter sich und setzte sich neben sie.
    »Du hattest recht«, gestand sie nach einer ganzen Weile so leise, dass er sie kaum hörte. »Mit meiner Mutter.«
    Tain sagte nichts, denn er spürte, dass sie im Moment nicht von ihm getröstet werden wollte.
    »Ich habe heute Abend mit ihr geredet«, fuhr sie mit matter Stimme fort. »Ich habe sie auf den Kopf zu gefragt, ob

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