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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Matriarchin getan hat.«
    »Du denkst, dass er sie umgebracht hat?«
    »Ich weiß nicht, ob er sie getötet hat. Deshalb bitte ich dich um deinen Bericht.«
    Der andere Vampir lächelte, dass seine Eckzähne blitzten. »Dein Lieblingsunsterblicher war heute Nachmittag im Haus der Matriarchin, als seine Freundin dort gearbeitet hat. Der Mensch, von dem ich ihn tagsüber beobachten lasse, erzählte, dass er wieder zurück zu dem Haus und hineingegangen ist.«
    Interessant. »Und du hast keine Ahnung, was er da gemacht oder mit wem er gesprochen hat?«
    »Nein. Mein Mann sagt, dass er nicht lange geblieben ist, vielleicht zwanzig Minuten. Dann kam er wieder herausgeschlichen, ohne dass ihn jemand gesehen hat, und ging weg.«
    »Um welche Zeit war das ungefähr?«
    Der Vampir blätterte in seinem Notizblock. »Vier Uhr fünfzehn. Er ist den ganzen Weg hinunter zum Santa Monica Boulevard zu Fuß gegangen und dort wieder in einen Bus gesprungen. Mein Mann hat ihn verloren, aber ich konnte ein Handygespräch zwischen ihm, seinem Bruder und dessen Frau hören, die darüber redeten, dass Tain sie bei der ›No-More-Nightmares‹-Kundgebung treffen sollte. Diese Leute sind echt durchgeknallt. Die Frauen sind total wild darauf, Dämonen zu killen. Wenn sie anfangen, auf Vampire loszugehen, ziehe ich nach Idaho!«
    »Ihre Treffen geben den Leuten das Gefühl, dass sie ein Recht haben, solche Sachen zu tun«, erläuterte Septimus. »Sie wollen nicht, dass ihr sicheres Mittelklasseleben bedroht wird.«
    »Tja, ich bedrohe sie bestimmt nicht«, höhnte der Vampir. »Ich treib’s nur mit Menschen, die in den Club kommen und darum bitten.« Als er lächelte, glühten seine dunklen Augen. »Die betteln richtig!«
    Septimus unterdrückte den Impuls, seine Augen zu rollen. Vermutlich hatte es einmal eine Zeit gegeben, als er es ebenfalls genoss, dass Leute sich überschlugen, um ihre Körper wie ihr Blut für eine Nacht anzubieten. Dennoch störte ihn Unbeherrschtheit, denn Septimus mochte Kontrolle – je mehr, desto besser.
    Er entließ den Vampir mit einer Handbewegung. »Danke, das ist alles.«
    »Soll ich deinen Unsterblichen weiter beobachten?«
    »Nein«, antwortete Septimus ruhig, »ich bin zufriedengestellt. Deinen Bonus bekommst du mit dem nächsten Gehaltsscheck.«
    Der Vampir lächelte. »Ich würde auf den Bonus verzichten, wenn ich eine Nacht mit der Halbdämonin-Polizistin kriege. Ich wette, ihr Blut ist
köstlich

    »Nein«, erwiderte Septimus scharf, »sie ist tabu!«
    »Sie ist eine
Dämonin
! Wen schert’s, wenn ich sie leer sauge?«
    »Ich sagte nein. Fass sie an, und du bist Staub!«
    Der Vampir sah enttäuscht aus, nickte aber stumm. Septimus hegte keinen Zweifel, dass er gehorchen würde, weil seine Vampire wussten, was ihnen blühte, falls sie es nicht taten.
    Nachdem der Vampir gegangen war, saß Septimus noch eine ganze Weile still da und dachte über das nach, was er erfahren hatte. Ein oder zwei Male griff er nach dem Telefon, zog seine Hand aber gleich wieder zurück.
    Adrians Anweisung, als Tain Seattle verlassen hatte, um nach Los Angeles zu fahren, hatte gelautet:
Behalte ihn im Auge
! Aber Septimus wusste, dass er nicht gemeint hatte, er sollte Tain rund um die Uhr überwachen lassen und genauestens Buch über seine Aktivitäten führen. Andererseits, falls Adrian um einen Bericht bat, hätte Septimus ihn parat.
    Von allen Unsterblichen machte Tain ihm am meisten Sorgen. Selbst Hunter besaß so etwas wie ein Ehrgefühl, und Septimus hatte sich im Laufe des letzten Jahres mit ihm angefreundet, jedenfalls soweit es überhaupt möglich war, dass ein Ewiger und ein Unsterblichenkrieger sich anfreundeten. Hunter tötete Septimus nicht – es sei denn, Septimus würde in der Stadt Amok laufen oder Hunters Frau oder Kind verletzen.
    Tain hingegen war eine wandelnde Bombe. Septimus war dabei gewesen, als die Brüder Tain fanden: eine wahnsinnige Vernichtungsmaschine. Der Kampf zwischen Tain, seinen Brüdern und Kehksut war einer der schlimmsten gewesen, die Septimus in seinem Vampirleben gesehen hatte. Es wunderte ihn bis heute, dass er ihn unversehrt überlebte.
    Letztlich war Tain derjenige gewesen, der die Schlacht beendete, um anschließend spurlos zu verschwinden. Wahrscheinlich musste er seine Wunden lecken. Seither war ein Jahr vergangen, und der Mann hatte immer noch eine gefährliche Finsternis, die einem Schatten gleich tief in seinen Augen lauerte.
    Wie viel brauchte es, um Tain in den Wahnsinn

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