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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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anschließend einen Vortrag über das Töten von Dämonen.«
    Melanie wurde noch röter. »Zur Selbstverteidigung natürlich. Dämonen sind so viel stärker als wir, dass wir alles Wissen brauchen, das wir kriegen können, um sie zu überwältigen.«
    »Dämonen zu töten ist genauso ungesetzlich, wie Menschen zu ermorden«, konterte Samantha.
    »Ja, aber Dämonen kommen so oft mit Mord davon. Denken Sie doch nur an letztes Jahr!«
    »Letztes Jahr war ein Ausnahmezustand.« Bisher hatte Melanie ihr leider nicht mehr erzählt, als Tain sowieso schon wusste. Das stand wahrscheinlich alles in ihren Broschüren. »Ich würde lieber Miss Townsend sprechen. Kann ich einen Termin machen?«
    Bildete Samantha es sich ein, oder wurde die Frau noch viel nervöser, als sie es ohnehin schon war? »Sie ist nicht in der Stadt.«
    »Ach nein?« Samantha wartete einen Moment. »Dann muss sie ja sehr überstürzt abgereist sein.«
    »Nein, das war geplant – ein kurzer Urlaub.«
    »Schön, dann rede ich mit ihr, wenn sie wieder hier ist.«
    Melanie sah sie misstrauisch an. »Warum wollen Sie überhaupt mit ihr sprechen? Sie hat nichts verbrochen.«
    »Das habe ich auch nie behauptet.« Samantha stand auf. »Gestern Abend wurde die Matriarchin eines Dämonen-Clans ermordet, ihr Herz wurde herausgeschnitten, und zwar auf exakt die Weise, die Miss Townsend in ihrem Vortrag beschrieb. Ich würde gern wissen, wo Miss Townsend gestern zwischen sieben und acht Uhr abends war.«
    »In einem Flugzeug nach Pennsylvania«, antwortete Melanie prompt.
    »Könnte ich vielleicht ihren Terminkalender sehen?«
    Melanie sprang auf, sehr bemüht, ihre Aufregung mittels Schroffheit zu überspielen. »Nein, können Sie nicht. Sie können hier nicht einfach hereinmarschieren und Anschuldigungen vorbringen! Und für den Kalender brauchen Sie eine richterliche Anordnung.«
    Da hatten sie jemanden, der aufmerksam fernsah. »Wenn ich sicher sein kann, dass sie in dem Flugzeug saß oder zur Zeit des Mordes in einem anderen Bundesstaat war, muss ich sie nicht mehr belästigen.«
    »
Mord
nennen Sie das? Die Frau war eine Dämonin, genau wie Sie!«
    Samantha erstarrte, und Tain hinter ihr schien nicht einmal mehr zu atmen. »Warum sagen Sie das?«
    »Sie sind nicht ganz Dämonin, aber in Ihren Adern fließt Dämonenblut. Das erkenne ich.«
    »Ach ja? Und wie?«
    »Ich verfüge über ein paar magische Fähigkeiten«, antwortete Melanie fast stolz. »Ich sehe es an Ihrer Aura.«
    »Ich bin eine Halbdämonin«, erklärte Samantha kühl, »was mich nicht daran hindert, meine Arbeit zu machen.«
    »Natürlich tut es das! Sie verbünden sich mit denen!«
    Melanie riss eine Schublade auf und nahm einen Kristall heraus, der mit dünnem Draht umwickelt war. Dann fing sie an, mit dem Stein Runen in die Luft zu malen, und auf einmal fühlte Samantha sich matt.
    Tain trat vor und riss Melanie den Talisman aus der Hand. Die Frau schrie auf und wich bis an die Wand zurück.
    »Wir gehen«, beschloss Tain.
    Samantha widersprach ihm nicht und ließ sich einfach von ihm aus dem Büro führen. Auf dem Weg warf er den Kristall in den nächsten Papierkorb. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Melanie danach griff, aber Tain und sie waren schon den Flur hinunter und im Fahrstuhl, ehe Melanie ihn gefunden hatte.
    Die Türen glitten zu, und der Fahrstuhl fuhr nach unten. »Ich würde sagen, das war ein Angriff auf eine Polizeibeamtin«, keuchte Samantha, die sich an die Kabinenwand lehnte. »Danke!«
    Tain sagte nichts, bis sie an den Sicherheitsleuten vorbei und in der Garage auf der anderen Straßenseite waren. Dort öffnete er Samantha die Autotür, nachdem sie aufgeschlossen hatte, und lehnte sich mit einer Hand gegen das Wagendach.
    »Ich möchte, dass du zu Hunter und Leda nach Malibu ziehst. Bei ihnen bist du sicherer.«
    Samantha blickte in seine überschatteten blauen Augen. »Was? Warum?«
    »Weil ich weg muss. Es gibt etwas, um das ich mich kümmern muss.«
    Ihr wurde unheimlich. »Worum? Ich komme mit.«
    Tain berührte ihre Wange. »Vertraust du mir, Samantha?«
    Das war eine heikle Frage. Sie wollte ihm vertrauen. Ihre Beziehung wie auch Samanthas Gefühle für Tain wurden zusehends intensiver, tiefer, was schön und beängstigend zugleich war. Könnte sie ihn doch einfach nur umarmen und nach einem phantastischen Liebesakt an seiner Brust einschlafen. Stattdessen ging ihr die bange Sorge durch den Kopf, dass er vielleicht nie wiederkäme, wenn er jetzt fortging.
    Sie

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