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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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ihrem Kopf.
Du hast dich an dem Tag in ihn verliebt, als du ihn sahst, und seither ist es immer schlimmer geworden!
    Wie jetzt. Sie war im Dienst, dies war ein Tatort, und er dürfte nicht hier sein. Dennoch konnte sie nicht umhin, sich an ihn zu lehnen. Er legte seine Hände an ihre Hüften, während sie es genoss, seine Kraft zu spüren, die ihr Halt gab.
    Sein Duft war noch so etwas, das sie stets aufs Neue faszinierte: eine muskatartige Note, gemischt mit dem frischen Geruch von Wind und Regen. Manchmal wollte sie gar nicht fassen, dass sie tatsächlich mit diesem Halbgott geschlafen, ihn in sich gehabt hatte, mit ihm vereint gewesen war.
    Sein Atem wehte warm über ihr Gesicht, als er sie küsste. Am liebsten würde sie ihn tagein, tagaus nur küssen, seinen würzigen Geschmack kosten, mit seiner Zunge spielen. Unwillkürlich wanderte ihre Hand zu seiner Wange und berührte das Tattoo.
    Sogleich wurde sie von seiner Lebensessenz durchströmt, weniger stark als während des Liebesakts, doch immer noch sehr intensiv. Samantha wollte sie nicht brauchen, und dennoch brachte sie sich nicht dazu aufzuhören, weil es sich viel zu phantastisch anfühlte, wie sie die Leere in ihr ausfüllte.
    Er vertiefte den Kuss, tauchte die Hände in ihr Haar und drückte sie sanft fester an sich. Bei ihm wurde ihr erstmals begreiflich, warum Dämonen Lebensessenz begehrten. Sie waren Kreaturen der Dunkelheit, die sich nach Licht sehnten, waren stark und brauchten doch Menschen, die physisch schwächer waren, um ihnen zu geben, was sie selbst nicht besaßen.
    Tain war zehnmal stärker als jeder normale Mensch, zehnmal magischer als das mächtigste lebensmagische Wesen. Er könnte Samantha wie eine Fliege zerquetschen, doch er heilte und vervollständigte sie.
    »Wir müssen aufhören«, flüsterte sie und zwang sich, ihre Hand von seinem Gesicht zu nehmen. »Wenn wir es nicht tun, zerre ich dich hier auf diesen Schreibtisch, und ich bin sicher, dass er unter uns zusammenkracht. Er sieht ziemlich zerbrechlich aus.«
    Sein Lächeln war absolut sündhaft. »Der Schreibtisch ist mir egal.«
    Im Moment war er es Samantha ebenfalls. »Ich könnte gefeuert werden.«
    »Dann behalte ich dich bei mir, wo du sicher bist.«
    »Klingt verlockend.« Sie rieb ihre Wange an seiner Schulter. »Wenn dieser Fall abgeschlossen ist, könnte ich ein bisschen Urlaub nehmen. Dann können wir, ach, ich weiß nicht, irgendwohin fahren. Auf eine Tropeninsel mitten im Pazifik zum Beispiel, wo ich den ganzen Tag lang Mai Tais nippe und dich beobachte, wie du am Strand entlanggehst. Du dürftest natürlich nichts anhaben.«
    »Du auch nicht.«
    »Und wenn ich meinen Mai Tai verschütte, erfriere ich?«
    »Nicht solange ich da bin«, raunte Tain ihr zu.
    Bei der Vorstellung, wie er ihr Tropfen von der Haut leckte, wurde ihr schwindlig. »Ein sehr schönes Phantasiebild.«
    »Ich könnte es im Handumdrehen zur Realität machen.«
    Sie blickte zu ihm auf. »Wie? Kannst du uns magisch an einen anderen Ort versetzen?«
    Er legte zwei Finger an ihre Stirn. »Ich kann es in deinem Kopf sein lassen. Es wäre real und auch nicht.«
    »Du führst mich in Versuchung.« Verträumt malte sie die Sternenzacken seines Tattoos nach. »Dabei soll ich doch der Dämon sein.«
    Wieder lächelte er nur. Verdammt, wie sagenhaft gut er aussah, wenn er das tat! In diesem Moment wollte sie auf der Stelle die Matriarchin, den Lamiah-Clan, ihre Karriere und die toten Dämonen vergessen.
    Zugleich wollte sie schwören, eine tropische Brise auf ihrer Haut zu fühlen, den Duft von Kokosnussöl, fruchtig-süßen Drinks und salzigem Meerwasser zu atmen. Wenn sie die Augen schloss, würde sie vielleicht Tain sehen, wie er im strahlenden Sonnenschein über weißen Sand ging und seine entblößten Hüften schwang …
    Die Tür flog auf, und Samantha sprang von Tain weg, feuerrot im Gesicht. Tain wirkte kein bisschen schuldbewusst oder verlegen, weil er ertappt worden war, wie er sie im Arm hielt. Vielmehr schien er ein wenig verärgert ob der Störung.
    Logan schloss rasch die Tür hinter sich. Zwar zog er seine Augenbrauen leicht hoch, doch das war lediglich ein Ausdruck von Überraschung, nicht von Kritik. »McKay will dich von dem Fall abziehen«, sagte er.
    Samantha blinzelte. »Was? Warum? Ich habe kaum angefangen!«
    »Weil du zum Lamiah-Clan gehörst, eine Dämonin bist und die Hausdame behauptet, dass die Matriarchin dich als Nachfolgerin wollte. Das ist ein ernster Interessenkonflikt,

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