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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Dampfspur hinter sich zurück. Das Projektil prallte gegen den Schutzring und explodierte. Lea, die Hubschrauberpilotin, schrie auf und brachte die Maschine abrupt in Schräglage. Sie hatte weder Zacarias gesehen noch etwas von der Warnung mitbekommen. Als sie nach unten blickte, konnte sie den dichten Rauch nicht übersehen.
    »Bring uns von hier weg, Lea!«, verlangte Julio erregt.
    »Ich versuche es«, schrie sie, obwohl beide Kopfhörer trugen.
    Der Helikopter machte einen Satz, als ganz in ihrer Nähe wieder etwas explodierte.
    »Jemand schießt auf uns!«
    »Nein, das ist eine Explosion aus dem Feuer. Kannst du es sehen?«, fragte Julio.
    »Der Rauch ist zu dicht«, antwortete Lea. »Wie kann er überall so dicht sein?«
    Zacarias konnte den aufgeregten Wortwechsel der Menschen hören, als er der Flugbahn des Missiles bis zu ihrem Ursprung folgte. Der Vampir würde sich so schnell entfernt haben, wie er den Angriff ausgelöst hatte, um den Hubschrauber abstürzen zu lassen, doch sein Abzug hatte Spuren hinterlassen. Und Zacarias konnte jede Spur verfolgen, egal, wie schwach sie war. Er schoss durch den Dampfschweif, den das Missile hinterlassen hatte, und warf entlang der Flugbahn einen prüfenden Blick hinunter.
    Der Helikopter, der mitten in den Rauch geraten war, schien in Schwierigkeiten zu sein. Der Vampir verstärkte den Rauch und ließ noch mehr zum Himmel empor und über das Feld strömen, bis die Rauchwolke völlig dicht und undurchdringlich war. Zacarias folgte ihm. Wenn er bliebe und versuchte, den beiden im Hubschrauber zu helfen, würden die Männer, die aus ihren Häusern zu den Herden eilten, in Gefahr geraten. Er musste den Untoten aufhalten.
    Der Vampir war sehr raffiniert gewesen und hatte sich fast vollständig im Freien versteckt. Als Zacarias direkt über der Stelle war, konnte er sehen, dass der Untote sich die natürliche Beschaffenheit des Geländes zunutze gemacht hatte, wo es unterhalb der Zaunlinie ein wenig abfiel. Dort war das Gebüsch nur spärlich, aber der Untote hatte es geschafft, sich dazwischen zu verbergen, ohne auch nur ein einziges Blatt zu streifen. Das Gras war jedoch verdorrt und braun, wo er gestanden hatte, und einige Halme zitterten noch, was bewies, dass das Scheusal sein Versteck erst kürzlich aufgegeben hatte.
    Der Vampir, der sich im Schutz des dichten Rauchs bewegte, wechselte hastig seine Position und kam dicht an dem mit Kletterpflanzen überwucherten Pfosten des äußeren Zauns vorbei. Die Blätter und das Gewirr von Sträuchern wichen sogleich vor ihm zurück. Zacarias folgte diesem schwachen Pfad. In der Ferne konnte er das verängstigte Brüllen der Rinder und die Geräusche der Männer hören, die zu ihren Pferden rannten. Der Untote hatte ein Ziel. Die Herde in Panik zu versetzen und damit viele potenzielle Opfer ins Freie zu locken würde ihm Vorteile verschaffen.
    Über Zacarias geriet der Hubschrauber ins Trudeln, als ein weiteres Projektil an dem Schutzring explodierte. Zacarias beruhigte den heftigen Wind und schickte ihn von der trichterförmigen Wolke weg, um den Rauch zu zerstreuen und es der Helikopterpilotin zu ermöglichen, nach einem freien Platz zu suchen, um den metallenen Vogel sicher herunterzubringen.
    Männer kamen aus den Häusern gerannt, sprangen auf ihre Pferde und jagten auf die fernen Felder zu, wo das Vieh durch die sanft ansteigenden Hügel und hohen, Schatten spendenden Bäume ganz gut geschützt war. Zacarias überholte den Vampir und zog eine Barriere hoch. Als der Untote dagegenprallte, wurde er so hart zurückgeschleudert, dass er sich in der Mitte des verbrannten Feldes wiederfand – in sitzender Position.
    Zacarias materialisierte sich in einiger Entfernung von ihm. »Ich kenne dich. Du hättest es besser wissen sollen, als dich mit mir anzulegen.«
    Der Vampir erhob sich langsam und klopfte sich mit größter Sorgfalt den Staub von den Kleidern. Dann verbeugte er sich galant und richtete sich wieder kerzengerade auf. »Wer könnte der Versuchung widerstehen, seinen Verstand an dem des großen und allmächtigen Zacarias de la Cruz zu messen? Du bist eine Legende. Wer dich besiegt, wird für alle Zeit berühmt sein.«
    »Und du bist genau der richtige Mann dafür«, sagte Zacarias leise. Er sprach bewusst mit sanfter, wohlklingender Stimme, ganz im Gegensatz zu dem Vampir, den es schon große Mühe kostete, seine Stimme halbwegs anzupassen. Und die ganze Zeit horchte Zacarias auf die Geräusche der aufgeregten Männer,

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