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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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gebeten, dir einen ganz normalen Tag zu beschreiben. Ich habe auch Freizeit, darf zu Mittag essen und reiten.
    »Wer ist dieser Mann, mit dem du lachst?«
    Marguarita runzelte die Stirn. Du kennst Cesaros Sohn nicht? Als Zacarias fortfuhr, sie anzustarren, bis sie ein Brennen auf der Stirn zu spüren begann, seufzte sie. Ich brauche Papier und einen Stift. Sonst kann ich dir keine korrekten Eindrücke vermitteln.
    »Ich glaube, ich verstehe deine Eindrücke sehr gut. Du wirst nicht mehr mit diesem Mann ausreiten. Fahr fort!«
    Marguarita rieb sich die Schläfen, in denen sie einen beginnenden Kopfschmerz spürte. Sie war zu erschöpft und verwirrt, um noch länger Angst zu haben. In einem Moment war sie wütend auf Zacarias, im nächsten belustigte er sie. Sie hatte absolut keine Ahnung, wie sie mit ihm umgehen sollte. Die Verbindung zwischen ihnen schien stärker zu werden, je öfter sie an sein Bewusstsein rührte. Aber sie wollte ihn nicht in ihrem Kopf haben, und je mehr sie sich auf telepathischem Weg mit ihm verständigte, desto leichter wurde es für ihn, ohne ihr Wissen ihre Gedanken zu lesen. Das Gefühl war innerhalb kürzester Zeit so natürlich geworden, dass sie nichts anderes mehr fand als Wärme.
    Ich besuche die Familien, die Hilfe brauchen, kümmere mich um die medizinischen ’Notfälle, die sich ergeben, bereite das Abendessen zu und esse selbst …
    »Ich kann nicht sehen, ob du allein isst.«
    Er klang so grimmig, dass sie aufblickte, um ihm ins Gesicht zu sehen. Es sah wie versteinert aus. Wieder presste sie ihre Finger an die Schläfen. Meistens ja. Danach räume ich die Küche auf, backe manchmal etwas und bade und lese, bevor ich zu Bett gehe – allein.
    Er streckte die Hände aus und legte die Finger an ihre Schläfen. »Schließ die Augen. Ich glaube, du hast genug gehabt für heute Abend. Du musst dich ausruhen. Wir können dieses Gespräch morgen nach Sonnenuntergang fortsetzen. Und wir werden einen Waffenstillstand schließen. Heute Nacht wirst du schlafen, ohne Angst zu haben. Ich habe das Haus mit starken Schutzzaubern versehen. Sollte ein Diener des Vampirs erscheinen, wird er nicht in mein Zuhause eindringen können.«
    Ihr blieb fast das Herz stehen. Er hatte »mein Zuhause« gesagt. Noch nie zuvor hatte sie einen der Brüder de la Cruz einen Ort als »ihr Zuhause« bezeichnen hören. Der Gedanke entglitt ihr jedoch, bevor sie ihn festhalten konnte, und die Wärme, die den Schmerz in ihrem Kopf ersetzte, ließ sie ein bisschen schwindeln.
    Zacarias bückte sich und hob sie auf, um sie durch das Haus zu ihrem Schlafzimmer zu tragen. Die Tür war wieder vollkommen in Ordnung. Auch das Zimmer war makellos aufgeräumt, wie sie auf dem Weg zum Bett bemerkte. Ihre Lider waren schwer geworden, ihr Körper wollte sich nicht mehr bewegen. Zacarias legte sie aufs Bett und strich ihr in einer Geste, die fast schon ein Streicheln war, das Haar zurück.
    Marguarita konnte sich nicht erinnern, warum sie ihn herrisch, arrogant und aufgeblasen gefunden hatte. Er deckte sie zu und versicherte ihr noch einmal, dass ihr nichts geschehen konnte. Und sie fühlte sich sicher. Sie lächelte ihn sogar an, bevor ihr die Augen zufielen. Die Idee mit dem Waffenstillstand war gut. Damit würde sie leben können …

6. Kapitel
    I m Herrenhaus, in dem geheimen Raum unter dem schweren Himmelbett und tief vergraben in der vitalisierenden Erde, flogen Zacarias’ Augen im selben Moment auf, in dem sein Herzschlag einsetzte. Ein kaum wahrnehmbarer Schatten zog über das Haus, aber als alter karpatianischer Jäger spürte Zacarias selbst diese kaum merkliche Störung. Die Sonne war untergegangen, und die Nacht hatte sich wie ein schwerer Vorhang über die Ranch gelegt. Doch die Dunkelheit hatte auch Spione mitgebracht.
    Normalerweise hätte Zacarias die Jagd begrüßt. Das war schließlich seine Aufgabe, das Einzige, worin er wirklich gut war. Und er fühlte sich auch wohl in dieser Rolle. Er war ein Einzelgänger, der keine Ahnung hatte, wie Menschen lebten oder arbeiteten und sich auch nie dafür interessiert hatte. Er wusste jedoch, was für zerbrechliche Geschöpfe sie waren – und nun hatte er sie, die schöne kleine Närrin, die sich irgendwie in sein Leben eingeschlichen hatte und nicht einmal wusste, wie sie sich vor Adlerkrallen schützen konnte.
    Er hatte geahnt, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis seine Feinde nach Rache sinnen würden. An der Schnelligkeit ihrer Suche erkannte er, dass ein

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