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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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widerwärtig war ihr der Geruch von Fleisch. Sie befürchtete, dass es im Zusammenhang mit dem Vampirangriff und ihrer zerfetzten Kehle stehen könnte. Natürlich glaubte Lea wie die meisten Leute, sie sei von einer großen Dschungelkatze angegriffen worden. Unwillkürlich berührte Marguarita ihren Hals und spürte wieder das Pochen des Mals, das Zacarias dort hinterlassen hatte. Ohne sich etwas dabei zu denken, strich sie fast zärtlich mit der Fingerspitze darüber.
    »Schmerzt er, dein Hals?«, fragte Lea.
    Marguarita schüttelte den Kopf. Sie hatte schon lange keine Schmerzen mehr, doch ihr fiel noch immer schwer, sich damit abzufinden, dass sie nicht mehr sprechen konnte. Zum Glück war Lea trotzdem ihre Freundin geblieben. Esteban hatte immer vorgegeben, ihr, Marguarita, den Hof zu machen – bis zu ihrem »Unfall«. Seither achtete er bei seinen Besuchen darauf, nicht mehr zu sehr mit ihr zu flirten. Wahrscheinlich wollte er sie nicht auf falsche Ideen bringen. Ohne Stimme entsprach sie nicht seinem Niveau. Vielleicht beurteilte sie ihn zu hart, doch im Grunde hatte sie schon immer gewusst, dass er nicht ernsthaft an ihr interessiert war.
    Lea beugte sich impulsiv über den Tisch und legte ihre Hand auf Marguaritas. »Was sind wir für ein Paar! Ich ohne einen Ort, an den ich gehen kann, und du mit einer kaputten Kehle.«
    Marguarita lächelte sie an und zwang sich, einen weiteren Schluck zu trinken.
    »Julio würde wohl nicht mit uns Tee trinken wollen, oder?«, scherzte Lea, um die Stimmung ein wenig aufzulockern. »Vielleicht könntest du ja einen Liebestrank finden und ihn ihm in den Tee geben.«
    Marguarita grinste und schüttelte den Kopf.
    Bitte ihn, dir die Pf erde zu zeigen! Bring ihn dazu, über sie zu reden! Er liebt Pf erde. Ich habe dich noch nie reiten sehen. Kannst du es?
    »Ich habe einen Mann angestellt, um Unterricht zu nehmen, doch bisher ist er noch nicht erschienen. Dabei sehe ich dir so gern beim Reiten zu, und wenn ich selbst auf einem Pferd sitze, fühle ich mich herrlich frei. Ich liebe den Wind im Gesicht und die harmonischen Bewegungen der Pferde. Ich weiß, dass ich hier leben könnte, auch ohne meinen Bruder. Ich verbrauche nicht viel von dem Geld aus meinem Treuhandfonds. Esteban verpulvert seinen Anteil jeden Monat, aber ich könnte mir in der Gegend ein Haus kaufen und zufrieden sein.«
    Hier gibt es nicht den Trubel der Stadt, Lea. Auf dem Land kann es für eine Frau sehr einsam sein.
    Lea seufzte und strich mit dem Finger über den blauen Fleck an ihrer Wange. »Man kann auch mitten in einer Menschenmenge einsam sein, Marguarita. Ich habe einfach nicht mehr das Gefühl, noch irgendwo dazuzupassen. Oder hatte es zumindest nicht, bis ich hierherkam. Ich weiß, dass du mich wahrscheinlich für ein bisschen verwöhnt hältst, doch ich kann auch arbeiten. Und lernen. Ich will nur Frieden finden, Marguarita.«
    Warum reist du mit Esteban, wenn du weißt, dass er in illegale Machenschaften verwickelt ist?
    »Weil ich niemanden mehr habe außer ihm. Uns ist zwar noch das Familiengeschäft geblieben, das mein Onkel, mein einziger noch lebender Verwandter außer Esteban, führt, und dort könnte ich wieder arbeiten, wenn ich wollte, aber ich kannte diesen Onkel nicht einmal, bevor meine Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Er ist alt und sehr streng. Esteban kann ihn nicht ausstehen, und mein Onkel lässt ihn bei jeder Gelegenheit wissen, dass er ein verwöhnter reicher Bengel ist. Das scheint Esteban nur noch mehr anzustacheln. Ich hatte gehofft, er würde aufhören, sich an solch gefährlichen Dingen zu beteiligen, wenn ich bei ihm bin.«
    Ist er drogenabhängig?
    Lea biss sich auf die Unterlippe. »Er nimmt Kokain. Anfangs kokste er nur am Wochenende, und ich versuchte, mich nicht darüber aufzuregen. Ich meine, jeder, den wir kennen, nahm das Zeug. Aber jetzt kommt Esteban keinen Tag mehr ohne aus. Ich habe versucht, mit ihm darüber zu reden, doch er sagt, ich sei ein Workaholic und wüsste mich nicht zu amüsieren. Früher habe ich für meine Eltern gearbeitet, während Esteban von meinem Vater sehr verwöhnt und geradezu dazu ermutigt wurde, ein Playboy zu werden.«
    Dann muss ihn der Tod eurer Eltern hart getroffen haben.
    Lea nickte. »Ich glaube, das hat ihn so empfänglich für DS gemacht. Er begann, noch mehr Drogen zu nehmen und noch mehr zu feiern. Esteban springt mit dem Fallschirm aus Flugzeugen ab, fährt Ski auf sehr riskanten Abfahrten – kurz gesagt,

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