Dunkle Gier: Roman (German Edition)
Massage seiner Kopfhaut fort; ihre Lippen flüsterten an seinem Ohr und seinem Nacken, ihre Zunge strich betörend über seinen Puls. Marguarita war die pure Verführung und er zu schwach, um ihr zu widerstehen.
Ich sehe dich. Ich bin in deinem Kopf, wie du in meinem bist. Ich kann in dich hineinsehen, Zacarias. Du würdest mir niemals wehtun. Nie. Dazu bist du gar nicht fähig.
Ich habe dir schon wehgetan. Mehrmals.
Ihr leises Lachen vibrierte durch seinen Körper und heizte sein Begehren an. Deine Aggression war gegen dich selbst gerichtet, nicht gegen mich. Und du weißt, dass es wahr ist, was ich sage, Zacarias.
Er konnte nur hoffen, dass sie recht hatte, denn er wusste nicht, wie er sich davon abhalten sollte, ein Stück vom Paradies zu kosten. Nicht jetzt. Nicht mit ihrem biegsamen Körper so dicht an seinem und ihrem wilden Haar, das sich wie Stränge seidener Fäden an seiner Haut anfühlte. Oder ihren hinreißenden Brüsten in seinen Händen, deren empfindsame Spitzen er langsam zwischen Daumen und Zeigefinger rollte. Jedes Erschauern, das Marguarita durchlief, jeden elektrisierenden Funken spürte er, als wären es seine eigenen. Zacarias hörte sich aufstöhnen, als sie ihn in den Nacken biss, an dieser sensiblen Stelle, wo die Schulter in den Nacken überging. Diese Frau brachte ihn um.
Wieder packte ihn ein unbändiger Hunger, und auch ihr Puls vibrierte so stark in seinen Adern, dass er dieses Verlangen nicht vor ihr verbarg. Sie sollte ruhig sehen, wer er war – und was er war. Sie musste der Wahrheit ins Auge sehen, statt sich irgendwelchen mädchenhaften Fantasien hinzugeben. Er war ein Raubtier, durch und durch. Er hatte keine sanften oder schwachen Punkte. Sie erweckte den Teufel – und wenn er sie jetzt nahm, würde er sie nie mehr gehen lassen.
»Ich brauche dein Blut«, sagte er warnend, bevor er mit den Lippen über den süßen Puls strich, der so betörend nach ihm rief.
Gespannt, ob sie nun in Panik geraten und sich zurückziehen würde, um sich zu retten, wartete er ab … aber ihre verspielten Lippen kehrten zu seinem Ohrläppchen zurück und sandten einen weiteren heißen Strom in seine Lenden.
Küss mich! Es wird mich dann weniger ängstigen. Man kann nicht lügen, wenn man jemanden küsst .
Dachte sie, er würde sie belügen? Er verstand nichts von Beziehungen. Vor langer Zeit hatte er seine Eltern begraben und aus seiner Existenz verbannt, um sie nicht einmal mehr in seine Erinnerungen – und schon gar nicht in sein Herz – hineinzulassen. Sie waren zusammen mit dem bisschen Menschlichkeit, das je in ihm gewesen war, gestorben. Auf einer gewissen Ebene erkannte er, dass diese Frau, diese menschliche Frau, die keinen Grund hatte, ihn zu mögen, um seine Rettung kämpfte. Das war es, was sowohl ihren Kopf als auch ihr Herz bewegte.
Küss mich, Zacarias!
Apropos Herz – das seine fühlte sich so zerbrechlich an, dass er befürchtete, es könnte in seiner Brust zerspringen. Marguarita wieder zu küssen hieße, sie erneut für sich zu beanspruchen. Sie unwiderruflich zu der Seinen zu machen. Ihr Körper war erstaunlich, eine sinnliche Verlockung, der nur wenige widerstehen könnten, doch es war vor allem ihre unerschütterliche Entschlossenheit, ihr hartnäckiges Bestreben, ihn ins Licht zu holen, was ihn geradezu magnetisch anzog. Sie faszinierte ihn. Ohne auch nur im Geringsten an sich selbst zu denken, weigerte sie sich, ihn dem Schicksal aller Karpatianer, die Raubtiere waren wie er, zu überlassen.
Wie kämpfte man gegen so etwas an? Wie sollte er die Kraft finden, sich von einem solchen Menschen abzuwenden? Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich hilflos und verloren. Und zum ersten Mal wollte er um sein Leben kämpfen – ihretwegen. Um nicht weniger mutig zu sein als sie.
Zacarias zog sie an sich, so nahe, dass sein Atem ihre Lippen streifte und durch ihren Mund in sie hineinglitt. Sein Herz griff den fieberhaften Rhythmus des ihren auf und passte sich ihm an, bis sein Puls genauso heftig trommelte wie Marguaritas. Zacarias sah, wie sie die Wimpern senkte, um das Verlangen in ihren dunklen Augen zu verbergen. Ihre Lippen teilten sich, und nun sog er ihren Atem in seine Lunge. Marguarita war so warm und weich, dass sie ihn von innen heraus erhitzte.
So sanft er konnte, ließ er die Lippen über ihre gleiten. Ein Teil von ihm fieberte nach ihr und war so hungrig, dass er kaum noch denken konnte, aber er wollte sich Zeit lassen, um jeden Herzschlag zu spüren,
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