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Dunkle Häfen - Band 2

Dunkle Häfen - Band 2

Titel: Dunkle Häfen - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elin Hirvi
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Hände umklammerten seine Schultern.
    "So hör mir doch zu! James, hilf mir! Du musst mir helfen! Meine Eltern wollen mich zwingen, einen scheußlichen Mann zu heiraten! Das ertrage ich nicht!"
    "Nun beruhige dich doch erst einmal, Rose."
    "Nein! Verstehst du denn nicht? Ich will keinen anderen als ich dich! Ich müsste sterben, wenn ich jemand anderen heiraten müsste! Bitte heirate du mich!"
    Fayford schwieg eine geraume Zeit. Rose starrte ihn beklommen an. Vielleicht bemerkte sie nun die Veränderung, die mit ihm vor sich gegangen war.
    "Rose..." , begann er schließlich. "Ich fürchte, das ist keine gute Idee..."
    "Sag so etwas nicht! Was sollte uns im Weg stehen? Wir lieben uns..." Sie ergriff seine Hände, die ganz kalt waren. "Du kannst mich nicht einfach im Stich lassen!"
    Verzweifelt küsste sie ihn auf die abweisenden Lippen, doch er fühlte sich in einem dumpfen Wahn gefangen. Das dumme Mädchen hatte den falschen Zeitpunkt gewählt und der Kuss weckte nur seine Lust. Seine Arme schlangen sich fest um ihren Leib.
    "Die Heirat ist nichts für uns, Liebste", flüsterte er gegen ihren Mund. "Doch ich kann dir etwas viel Vergnüglicheres zeigen, das dich sicher trösten wird."
    Er stand auf und hob sie hoch. Rose zitterte heftig und klammerte sich an ihn. Er trug sie ins Nebenzimmer zu seinem Bett, auf dem er sie ablegte.
    "Jetzt zieh dich aus!" , befahl er.
    Die junge Frau war erschrocken über die Kälte in seiner Stimme.
    "Was tust du...?" Ihre Zähne klapperten in einer Art Schock.
    "Du willst mich doch heiraten, oder? Dann lass uns die Hochzeitszeremonie vollziehen, die einzige, die verbindet!" Er lachte böse auf. "Und nun tu, was ich dir sage!"
    Rose starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. Sie konnte nicht glauben, was ihr sonst so charmanter Freund da von ihr verlangte. Aber am allermeisten wollte sie in die Arme genommen und getröstet werden. Wie viele andere unverheiratete Frauen war sie kaum aufgeklärt und hatte nur wenig Ahnung von den intimeren Beziehungen zwischen Mann und Frau. Doch das hier war nicht recht, das spürte sie. Dennoch wollte sie ihn nicht verlieren und so legte sie in schleppenden Bewegungen ihre Kleidung ab, bis sie in Unterwäsche dastand.
    "Wo ist das Nachthemd?" , fragte sie schlotternd.
    "Du brauchst kein Nachthemd."
    "Was?"
    "Rose, du weißt gar nicht, wie schön du bist, wenn du Angst hast. Kein Gefühl macht eine Frau schöner..." Er langte nach ihr.
    "Warte James! Was redest du da? Du bist so anders!"
    "Du hast eben den falschen Augenblick gewählt, meine Liebe."
    Plötzlich verabscheute sie seine schöne Gestalt und das arrogante Gesicht. Als er sie packte und herunter drücken wollte, riss sie sich mit einer Kraft los, die sie erstaunte.
    "Nein!" , schrie sie. "Das, was du willst, ist keine Liebe!"
    Sie wich bis zur Tür zurück. Ihr Gesicht war aschgrau.
    "Warum James? Warum zerstörst du alles? Ich habe dich geliebt, ich wollte dich heiraten!"
    "Rose ", meinte er begütigend, als rede er mit einem kindischen Mädchen. "Wenn ich jede Frau, mit der ich geschlafen habe, vorher geheiratet hätte, hätte man mich längst wegen Polygamie verhaftet."
    Rose knallte die Tür zu.
     
    Nach diesem albtraumhaften Abend ließ sich Rose kaum mehr in der Öffentlichkeit sehen. Bei den seltenen Anlässen, zu denen sie unter Zwang ihrer Eltern ging, war sie blass und still. Die meiste Zeit verbrachte sie in ihrem Zimmer und wollte niemanden sehen. Ihre Eltern nahmen an, dass die geplante Verlobung sie mehr mitgenommen hatte als gedacht. Keiner ahnte den wahren Grund. Keiner konnte wissen, wie sehr Rose der Verrat ihrer großen Liebe schmerzte. Sie hatte ihm alles geschenkt und so war es erwidert worden. Während sich der Lord wieder seiner Karriere zuwandte und sich mit anderen Frauen tröstete, zog Rose sich immer mehr von der Welt zurück.
    Nach einigen Wochen, die seitdem verstrichen waren, kam Fayfords Leibdiener in eine Fechtübung geplatzt.
    "Mylord, es gibt Schwierigkeiten! Es ist etwas Schlimmes geschehen!"
    James hielt in seinem Fechtkampf mit seinem Fechtmeister inne.
    "Was denn schon wieder?" Ungeduldig wippte er mit der Degenspitze. Seine Lordschaft war sehr gereizt in letzter Zeit.
    "Eine Sache, die nur für Eure Ohren bestimmt ist", erklärte der Mann mit Blick auf den Meister.
    Ein Wink von Fayford schickte ihn hinaus.
    "Also?"
    "Es geht um die kleine Lady Rose, Mylord. Sie hat versucht, sich zu töten. Heute Morgen fand ihre Zofe sie mit aufgeschnittenen

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