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Dunkle Herzen

Dunkle Herzen

Titel: Dunkle Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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übersteigerten Egos eines einzigen Mannes und der blinden Mordlust seiner Anhänger willen. Nein! Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, und ihr Körper spannte sich wie ein Bogen, als sie aus vollem Halse zu schreien begann.
    Buds zitternde Hand schloß sich um den Kolben seiner Pistole.
     
    Atherton hob sein Messer gen Himmel. Er hatte danach verlangt, sie schreien zu hören, hatte sich danach gesehnt, so wie ein Mann die sexuelle Erfüllung herbeisehnt, und es hatte ihn bis aufs Blut gereizt, daß sie bisher nur regungslos dagelegen hatte, als sei sie bereits innerlich zerbrochen. Aber nun wand sie sich wild auf dem Altar, ihre Haut glänzte vor Schweiß, und in ihren Augen loderten Furcht und Wut zugleich.
    Ein überströmendes Machtgefühl erfüllte ihn.
    »Ich bin das Werkzeug der Zerstörung!« brüllte er. »Ich führe das Schwert der Vergeltung! Möge der Gebieter mich
mit Seinem Zorn erfüllen, auf daß diese Frau zu Seinen Ehren durch meine Hand den Tod erleide und Er sich an ihren Qualen weide!«
    Die Worte summten in Ernies Ohren. Er konnte sie kaum noch verstehen, geschweige denn ihre Bedeutung erfassen. Die Männer um ihn herum wiegten sich wie in Trance hin und her, gierten nach dem, was kommen sollte. Doch das Gefühl, welches von ihm Besitz ergriff, hatte mit Gier oder Vorfreude nichts zu tun. Es war Abscheu.
    Dieses Tun sollte ihm Lust bereiten, mahnte er sich. Es sollte sein Zugehörigkeitsgefühl stärken.
    Aber er konnte den Blick nicht von Clare abwenden, die sich verzweifelt in ihren Fesseln aufbäumte und um ihr Leben kämpfte. Sie schrie und schrie, so wie Sarah Hewitt geschrien hatte. Ernie wurde plötzlich von Mitleid überwältigt. Aber wie konnte er zu ihnen gehören, wenn er sich derartige Gefühle gestattete? Wie konnte er einer der Ihren sein, wenn das, was sie vorhatten, ihn abstieß? Ihm Angst einjagte?
    Es war nicht recht, daß sie sterben mußte.
    Seine Schuld. Nur seine Schuld.
    Ihre flehenden Augen bohrten sich in die seinen. In ihnen las er seine letzte Hoffnung auf Rettung. Mit einem Schrei, der Schmerz und Triumph zugleich ausdrückte, warf er sich nach vorne, gerade als Atherton mit dem Messer zustieß.
    Clare spürte, wie ein schwerer Körper über sie fiel, roch Blut, fühlte aber keinen Schmerz. Sie sah Atherton zurücktaumeln, und Ernie glitt langsam von ihr herunter und sank auf dem Boden zusammen.
    Wutschnaubend riß Atherton das Messer erneut hoch. Zwei Schüsse erklangen. Einer traf ihn in den Arm, der andere mitten in die Brust.
    »Keine Bewegung!« Cam hielt seine Waffe ganz ruhig, obwohl der Finger, der am Abzug lag, bedenklich zitterte. »Sonst fährt jeder einzelne von euch Dreckskerlen zur Hölle.«
    »Sheriff – ich bin’s, Bud.« Bud trat aus seinem Versteck heraus. Er zitterte am ganzen Leibe. »Ich bin dem Jungen
gefolgt, und ich habe gesehen, wie – o Gott, Cam, ich habe einen Menschen getötet.«
    »Beim zweiten Mal geht es viel leichter.« Cam feuerte in die Luft, als einer der Männer sich umdrehte und Anstalten machte davonzurennen. »Ein Schritt noch, und ich zeige meinem Deputy hier, wieviel leichter es ist. Runter mit euch, auf den Bauch! Alle Mann! Hände hinter den Kopf! Bud, den ersten, der sich bewegt, erschießt du!«
    Bud glaubte nicht daran, daß es ihm beim zweitenmal leichter fallen würde, nicht eine Sekunde lang. Doch er nickte tapfer. »Ja, Sir, Sheriff.«
    Mit drei Sätzen war Cam an Clares Seite, strich ihr über das Gesicht und über die Haare. »O Gott, Slim, ich dachte schon, ich hätte dich verloren.«
    »Ich weiß. Was ist mit deinem Gesicht?« Automatisch versuchte sie, die Hand nach ihm auszustrecken, doch der Strick hinderte sie daran. »Du blutest ja.«
    »Das kommt von den Dornen.« Er zog sein Taschenmesser hervor, um sie loszuschneiden. Gerade jetzt durfte er nicht zusammenbrechen, jetzt noch nicht. Alles, was er wollte, war, sie in die Arme zu nehmen, sie einfach festzuhalten und sein Gesicht in ihrem Haar zu vergraben.
    »Mach langsam«, riet er ihr, während er sein Hemd auszog. »Und zieh das hier an.« Seine Hand zitterte, als er über Clares Haut strich. »Ich werde dich so schnell wie möglich von hier fortbringen.«
    »Ich bin okay. Was ist mit Ernie? Er hat mir das Leben gerettet.« Und sein Blut klebte auf ihrer Haut. »Ist er tot?«
    Cam bückte sich, fühlte den Puls des Jungen und schob dann die zerrissene Robe beiseite. »Nein, er lebt. Der Stich ist ihm durch die Schulter gegangen.«
    »Cam, wenn er

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