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Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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angehört, als meinte er, das sei alles meine Schuld.«
    Er verstummt plötzlich und zieht die Luft ein, als hätte er auf einmal stechende Schmerzen.
    Ich berühre ihn am Arm. »Alles in Ordnung?«
    Er atmet durch die Nase aus und wieder tief ein. Seine rechte Hand greift nach der linken Schulter.
    »David?«, flüstere ich, bemerke meinen Fehler und zucke zusammen. Wie ein alberner Trottel blicke ich hektisch hinter mich. Wer zum Teufel könnte uns hier schon belauschen?
    Er schüttelt den Kopf. »Es geht schon. Kriege schwer Luft, wenn ich …«
    Er beendet den Satz nicht. Ich kann alle möglichen Wörter einfügen, um den Satz zu beenden: »… wenn ich genervt, wütend, frustriert, verwirrt bin.« Denn all das sehe ich in seinem Gesicht.
    Ich stehe auf. »Vielleicht sollte ich lieber gehen.«
    Er packt meine Hand. »Setz dich.«
    Ich will ihn nicht noch mehr aufregen, als ich es ohnehin schon getan habe, also setze ich mich wieder.
    Als sein schmerzverzerrtes Gesicht sich wieder entspannt hat, frage ich: »Haben sie die Kugeln verglichen?«
    Er nickt. Und die nächsten Worte bestätigen, was ich bereits vermute.
    »Das Projektil, das den Kerl im Palm Canyon getötet hat, passt genau zu dem, das sie aus mir herausgepult haben.«

Kapitel 58
    A lles war so viel einfacher, als ich noch dachte, Foley sei hinter mir – hinter uns her.
    »Hat Williams dir wenigstens geholfen?«
    David nickt. »Er war jeden Tag hier. Er lässt seine Leute in jeder Datenbank im ganzen Land nach diesen Projektilen suchen, in der Hoffnung, dass irgendetwas auftaucht. Wer auch immer dieser Kerl ist, das dürfte vermutlich nicht sein erster Ausflug in die kriminelle Welt sein.«
    Die Tür geht auf, und die Schwester, die darauf bestanden hat, dass Max sich in einen Rollstuhl setzt, tritt ans Bett. »Sie müssen sich jetzt ausruhen, Mr. Smith.« Sie richtet diesen stahlharten Blick auf mich. »Ihre Besucherin kann ja morgen wiederkommen.«
    Sie sagt das in einem Tonfall, der keine Widerrede duldet. Sie streckt sogar den Arm aus, als wolle sie mich persönlich hinausbegleiten. Ich beuge mich über David. »Ich komme morgen früh wieder, Dick.«
    Er schüttelt lächelnd den Kopf.
    Die Schwester folgt mir nach draußen. »Sie sind Miss Long?«, fragt sie.
    Ich hätte beinahe nein gesagt, bevor es mir wieder einfällt. Das war der Name auf den falschen Papieren, die Williams mir nach Beso de la Muerte mitgegeben hat.
    »Ja.«
    Sie geht zurück zu ihrem Schreibtisch und hebt ein Blatt Papier auf. »Ich habe eine Nachricht für Sie.«
    Eine Nachricht? Für Anita Long? Die kann nur von einer Person sein.
    Williams. Er hat mir ein Zimmer im Kona Kai Resort auf Shelter Island gebucht. Er will mich dort in einer Stunde treffen.
    Ich werfe einen Blick auf den Uhrzeitstempel. Die Nachricht ist vor einer halben Stunde reingekommen.
    Ich bedanke mich bei der Schwester und erkundige mich nach Max. Sie sagt mir, er sei stationär aufgenommen worden. Die Ärzte wollen ihn noch ein wenig beobachten und sich vergewissern, dass es mit dem bisher unbehandelten Bruch keine Komplikationen gibt. Sie bietet mir an, seine Zimmernummer herauszusuchen, aber ich halte es für das Beste, Max in Ruhe zu lassen, zumindest heute Abend.
    Das Kona Kai Resort. Offensichtlich glaubt Williams, es sei zu gefährlich für mich, jetzt nach Hause zu gehen. Offen gestanden, bin ich zu erschöpft, um darüber zu streiten. Ich könnte von hier aus nach Shelter Island joggen. Der ganze Weg führt bergab. Aber die Erschöpfung, emotional wie körperlich, fordert ihren Tribut. Die vergangenen paar Tage waren die Hölle.
    Als ich mich erkundige, wo ich ein Taxi bekommen könne, verweist die Schwester mich auf den Empfang unten in der Lobby.
    Krankenhäuser haben jetzt eine richtige Rezeption?
    Wer hätte das gedacht? Ein Gestell voller Werbeflyer für alles Mögliche, von Theaterkarten bis hin zum Hauswirtschaftsservice, verbirgt beinahe die winzige, weißhaarige Ehrenamtliche, die am Empfangstisch sitzt. Sie trägt einen bonbonrosa gestreiften Kittel, und mit ihrer rosa getönten Brille sieht sie aus wie eine Puppe. Sie ist so niedlich, dass ich nicht anders kann, als zu lächeln.
    Sie ist ebenso tüchtig wie niedlich. Aber erst als sie mir ein Taxi gerufen hat und es draußen vor der Tür hält, fällt mir ein, dass ich kein Geld habe, um den Fahrer zu bezahlen.
    Sie scheint mir anzusehen, dass es ein Problem gibt, denn sie dreht das Telefon auf ihrem Tisch zu mir herum. »Bitte«, sagt

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