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Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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du nicht was vergessen?«
    Ich nehme ihm den BH ab und stecke ihn in eine Schublade. »Ich komme, sobald ich kann«, sage ich. »Bleib hier. Ich sage dir Bescheid, falls ich merke, dass mir jemand folgt.«
    Max antwortet nicht.
    Ich hebe die Hand und schmiege sie an seine Wange. »Es tut mir leid, dass ich wegmuss. Warte auf mich, ja? Bitte. Versprich mir, dass du nicht gehst, ehe du von mir gehört hast.«
    Max lächelt und drückt mich an sich. »Sei vorsichtig«, sagt er.
    Aber er sagt nicht, dass er auf meinen Anruf oder meine Rückkehr warten wird. Immerhin lächelt er, und das ist mir als letzter Eindruck von ihm lieber als der Anblick, den er letzte Nacht in Beso de la Muerte geboten hat.
    Ich setze aus der Garage zurück und fahre die schmale Gasse entlang zum Mission Boulevard. An der Kreuzung warte ich länger, als nötig gewesen wäre, in der Hoffnung, dass Foley, falls er mich beobachtet, sich verrät, indem er seinen Wagen anlässt. Doch als ich schließlich auf die belebte Straße einbiege, ist der einzige Wagen hinter mir eine zerbeulte Kiste mit Holzkarosserie, einem Surfbrett auf dem Dach und drei Wischmopp-Köpfen drinnen. Niemand sonst fährt vom Straßenrand los. Niemand scheint sich für meine Fahrt Richtung Innenstadt zu interessieren.
    Als ich zu Hause anrufe, um Max zu warnen, dass Foley offenbar immer noch mein Haus beobachtet, geht er nicht dran. Ich spreche die Nachricht auf den Anrufbeantworter, ohne zu wissen, ob Max zuhört oder nicht. Vielleicht hat er beschlossen, doch nicht bis zum Einbruch der Dunkelheit zu warten, sondern gleich zu gehen.
    Aber David wartet, und zwar auf dem Parkplatz neben seinem Hummer. Er trägt Jeans mit einem Riss am Knie und einen schmuddeligen Parka. Er reicht mir eine Papiertüte und ein kleines Futteral und bedeutet mir, in den Wagen zu steigen.
    Beim Anblick des Futterals ziehe ich die Augenbrauen hoch. »Du hast meine Waffe mitgebracht? Hinter wem sind wir denn her?«
    Er wartet, bis wir beide angeschnallt sind, ehe er entgegnet: »Erinnerst du dich an diesen Polizisten, der vergangenen Sommer in Chula Vista getötet wurde?«
    Wie könnte ich das vergessen? Eine große Geschichte mit traurigem Ausgang. Das Opfer war ein junger Polizist, frisch von der Akademie, der glaubte, am helllichten Tag eine Routinekontrolle im Verkehr durchzuführen. Aber das Auto, das er anhielt, war gestohlen und der Fahrer ein mexikanischer Staatsbürger, der vom FBI wegen Drogenhandels gesucht wurde. Der Polizist wurde erschossen, noch ehe die Zentrale ihm das Ergebnis der Überprüfung durchfunken konnte. Und Alvaro Guzman schaffte es über die Grenze, bevor seine Identität bestätigt war.
    »Guzman ist wieder in San Diego? Das ist doch nicht zu glauben. Wenn er hier erwischt wird, ist er so gut wie tot. Was könnte ihn dazu bringen zurückzukommen?«
    David lächelt. »Die Liebe.« Er zieht das Wort in die Länge. »Eifersucht. Und er ist wohl selbst sein bester Kunde. Er hat eine Freundin, die sich mit seinem Cousin zusammentat, sobald er verschwunden war. Die Polizei weiß auch davon, und die beiden wurden ständig beobachtet. Ein Freund von mir ebenfalls. Insider. Er sagt, Guzman hätte es schon über die Grenze geschafft und warte nur auf die Gelegenheit, seinen Cousin mit seiner Freundin in flagranti zu erwischen.«
    »Und dieser Freund hat dir davon erzählt – warum?«
    »Aus dem besten aller denkbaren Gründe: die Belohnung. Sie liegt schon bei über einer halben Million. Für ihn springt ein Drittel raus, und er muss Guzman nicht mal offiziell verpfeifen. Er ist unser stummer Teilhaber.«
    »Davon höre ich gerade zum ersten Mal.«
    David zuckt lässig mit einer Schulter. »Ich war nicht sicher, ob diese Abmachung zu irgendetwas führen würde. Aber heute habe ich einen Anruf bekommen. Guzman versteckt sich in dem Sumpfgebiet hinter dem Qualcomm Stadium. Wenn wir ihn vor der Polizei schnappen können, gehört die Belohnung uns.«
    Hübsches Sümmchen. Ich öffne das Futteral und hole eine Waffe heraus, die ich nicht mehr benutzt habe, seit ich zum Vampir geworden bin. Trotzdem liegt der kleine 38er Smith & Wesson angenehm in meiner Hand. Dann öffne ich die Papiertüte. Darin liegen ein zerschlissener Parka, ganz ähnlich wie der, den David trägt, und eine schmuddelige schwarze Strickmütze. Ich schlüpfe in die Jacke und überprüfe den Zylinder des 38ers, bevor ich ihn ins Holster stecke und am Bund meiner Jeans befestige.
    Das Stadion kommt in Sicht. Davids

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