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Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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Gedächtnis. »Dann ist er verschwunden. Wir standen einander direkt gegenüber. In einem Augenblick war er noch da, im nächsten verschwunden.«
    Williams glaubt mir nicht. »Dann hat er dich irgendwie überlistet. Er ist Gestaltwandler. Er kann sich nicht teleportieren. Das ist unmöglich, außer Burke …«
    Da ist es, noch nicht ausgesprochen. … hat ihm Magie gegeben – oder Magie benutzt, um ihn irgendwohin zu transportieren, wo er nicht hinwollte.
    Williams’ Entschlossenheit ist so hart und unerbittlich wie Beton, das weiß ich aus bitterer Erfahrung. Trotzdem muss ich es versuchen.
    »Was soll ich tun?«
    Er hat das Gesicht abgewandt, und ich kann seine Gedanken nicht lesen.
    »Williams?«, dränge ich. »Was kann ich für dich tun?«
    Endlich regt er sich und dreht sich halb um, um mich anzusehen. »Nichts.«
    »Was soll das heißen, nichts?«
    Ärgerlich beißt er die Zähne zusammen. »Ich habe dir bereits gesagt, was du tun sollst. Verschwinde. Wenn du nicht nach Beso de la Muerte kannst, dann such dir einen anderen Ort. Aber es muss weit weg von hier sein, und du musst noch heute Abend fortgehen.«
    Nun bin ich es, die verärgert ist. »Du machst Witze, oder? Du willst es mit dieser allmächtigen Hexe aufnehmen, aber ich darf dir dabei nicht helfen?«
    »Du kannst nicht helfen.«
    Das sagt er voller Überzeugung.
    So, als hätte ich in der Sache gar nicht zu sagen.
    So, wie Max mir gesagt hat, ich solle mich aus seiner Ermittlung heraushalten.
    Aber Williams ist nicht Max, und dies hier ist keine Angelegenheit von Sterblichen.
    »Culebra ist mein Freund«, flüstere ich.
    Er bleibt ungerührt.
    Das muss ich ändern. All der Zorn und die Frustration der letzten zwei Tage wallen in mir hoch, vertreiben jedes Zaudern, den letzten Rest von Vernunft. Ich stürze mich auf Williams wie ein gereizter Tiger.
    Er rechnet nicht damit. In einem Augenblick sitzt er da, umgeben von seiner Entschlossenheit wie von einem selbstgerechten Heiligenschein. Im nächsten Moment habe ich die Hände um seine Kehle geschlossen und seinen Körper unter mir festgenagelt. Ich spüre Ortiz’ verblüffte Reaktion auf dem Fahrersitz. Der Wagen wird langsamer.
    Fahr weiter.
    Er zögert und blickt hinter sich.
    Ich lege noch mehr Stahl in meine Stimme. Fahr weiter, Ortiz.
    Die schiere Hitze meiner Wut überzeugt ihn, dass das klüger wäre. Er drückt aufs Gaspedal, und der Wagen fährt schneller.
    Gut.
    Ich habe eine beschissene Woche hinter mir, und ich habe es endgültig satt, mit Männern herumzustreiten.

Kapitel 22
    W illiams wehrt sich nicht. Seine Muskeln erschlaffen, sein Gesicht ist bar jeder Emotion – keine Wut, keine Angst oder Überraschung. Er wartet einfach ab, bis ich zur Besinnung komme und seine Kehle freigebe.
    Er weiß, dass ich ihn loslassen werde. Ich weiß das auch. Ich will nur seine volle Aufmerksamkeit.
    Culebra ist mein Freund. Ich weiß nicht, was für eine Rolle er gezwungenermaßen im Plan dieser Hexe spielt, aber sie zwingt ihn zu etwas, und er braucht meine Hilfe.
    Bist du sicher, dass er nicht freiwillig mitmacht?
    Ja.
    Williams’ Blick ist skeptisch. Culebra ist ein Gestaltwandler, der über eigene übernatürliche Kräfte verfügt. Er ist eine alte Seele. Burke ist eine mächtige Hexe, aber eine sehr junge. Sie könnte ihn nicht dazu zwingen, etwas zu tun, das er nicht will.
    Das glaube ich nicht. Ich habe beobachtet, wie er sie angesehen hat. Sie hat auf irgendeine Weise Macht über ihn.
    Williams antwortet nicht, doch seine Gedanken sind deutlich. Er glaubt mir nicht.
    Ich weiche zurück und löse die Finger von seiner Kehle. Er rutscht ein Stück von mir ab, richtet sich auf und zupft seinen Kragen zurecht.
    Und du fragst dich, warum ich dich als impulsiv bezeichne?
    Er kann mich bezeichnen, wie er will, solange er endlich kapiert, dass ich dabei sein werde, ganz gleich, was er für morgen Nacht geplant hat.
    Williams starrt jetzt geradeaus. Ich mag ihm körperlich überlegen sein, eine Tatsache, die ich immer noch nicht verstehe, aber wenn er mir seinen Geist verschließt, habe ich keine Möglichkeit, in seinen Kopf zu gelangen. Ich könnte ihn höchstens überwältigen und sein Blut trinken. Doch das würde das empfindliche Band, das wir während der vergangenen Monate geknüpft haben, zerstören. Dazu bin ich dann doch nicht bereit. Es muss einen anderen Weg geben.
    Ich stoße aus Gewohnheit den Atem aus und massiere mir den verkrampften Nacken. Dann vertreibe ich den Ärger aus meinem

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