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Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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tue ich das einzig Rationale, was man in einer solchen Situation tun kann. Ich lache. Das Lachen bricht tief aus meinem Bauch heraus wie Lava aus einem Vulkan.
    Williams’ Miene verdüstert sich. »Du findest das lustig? Nun, das wird sich vielleicht ändern, falls es ihr gelingt. Dämonen haben eine interessante Vorliebe. Sie fressen gern Vampire.«
    Ich sehe seinen ernsten Gesichtsausdruck, höre die Sorge in seiner Stimme und spüre die Angst, die seine Haut ausstrahlt. Doch das ändert nichts an dem Bild in meinem Kopf, eine gehörnte, lederhäutige Kröte , die mich fressen will. Ich kann nicht anders. Je mehr ich mich bemühe, das Lachen zu unterdrücken, desto stärker wird es, bis meine Schultern so heftig beben, dass ich fast vom Sitz kippe.
    GENUG.
    Wenn einen jemand in einem geschlossenen Wagen anbrüllt, ist das schlimm genug. Wenn einem jemand derart in den Kopf hinein schreit, tut es weh.
    Ich richte mich auf und wische mir Tränen vom Gesicht. Sobald ich einen zusammenhängenden Gedanken fassen kann, ohne vor Lachen Schluckauf zu bekommen, sage ich: Komm schon. Ein Riss in der Zeit? Dämonen, die Vampire fressen? Warum habe ich noch nie was davon gehört? Und wenn das morgen Nacht passieren soll, Herrgott noch mal, warum hast du nicht längst alle zusammengetrommelt und diese Burke aufgespürt?
    Warum glaubst du, das hätte ich nicht getan?
    Es macht mir geradezu Freude, diese Frage zu beantworten. Weil du mich nicht auf den Fall angesetzt hast. Du hast mir nicht einmal von diesen Vorgängen erzählt. Du hättest mich doch längst um Hilfe gebeten.
    Williams sagt nichts. Sein Geist ist mir verschlossen. Er blickt nicht einmal in meine Richtung.
    Das verrät ihn.
    Die Muskeln in meinem Nacken spannen sich. »Du hast mich absichtlich im Dunkeln gelassen, was Belinda Burke angeht?«
    Er rutscht auf dem Sitz herum, richtet sich kerzengerade auf, doch sein Blick bleibt verschleiert. »Es gibt eine Menge Dinge, die ich dir nicht erzähle, Anna. Ich kann nie sicher sein, ob du nicht irgendwelche voreiligen Dummheiten machen wirst.«
    So wie heute.
    Das sagt er nicht, doch es hängt zwischen uns in der Luft.
    Die Bedeutung dahinter fährt mir wie eine scharfe Klinge in die Eingeweide. »Willst du damit sagen, dass du mir zutraust, Abschaum wie Fisher auszuschalten, mich aber bei etwas Wichtigem nicht dabeihaben willst? Dass du mir nicht genug traust, um mich auf die Suche nach einer Hexe zu schicken, die womöglich einen Dämon auf uns loslassen wird?«
    In seinem Gesicht ist kein Anzeichen von Bedauern oder Entschuldigung zu erkennen. Er versucht nicht, das zu leugnen oder es mir zu erklären.
    Seine Gedanken dringen in meinen Geist ein, und etwas schließt sich um meine Gedanken wie eine enger werdende Schlinge. Jetzt sag mir, was du über Belinda Burke weißt , verlangt er.
    Ich bin wütend, wütend genug, um ihn aus meinem Kopf zu vertreiben. Doch wenn ich das tue, werde ich nicht bekommen, was ich brauche. Informationen über diese Hexe, die Culebra bedroht hat.
    Ich brauche nicht lange, um Williams mitzuteilen, was ich in Beso de la Muerte gesehen habe. Die Auseinandersetzung zwischen Culebra und dieser Belinda Burke. Dass sie wie ein Rauchwölkchen einfach verschwunden ist, wie auch Culebra kurz darauf. Das völlig leergeräumte Lager im Stollen. Das unheimliche Gefühl, von einem bösen Geist aus dem Ort verjagt zu werden.
    Nichts Konkretes.
    Nun ist er an der Reihe, mir zu sagen, was er weiß. Ich sehe ihn fragend an, doch Williams schüttelt den Kopf.
    »Das ist nicht gut. Burke ist eine machtvolle Hexe, aber Teleportation ist ein Trick, den sie bisher nicht draufhatte. Sie muss eine neue Quelle erschlossen haben.«
    Er spricht in Rätseln. »Neue Quelle? Was soll das heißen?«
    »Hexen beziehen ihre Energie aus den Elementen der Natur. Erde, Wind, Feuer. Sie sind an sie gebunden. Teleportation erfordert die Befreiung von diesem Bund mit der Erde. Deshalb sollte sie unmöglich sein.«
    »Du und ich sollten auch unmöglich sein, aber hier sitzen wir. Und ich habe gesehen, wie Culebra dasselbe getan hat.«
    Williams schüttelt den Kopf. »Wenn das stimmt, ist die Lage sogar noch ernster, als ich dachte. Falls Culebra und Burke zusammenarbeiten …«
    »Auf keinen Fall. Ich habe ihn beobachtet, während er mit ihr gesprochen hat. Danach war er ganz bedrückt. Er hat mich weggeschickt und gesagt, ich dürfe nicht zurückkommen, bis der Ort wieder sicher ist.« Ich rufe mir die Szene genau ins

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